Graue Tage, grauenvolle Nachrichten – der Januar macht es uns nicht leicht. Aber es hilft nichts, die Welt nur in Schwarz und Weiß zu sehen. „Auch bei tristem Wetter sollte man das Haus verlassen und nach der Schönheit des Lebens suchen“, rät Almut Bockisch am Checkpoint-Telefon. Die 33-Jährige ist Pfarrerin in der Hoffnungskirche Tegel und wirbt dafür, „trotz der schwierigen Lage an das Verbindende zu glauben“. Für mehr Lebensmut hat sie ganz praktische Tipps parat: Sport treiben, Musik hören, mit der Familie reden, durch den Abendnebel spazieren und vor allem: anderen Menschen zuhören.
Sie selbst sei oft in Reinickendorf in Altersheimen unterwegs, erzählt Bockisch. „Wenn man mit älteren Menschen spricht, kann man daraus viel Kraft, Mut und Lebensweisheit schöpfen.“ In der evangelischen Gemeinde Tegel-Borsigwalde, zu der auch die Hoffnungskirche gehört, redet das vierköpfige Pfarrteam auch viel mit jungen Leuten über die Zukunft. Hoffnungssuchende sind willkommen, sonntags im modernen Kirchenbau am Tile-Brügge-Weg vorbeizuschauen. „Gerade morgens fällt ein schönes Licht durch die bunten Fenstermosaike. Das lädt zum Nachdenken und Verweilen ein.“ Damit das Bunte das Grau überstrahlt.
Wie sehen Sie das?

Es war das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte, und es ging von Berlin und Deutschland aus: Im Holocaust wurden sechs Millionen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger industriell umgebracht. In Berlin, wo heute Stolpersteine auf vielen Bürgersteigen an die Ermordeten erinnern, aber auch der antisemitische Hass auf den Straßen wieder wächst, wird es schon am Wochenende vielfältige Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag geben.
So werden am Sonntag am Holocaust-Mahnmal in Mitte (17 Uhr) in stillem Gedenken Kerzen entzündet. Am Montag finden zahlreiche Veranstaltungen in allen Bezirken statt (Übersicht hier). Dazu zählen ein Kinotag der Erinnerung im Filmtheater Friedrichshain (ab 9.30 Uhr), eine Kranzniederlegung der Berliner Fußballvereine am Mahnmal Gleis 17 in Grunewald (10 Uhr), eine Stolperstein-Tour mit dem Fahrrad vom Nachbarschaftsverein Wannseebahn (16 Uhr), eine Ausstellungseröffnung im Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße (18 Uhr), eine Lichterkette am Ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow (18 Uhr) sowie ein Gedenk-Gottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt (19 Uhr). Ab Sonnenuntergang wird das Brandenburger Tor mit dem Schriftzug der internationalen Gedenkkampagne „#WeRemember“ angestrahlt.
Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz durch die Alliierten befreit. 80 Jahre danach sterben die letzten Überlebenden des Grauens eines natürlichen Todes. Dass deshalb die Erinnerung daran verblasst, was Menschen im Namen des Hasses anderen Menschen antun, ist ein Zusammenhang, der das jahrzehntelange Schweigen der Täterinnen und Täter bewusst ausblendet. So beklagt es der Publizist Michel Friedman, der die deutsche Erinnerungskultur als „ein schwarzes Loch“ bezeichnet und dessen Worte im Tagesspiegel-Interview uns alle nachdenken lassen sollten – über unsere eigenen Familien: „Das Leiden konnte man bei den Opfern lernen. Aber wie so etwas passiert, was wir mit ‚Wehret den Anfängen‘ meinen, das konnte man nur von den Tätern lernen. Davon gab es Millionen. Millionen, die mitgemacht haben, aktiv oder durch Unterlassen. Und später nichts davon erzählt haben.“
Einen Versuch, mit sich selbst klarzukommen, unternimmt Berlin bald im Nordosten der Stadt. Neben dem nicht mehr lange aufschiebbaren Abriss und jahrelangen Neubau der Brücke an der Schönhauser Allee ab 2027 sowie der zeitgleichen Erneuerung der angrenzenden Fußgängerbrücke an der Schönfließer Straße muss nun auch noch die große Brücke am S-Bahnhof Landsberger Allee komplett abgebaut und neu errichtet werden. Denn sie besteht aus dem gleichen Spannstahl aus dem DDR-Kombinat in Hennigsdorf wie die in Dresden zusammengekrachte Carolabrücke, wie mein Kollege Christian Hönicke herausgefunden hat. Ab 2029 dürften die Abrissbagger am Knotenpunkt von Prenzlauer Berg und Lichtenberg rollen, und damit vier Tramlinien in die östlichen Wohngebiete, die Ringbahn sowie den Verkehr auf der Landsberger Allee zum Stehen bringen. Da staut sich was zusammen.
Nicht nur auf der Ringbahn fährt Berlin im Kreis. Im Oktober 2024 erkundigten sich die Grünen beim Senat, was Kai Wegner (CDU) eigentlich unternehme, damit die U-Bahn ab 2025 wieder im Normal-Fahrplan fährt. Die Antwort damals: Der Regierende Bürgermeister sei „im intensiven und kontinuierlichen Austausch mit den zuständigen Senatorinnen Ute Bonde und Franziska Giffey” und tausche sich mit Führung und Mitarbeitern der BVG aus. Nun, zu Beginn des Jahres 2025, hat sich die Abgeordnete Antje Kapek (Grüne) mit der gleichen Frage nach dem Stand der Dinge erkundigt. Überraschende Antwort: „Der Regierende Bürgermeister ist weiterhin in einem sehr intensiven Austausch mit den für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zuständigen Senatsmitgliedern sowie mit der Führung der BVG.” Nur mit den Mitarbeitern spricht er offensichtlich nicht mehr. Aber die streiken ja auch.
Vielleicht ist es ein Gleichnis für Berlin – ein Skandal ist es allemal: Das Oberhaupt eines der berüchtigtsten deutsch-arabischen Clans, deren Mitglieder in gewaltige Verbrechen verstrickt und dafür verurteilt worden sind, sich aber dennoch weiter aufführen, als seien sie die Kings der Stadt, ist am Donnerstag im Abgeordnetenhaus aufgetaucht. Issa Rammo war Teil einer Delegation, die auf Einladung des CDU-Abgeordneten Christian Zander durchs Landesparlament wandelte und sich dabei genüsslich fotografieren ließ.
Zander, dessen Partei gern öffentlich der Clankriminalität den Kampf ansagt, bestritt, Rammo eingeladen oder die Einladungsliste der Delegation gekannt zu haben. Clan-Sohn Firas Rammo sagte dagegen auf Nachfrage meines Kollegen Alexander Fröhlich: „Christian Zander wusste ganz wohl, dass mein Vater Issa Rammo ist.“ Und: „Dass mein Vater mit dem Politiker gemeinsame Freunde hat, ist auch kein Geheimnis.“ Zander wies dies am Abend als Unwahrheit zurück. Die Gewerkschaft der Polizei sprach von einem „Super-Gau für die CDU“.
Angehörige des berüchtigten Rammo-Clans haben bei ihren Raubzügen unter anderem das Bodemuseum aufgebrochen und dabei die berühmte, bis heute nicht wieder aufgetauchte Goldmünze entwendet, außerdem den Sachsen-Schatz im Grünen Gewölbe in Dresden geplündert sowie eine Sparkasse in Berlin gesprengt. Nun haben sie auch das Landesparlament in die Luft gejagt, zumindest dessen Unantastbarkeit.
By the way zur Bundestagswahl: Es gibt viele Themen, die den Wahlkampf bereichern – zum Beispiel die Frage, ob es wirklich nur ein Fernsehduell zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) geben sollte. Oder ob Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) dazu gehört – wie die Grünen finden – oder auch AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel – wie auch Merz findet. Eigentlich gibt es aber seit der tödlichen Messerattacke eines ausreisepflichtigen Afghanen auf eine Kleinkindergruppe in Aschaffenburg nur noch ein gewichtiges Thema: die für alle sichtbar nicht funktionierende innere Sicherheit in unserem Land. „Wir werden diesen Zustand beenden“, sagte Merz am Donnerstag in Berlin und kündigte bei einer möglichen Machtübernahme sofortige Verschärfungen im Einreise- und Aufenthaltsrecht an. Bald könnte er sich an seine Worte halten müssen. Noch 30 Tage bis zur Wahl.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Liebling, ich habe die Wohnungen geschrumpft! Jedenfalls schrumpft jetzt schon die Wohnfläche am neu zu gestaltenden, aber weiterhin sehr undurchsichtig geplanten Molkenmarkt zusammen, wie meine Kollegin Teresa Roelcke recherchiert hat. In Berlins alter Stadtmitte sollen laut Senats-Bauverwaltung etwa 12.000 Quadratmeter vermietbare Wohnfläche entstehen, die Wohnungsbaugesellschaft WBM kündigt dagegen nur 8000 Quadratmeter an. Das wäre mal was Neues auf dem schrumpfenden Berliner Mietmarkt: dass Wohnungen verschwinden, bevor sie überhaupt gebaut worden sind.
Beim Blick in Berlins notdürftig gestopftes Haushaltsloch fallen immer mehr kleine Löcher auf, in die die Stadt schmerzend hereinstolpert. So muss auch die gerade in Krisenzeiten stärker nachgefragte Verbraucherzentrale kräftig sparen. Ihr Projekt „Energiebudget“, für das 108.000 Euro beantragt waren, entfällt völlig, wie jetzt eine Grünen-Anfrage ergab. Die Folgen der Sparmaßnahmen von bis zu 20 Prozent pro Bereich seien „aufgrund der Kurzfristigkeit der Kürzungen noch nicht absehbar“, sagte Grit Kittelmann, Sprecherin der Verbraucherzentrale, auf Checkpoint-Anfrage. Auf jeden Fall entfalle der geplante Ausbau des Standorts in Lichtenberg. Dieser war erst vor 15 Monaten eröffnet worden – als erster fester Beratungsort in den Ostbezirken. Bleibt zu hoffen, dass bei der hier angebotenen Rechtsberatung zu Energieschulden nicht bald das Licht ausgeht.
Ein paar gute Nachrichten schulden wir Ihnen noch:
Die der Politik und sich selbst entglittene Friedrich-Bergius-Schule in Friedenau bekommt einen neuen Direktor: Engin Çatik, der bereits die benachbarte Johanna-Eck-Schule gerettet hatte, soll nun Erwachsenen und Heranwachsenden das Wichtigste beibringen: Respekt.
Sie lesen gern im Bus? Dann bewerben Sie sich als neue Leitung der Fahrbibliothek in Reinickendorf! Die beiden Bücherbusse des Bezirks dürfen Sie zwar nicht lenken, dafür aber deren Fahrpläne und Bildungsangebote. Alles kann, nichts Bus.
Karow macht das Leben froh. Was bisher nur beim Kartenspielen zählte (natürlich ohne w), darf bald auch am Stadtrand gelten. Dann sollen auf den weiten Feldern im Nordosten Pankows neue Wohngebiete entstehen – diesmal sogar sofort angebunden an den Nahverkehr. Die S-Bahn soll am Karower Kreuz halten und von hier auch bis nach Wartenberg durchfahren. Geplant wurde all das schon in der DDR. Nun kommt er endlich doch – der Sonderzug durch Pankow.
Gedrängel im Osten gibt es auch in Westend. Während Fußball-Erstligist 1. FC Union am Wochenende auf den Hamburger Kiez zum FC St. Pauli fährt, empfängt Hertha BSC am Sonnabendabend im ausverkauften Olympiastadion den Zweitliga-Tabellenführer Hamburger SV. Und wie kommen die mehr als 70.000 Fans trotz der immer noch sensiblen, neuen Ticketscanner pünktlich ins „Nur nach Hause“-Zuhause? Mit „frühzeitiger Anreise“, einer bestenfalls ausgedruckten Eintrittskarte oder einem Handyticket „idealerweise bei maximaler Display-Helligkeit“ solle das „sehr gut“ klappen, verspricht das Olympiastadion auf Anfrage. Sonst gibt’s einen Anpfiff.
Die Liebe stirbt zum Glück nie. Wie vielseitig und vielschichtig, lustvoll und schmerzvoll, rührend und berührend sie sich in unserer Stadt zeigen kann, beschreiben wir seit mittlerweile drei Jahren Woche für Woche im Tagesspiegel in unserer Liebeskolumne „Ins Herz“ (nachzulesen hier). Viele Geschichten sind dabei auch an einen besonderen Ort geknüpft, an dem man sich kennengelernt oder wiedergetroffen, verloren und gefunden hat. Welches ist Ihr Liebesort von Berlin – und wollen Sie uns davon erzählen? Dann schreiben Sie gerne an liebe@tagesspiegel.de – und wir erzählen Ihre Geschichte gerne weiter. Lieben Dank!
Zitat
„Hallo, ick bin Tricia Tuttle.“
Die neue Chefin der Berlinale, geboren in North Carolina und zuletzt Chefin des Londoner Filmfestivals, lernt gerade Deutsch. Das Wort „Ich“ spricht sie mit amerikanischem Slang aus – und klingt dabei schon wie eine Berlinerin.
Stadtleben
Verlosung – Im Kölner „Tatort“ spielt er den Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth, parallel arbeitet er in einer Justizvollzugsanstalt – und er schreibt Bestseller. Im neuesten Buch wird es persönlich: Joe Bausch erzählt in „Verrücktes Blut. Oder, wie ich wurde der ich bin“ von seiner harten Kindheit auf einem wenig idyllischen Bauernhof im Westerwald. Für die Lesung im Pfefferberg Theater am Dienstag verlosen wir 2x2 Karten! Los geht es um 20 Uhr, regulärer Eintritt 29 Euro. Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelderplatz
Essen & Trinken – Wer hat beim Frühstück nicht schon darüber gegrübelt, was Croissants so unwiderstehlich macht: außen knusprig und krümelig, innen fluffig, zart und buttrig – und wie kommen bloß die hauchdünnen Schichten ins Hörnchen? Bei „August“ kann man es bestaunen. Immer bis etwa 13 Uhr entstehen hinter einer blank geputzten Scheibe duftende Köstlichkeiten. Die Bäcker:innen wuchten Sauerteig aus Wannen, formen Brioche-Brötchen oder eben Croissants aus langen Blätterteigbahnen. Die werden erst zu Dreiecken geschnitten und dann aufgerollt. Es sind nicht nur Kinder, die hier große Augen machen. Die sehr guten Croissants gibt’s auch als „Schinken-Käse“ oder mit Pilzen und Zucchini. Di-Fr 8-17, Sa/So 8-16 Uhr, Sonnenallee 124, U-Bhf Rathaus Neukölln
Berlinbesuch – Der Krieg beendet, Berlin zerstört, überall Trümmerschutt – wohin damit? Ab in den Grunewald, entscheidet der Senat. 1950 beginnt die Aufschüttung: Der Teufelsberg entsteht. Lange wird der Berg vom amerikanischen und britischen Geheimdienst genutzt, 1992 wird die Radarstation Teufelsberg außer Betrieb genommen. Die nun denkmalgeschützte Ruine mausert sich, vor allem bei Graffitikünstler:innen, zu einem Treffpunkt. Mit einer Taschenlampentour erfährt man vieles über die lang verborgene Geschichte. Heute und morgen, je 18 Uhr. 25/20 Euro, Teufelsseechaussee 10, S-Bhf Heerstraße (dann 30 Minuten zu Fuß)
Noch hingehen – Ausflugstipp fürs Wochenende: Die Villa Rumpf, direkt am Heiligen See in Potsdam, hat einiges gesehen: Der Künstler, Lokalpolitiker und Sammler Fritz Rumpf ließ die Turmvilla aus rotem Backstein Ende der 1890er erbauen; Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann gingen dort ein und aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen Kunstschaffende eine Künstler- und Wohngemeinschaft aufzubauen, unter ihnen der Maler Peter Wilde, der Dokumentarfilmer Kurt Tetzlaff und die Fotografin Monika Schulz-Fieguth. Die Galerie „Gute Stube“ widmet dieser WG die Ausstellung „Die Künstler der Villa Rumpf“ (noch bis 10.2.). Im Vordergrund standen der See durch alle Jahreszeiten, die Gäste der Villa und ihre üppigen Feste. Sa/So 15-18 Uhr, Mo 10-14 Uhr, Eintritt frei, Charlottenstraße 121, Potsdam
Grübelstoff – Was würden Sie sich nie selbst kaufen –sagen wir, teure Pralinen, die „Gala“ oder Karten fürs Musical, – freuen sich aber sehr, wenn Sie es geschenkt bekommen?
Kiekste

Dieser Charlottenburger Schattendampfer ist Leserin Waltraud Kiele in der Schustehrusstraße ins Auge geschippert. Ahoi! Weitere Bilder aus der Hafenhauptstadt Berlin gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Wexstraße (Wilmersdorf): Die Straße ist bis auf Weiteres in Fahrtrichtung Innsbrucker Platz zwischen Bundesplatz und Prinzregentenstraße gesperrt.
Nahverkehr – S-Bahn – S1, S2, S25 und S26: Von 22 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr, sind die Linien zwischen Yorckstraße (Großgörschenstraße) und Gesundbrunnen unterbrochen.
Demonstration – Für heute sind zehn Demos angemeldet (Stand 23.1., 13.45 Uhr), u.a. „Tag des bedrohten Anwalts“: 50 Teilnehmende, Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein, Am Treptower Park 31 (13-14 Uhr)
„Schweigen werden wir nicht. …. Artikel 1 des Grundgesetzes muss aktiv durchgesetzt werden. Nie wieder gilt für alle!“: 50 Demonstrierende, Europaplatz 1 (15-18.30 Uhr)
„An der Seite der Kahal Adass Jisroel Gemeinde – solidarisch gegen Antisemitismus“: 50 Menschen, Nachbarschaftsinitiative Solidarisch gegen Antisemitismus, Brunnenstraße 33 (16.15-18.15 Uhr)
„Wir stehen an Eurer Seite – Mahnwache zum Schutz jüdischen Lebens“: 20 Menschen, Fraenkelufer 10 (17.30-19 Uhr)
„Trauerweg für die Opfer des Krieges in der Ukraine“: 25 Teilnehmende, Albrechtstraße 26, Unter den Linden, Pariser Platz (18-19.30 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 22 Demos, u.a. „Dezentrales stilles Gedenken in Marzahn-Hellersdorf zum 27. Januar 2025“: 25 Menschen, Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf, Poelchaustraße/Märkische Allee und fünf weitere Stationen (10-14.30 Uhr)
„Antifaschistischer Protest gegen jeden Antisemitismus“: 50 Protestierende, Lustgarten (16-18 Uhr)
„Lichtermeer der Hoffnung gegen Rechtsextremismus“: 10.000 Menschen, Campact, Platz des 18. März (16-19 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind 25 Demos, u.a. „Kundgebung vor dem Parteitag der Grünen: Wir setzen uns für ein AfD Verbotsverfahren ein und dringen auf die Unterstützung des Wanderwitz-Antrags von den Grünen MdB. Die AfD ist eine antidemokratische Partei, die eine Gefahr für Deutschland darstellt. AfD Verbot jetzt!“: 50 Demonstrierende, Messedamm 26 (7.30-12 Uhr)
„Anlässlich des 76. Jahrestages des Republiktags Indiens möchten wir eine Autorallye organisieren, um die Freundschaft und den Zusammenhalt zwischen Indien und Deutschland zu demonstrieren“: 200 Teilnehmende, Stauffenbergstraße 2a, Unter den Linden, Französische Straße, Potsdamer Straße, Stauffenbergstraße 2a (9-12 Uhr)
„80 Jahre nach Auschwitz 2025 – NIE WIEDER IST JETZT UND GILT FÜR ALLE“: 300 Menschen, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Bebelplatz (13-16 Uhr)
Gericht – Nach einem Gewaltvorfall an einem Neuköllner Gymnasium im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt kommt es zum Prozess gegen einen Lehrer. Der 62-Jährige soll einem Schüler ins Gesicht geschlagen haben. Der Schüler habe zuvor eine Palästina-Flagge präsentiert. Der Lehrer habe ihn aufgefordert, dies auf dem Schulgelände zu unterlassen. Es sei daraufhin zu einer Auseinandersetzung gekommen (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal D113).
Universität – An der Technischen Universität gibt es heute einen Vortrag zum Thema „Die Normalisierung der extremen Rechten“ (16 Uhr). Die Politikwissenschaftlerin Teresa Völker (WZB) beleuchtet, wie die Grenzen des Sagbaren in Deutschland nach und nach verschoben wurden. Hybride Veranstaltung, für eine Teilnahme vor Ort ist eine Anmeldung erforderlich. Hauptgebäude, Raum H 2053, Straße des 17. Juni 135
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Leonie Beer (30), auch die süßeste kleine Maus wird irgendwann 30! Alles Liebe fürs neue Lebensjahr und nächste Woche einen guten Start in Dessau wünscht dir deine Mama“ /„Liebe Claudia, zu Deinem heutigen Geburtstag wünsche ich Dir die herzlichsten Wünsche, auch im Namen von Deinem Sohn Maximilian (Max); natürlich gaaanz viel Gesundheit und Wohlergehen. Angela“ / „Thomas Duntze (63), Familienmensch, Wahlhelfer und treuer Checkpoint-Leser“ / Elina Frieauff (22), Fußballspielerin, im Mittelfeld bei Hertha BSC / Joachim Gauck (85), evangelischer Theologe, Bundespräsident a.D., war erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen / „Für meine liebe Rita König die allerliebsten Glückwünsche zum Geburtstag. Wir werden ihn, wie alle Jahre, mit Freude gemeinsam verbringen. Alles Liebe, Dein Horst“ / „Wir ‚Herzschrittmacher‘ gratulieren unserer Margit aus dem Alt und freuen uns auf die gemeinsamen Konzerte!“ / Torsten Schneider (56), Politiker (SPD), MdA
Sonnabend – Dagmar Berghoff (82), Fernsehmoderatorin, erste „Tagesschau“-Sprecherin, geboren in Berlin / Alexander Fest (65), Verleger, gründete 1996 den Alexander Fest Verlag in Berlin, Geschäftsführer des Rowohlt Verlags (2002-2014)
Sonntag – „Eva Dessecker (66), Künstlerin und Kostümbildnerin: Mit 66 Jahren geht’s ja bekanntlich richtig los: Alles Liebe zum Geburtstag und weiterhin viel Erfolg!“ / Catherine von Fürstenberg-Dussmann (74), Unternehmerin, Vorsitzende des Stiftungsrates bei der Dussmann-Group / Tim Goller (20), Fußballspieler, Torwart bei Hertha BSC / Ulrike Poppe (72), Politikerin und Bürgerrechtlerin, Aufarbeitungsbeauftragte des Landes Brandenburg (2010-2017), u.a. Mitglied des Vorstands der Robert-Havemann-Gesellschaft / Tobias Schulze (49), Politiker (Die Linke), MdA, neben Anne Helm Fraktionsvorsitzender
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Petra Feyer, * 12. Mai 1955, verstorben am 2. Januar 2025 / Gerhard Fryder, * 8. August 1936, verstorben am 7. Januar 2025 / Henning Jungbluth, * 9. September 1939, verstorben am 8. Januar 2025 / Gerhard Schlecker, * 21. September 1942, verstorben am 9. Dezember 2024 / Klaus Stermann, * 7. Juli 1934, verstorben am 29. Dezember 2024
Stolperstein – Paul Latte (* 1878) war Flaschenhändler in Pankow und stellte dort einen Teil seines Fabrikgeländes für eine Ausbildungswerkstätte für junge jüdische Menschen zur Verfügung, die nach Palästina oder in die USA auswandern wollten. 1938 wurde der Betrieb von den Nazis enteignet. Gemeinsam mit seiner Frau Selma wurde Paul am 13. Januar 1943 nach Theresienstadt deportiert, er wurde dort am 24. Januar 1943 ermordet. An Paul Latte erinnert ein Stolperstein im Falkentaler Steig 16 in Hermsdorf.
Encore
Seine letzten Wege konnte er schon lange nicht mehr allein gehen. Unser langjähriger Tagesspiegel-Kollege Mathias Klappenbach war schwer krank. Viele Leserinnen und Leser haben den Sachverstand seiner Sportanalysen geschätzt, viele Kolleginnen und Kollegen seine mitfühlende Menschlichkeit, Nachbarinnen und Nachbarn in Prenzlauer Berg seinen nie versiegenden Lebensmut. Als Freund liebte ich seine Aufrichtigkeit und seine Lakonie. Mit feinem Gespür analysierte er nicht nur das Geschehen auf dem Fußballplatz: Wer ihn konsultierte, wenn es um Liebe, Literatur oder Moden ging, war danach schlau und erheitert. Nun ist „The Clap“, wie er sich selbst ironisch nannte, im Alter von 52 Jahren in seiner Heimat Ahlen gestorben. „Mit dir war Zeit immer besonders“, schreiben seine Mutter und seine Brüder in ihrer Traueranzeige.
An diesem Checkpoint mitgearbeitet haben Christoph Papenhausen (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Jasmine Dellé (Produktion). Morgen meldet sich wieder Jessica Gummersbach. Ich grüße Sie!
Ihr