Encore
Die Berliner Mundart scheint wieder auf dem Rückzug zu sein, seit Wolfgang Thierse nicht mehr öffentlich gegen Wecken und Datschi wettert. Immer häufiger tönt es „Viertel vor fünf“, wenn es doch ortstypisch eigentlich Dreiviertel fünf heißen müsste (was im übrigen der Redaktionsschluss dieses Checkpoints war). Immerhin gibt es aber weitere aufrechte Sozialdemokraten wie den Abgeordneten Sven Kohlmeier (Marzahn-Hellersdorf), dem die Berliner Schnauze, nun ja, am Herzen liegt. Er wollte jetzt vom Senat wissen, ob Bobbi, der hauptstädtische Chatbot, eines Tages auch „icke“ drauf hat. Ein Chatbot ist ein Computerprogramm, das mit dem Menschen kommunizieren kann – in gewissen Grenzen. Und wer Bobbi noch nicht kennt: Er bottet auf den Berliner Service-Internetseiten vor sich hin und beantwortet Fragen zu Dienstleistungen, Standorten und Öffnungszeiten. Und das auch künftig nur auf Hochdeutsch, sagt der Senat. Zudem auf Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch, Italienisch, Polnisch und Russisch.
`N bissken traurich kiekt der Berlina rüba nach Wien: Dem sein Tschättbott kann ooch Dialekt.