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Team Checkpoint kürt die Berliner*innen der WocheBronze geht ans Team vom Metzer EckGold geht an die älteste Bezirksverordnete der StadtBlechmedaille für Stadträtin Christiane Heiß

wie an jedem Sonnabend küren wir auch heute wieder die Berlinerinnen und Berliner der Woche – besondere Leistungen werden hier ausgezeichnet mit Gold, Silber, Bronze und Blech. Preisverdächtig sind dabei alle, die Großes oder Kleines für diese Stadt und die Welt geleistet haben: ob beim Sieg über das Behördenpingpong, bei der Umsetzung kreativer Ideen oder dem persönlichen Engagement im Kiez. Wir freuen uns auf Ihre Nominierungen (Deadline ist immer freitags um 13 Uhr) an checkpoint@tagesspiegel.de.

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Favoritin auf Bronze war bis kurz vor Einsendeschluss Bettina Jarasch – die Spitzenkandidatin der Grünen hatte es irgendwie geschafft, im Wahlwerbesong ihrer Partei („Das gesungene Lastenrad“, wie Julius Betschka hier kommentierte) nicht auftreten zu müssen. Aber dann überkamen die Jury Zweifel: War ihr Einsatz im Video vielleicht nur wieder wegen inkorrekter Bezeichnung eines indigenen Volkes nachträglich gelöscht worden? Und so setzten sich letztlich aus den Nominierungen unserer Leserinnen und Leser Sylvia Falkner und das Team vom „Metzer Eck“ durch – die Begründung, vorgetragen von Lotte Lund und Detlef Kannapin: „Sylvia Falkner hat mit ihrem Team durch alle Weltlagen und die Pandemie hindurch diese Ur-Berliner Kneipe von 1913 mit Selbstkosten und Humor erhalten - dafür unseren ewigen Dank!“ Team Checkpoint schließt sich gerne an  Prost!

Mit Silber werden in dieser Woche unsere Leserinnen und Leser ausgezeichnet – Ihre Vorschläge zur Umbenennung des Kreuzberger Weins waren wirklich hochprozentig: „Rüpelsheimer Nierentreter“, „Kreuzberger Schotterrebe“, „Grüner Grauser“, „Gruselkabinett“, „Säuerling“, „Zögerling“ usw… Nach der Jurysitzung gab’s erstmal ein Kreuzberger Katerfrühstück.

Gold hätte in dieser Woche eigentlich das junge Tagesspiegel-Paralympics-Team unter der Leitung von Benjamin Apitius und Ann-Kathrin Hipp verdient – besser und origineller lässt sich das kaum machen. Doch Angehörige der Redaktion sind natürlich von der Preisvergabe ausgeschlossen.

Und so heißt die Berlinerin der Woche Eva-Marie Schoenthal! Die älteste Bezirksverordnete der Stadt wurde am Donnerstag zu ihrem 90. Geburtstag nach 53 Jahren SPD und 41 Jahren BVV Neukölln von Bezirksbürgermeister Martin Hikel in den kommunalpolitischen Ruhestand verabschiedet. Hier Auszüge ihrer letzten Rede:

Ich versuche es mal ohne feuchte Augen, vielleicht klappt’s ja. Ich hoffe, ich habe einiges erreichen können. Das konnte ich jedoch nie allein. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir auf meinem Weg geholfen haben. Unsere Demokratie ist verletzlich und nicht selbstverständlich. Wir müssen stetig dafür kämpfen, dass sie auch künftig stark gegen Angriffe von außen und innen bleibt.“

Team Checkpoint gratuliert herzlich!

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Wir kommen zur Blechmedaille. Ein heißer Kandidat war in dieser Woche der „Referent_innenrat der HU“, der in einer Stellenausschreibung „weiße Menschen“ bat, von einer Bewerbung für einen Job in der Beratungsstelle für rassistische Diskriminierung abzusehen. Aber die Gefahr, sich bei der Begründung intersektional zu verheddern, erschien der Jury zu groß. Zudem wurde die Ausschreibung gestern geändert – jetzt sollen „Personen, die rassistische Diskriminierungserfahrungen machen“, zur Bewerbung „ermutigt“ werden – und dagegen ist nun wirklich nichts zu sagen (offenbar war im Proseminar „Das Grundgesetz“ gerade noch rechtzeitig Artikel 3 dran).

Auch Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Motto: „Unter diesem Topf steckt ein kluger Kopf“) hatte nach Bronze in der Vorwoche diesmal gute Chancen auf Blech – seine Bemühungen, in Mitte ab 22 Uhr die Bürgersteige hochzuklappen, sind allerdings lediglich Schrott.

So setzte sich am Ende Dassels grüne Parteifreundin Christiane Heiß durch: Die Stadträtin vollzog am Ende ihrer fünfjährigen Amtszeit in Tempelhof-Schöneberg die Transformation des Grünflächenamts in ein Grauflächenamt – während falschparkende Blechkarossen unbehelligt die engen Straßen verstopfen, lässt sie die von Anwohnern am Gehwegrand gepflanzten Stockrosen jäten. Für die Umsetzung des Mobilitätsgesetzes, für das sich ihre Partei gerne selbst feiert, fehlt da natürlich die Zeit: „An keiner Stelle“ wurden die Vorgaben „in die erforderlichen Personalstellen übersetzt und etatisiert“, heißt es in einem „Kienbaum“-Gutachten. Und um einen bereits 2008 (!) vom Senat empfohlenen Radweg endlich auf die Straße zu bringen, musste Heiß jetzt den Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg um Amtshilfe bitten. Das Urteil der Jury: „Reden ist Silber, Nicht-Handeln ist Blech.“

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Lorenz Maroldt

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