Wenn die Berliner Polizei am Gleisdreieck auf sich warten lässt
Laute Partys und nächtliche Gelage sorgen für Unmut unter Anwohnenden. Wieso dauert es aber oft lange, bis die Polizei überhaupt anrückt? Von Lorenz Maroldt.
Foto: imago images/Jürgen Held
Nachtrag zur Meldung „Randale im Gleisdreieck-Park – 236 Einsätze seit Anfang des Jahres“ (CP v. 14.6.):
Eine Anwohnerin hatte dem Checkpoint berichtet, dass die Polizei am 5. Juni trotz mehrfacher Anrufe erst nach Stunden gegen eine illegale Party vorgegangenen ist – die Stellungnahme der Behörde, die gestern bei uns einging, zeigt, wie die Lage dort immer mehr eskaliert. Die Rede ist von einer „aggressiven Grundhaltung“ von Gruppen gegenüber den Einsatzkräften, die bedroht und beleidigt sowie mit Flaschen und Steinen beworfen werden. Zu den Ereignissen vom 5. Juni:
„Der erste Anruf wegen unzulässigen Lärms ging gegen 22 Uhr bei der Wache des örtlich zuständigen Polizeiabschnittes 52 ein. Aus Erfahrung der vorangegangenen Einsätze entschied der verantwortliche Wachhabende, die zur Verfügung stehenden Funkeinsatzwagennicht ohne Unterstützung von Einheiten der Bereitschaftspolizeiabteilungen in den Park zu entsenden. Da die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei zum Zeitpunkt der Anforderung jedoch noch nicht zur Verfügung standen und im gleichen Zeitraum Funkeinsatzwagen des Polizeiabschnittes 52 zu höherpriorisierten Einsätzen wie z. B. Häuslicher Gewalt, Körperverletzung, ausgelöster Alarmanlage, randalierender Person aber auch zu Schlägereien alarmiert worden waren, war ein zeitnahes Einschreiten im Park nicht möglich. Gegen 2.30 Uhr standen dem Polizeiabschnitt 52 Einsatzkräfte einer Einsatzhundertschaft zur Verfügung, mit deren Unterstützung für eine Beruhigung der aufgeheizten Stimmung im Park gesorgt und der Lärm beendet werden konnte.“