harte Zeiten erfordern schnelle und manchmal auch überraschende Entscheidungen. Nach der CSU hat auch die CDU auf einem Kleinen Parteitag in Berlin der Bildung einer neuen schwarz-roten Bundesregierung einmütig zugestimmt – nun fehlt noch das Basisvotum des Wahlverlierers SPD, dann kann Friedrich Merz in einer Woche als neuer Bundeskanzler die Menschen „überraschen“ (CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann). Die von der Union am Montag nominierten Ministerinnen und Minister bilden das Land in seiner Breite ab (Überblick hier). Abgesehen von der aus Brandenburg stammenden Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (die neuerdings mit Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zusammen ist) müssen nun allerdings die Sozialdemokraten für ausreichende Expertise aus Ostdeutschland und von Frauen sorgen.
In jeder Hinsicht überraschen könnten der als konservativ geltende, aber kulturpolitisch unprofilierte Publizist Wolfram Weimer als neuer Staatsminister für Kultur sowie die kommunal engagierte (und kulturpolitisch profilierte) Sächsin Christiane Schenderlein als erste Staatsministerin für Ehrenamt und Sport.
Die Bundeshauptstadt ist in der neuen Bundesregierung bisher nicht vertreten. Gestern geisterte eine SPD-Ministerliste durchs politische Berlin, nach der der Ex-Regierende Michael Müller das Bauministerium leiten solle. Es wäre eine wundersame politische Wiederauferstehung kurz nach Ostern: Ausgerechnet Müller, der vom eigenen Landesverband geschasst wurde und im Februar seinen Wahlkreis und sein Bundestagsmandat verlor, soll nun zum Bundesminister geschlagen werden? Selbst wohlmeinende Genossen hielten dies gestern eher für einen Ausdruck der Kreativität, mit der angebliche Minister-Listen erstellt und in Umlauf gebracht werden. Aber lassen wir uns einfach überraschen. Denn das sollte Politik immer leisten können.

Gerade sind die Eisbären wieder Meister im Eishockey geworden. Einer, der stets hautnah an der Bande dabei war und der nicht nur diesen Sport in all seinen Facetten geliebt hat, ist plötzlich und überraschend gestorben: unser „Tagesspiegel“-Sportchef Claus Vetter. Mit Leidenschaft und Hingabe hat er die Vielfalt des Weltsports und der Berliner Vereine beschrieben und dabei nie vergessen, das Profigeschäft kritisch zu beleuchten. Mit Zugewandtheit und Humor hat er – wie ein guter Trainer – Kolleginnen und Kollegen motiviert und zusammengeführt sowie Talente gefördert.
Wie hoch die Wertschätzung in der Sportwelt für Claus war, zeigte sich am Rande einer früheren Meisterschaft der Eisbären. Bei der Vereinsfeier im kleinen Kreis 2009 in einem Restaurant in Prenzlauer Berg zog der legendäre US-Meistertrainer Don Jackson seinen Ehrenring, den er seit dem Gewinn des Stanley-Cups als Spieler stets bei sich trug, vom Finger und übergab ihn an Claus. Er durfte ihn an diesem Abend eine Weile ehrenhalber tragen – als Anerkennung für seine journalistische Fairness. Claus Vetter war ein sehr guter Kollege, ein sehr starker Reporter, ein sehr toller Mensch. Nun ist er nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren gestorben. Der „Tagesspiegel“ ist tief bestürzt und trauert mit seiner Familie und den Angehörigen. Einen Nachruf von Herausgeber Lorenz Maroldt lesen Sie hier.
Nach dem Abriss der kaputten Ringbahnbrücke hat sich noch mehr Verkehr als sowieso schon auf die Heerstraße verlagert. Doch hier verursacht seit Januar eine kleine Baustelle auf Höhe der Stößenseebrücke jeden Morgen einen großen Stau. Die kleine Baustelle ist eigentlich gar keine Baustelle mehr, denn seit vier Wochen ist hier sichtbar alles fertig (Foto hier). Doch die Sperrung der rechten Fahrspur stadteinwärts wird und wird nicht aufgehoben. Der Checkpoint hat deshalb am Montag die Bezirksämter in Spandau und Charlottenburg-Wilmersdorf angefragt, von ihnen aber bislang keine erhellenden Antworten erhalten. Also hat einer unserer engagierten Leser einfach die gerade anwesenden Bauarbeiter der Wasserbetriebe gefragt: Nach deren Aussage liegt das Problem an der für die Heerstraße typischen Spurwechselschaltung mit ihren 15 nicht immer richtig hellen Signal-Brücken, die gesperrte und freigegebene Spuren anzeigen. Oder eben nicht.
Nach Auskunft der Bauleute gebe es nur eine Person, die die Signalanlage umprogrammieren und somit die bislang noch abgesperrte Spur wieder freigeben könne – doch diese Person hatte offenbar bisher keine Zeit oder ist nicht rechtzeitig beauftragt worden. Die Spurwechselanlage auf der Heerstraße ist schon länger aus der Spur geraten. „Die Technik stammt aus dem Herbst 1970 und gibt im Idealfall im Berufsverkehr eine dritte Fahrspur frei“, weiß unser Reporter André Görke über die seit Jahren anfällige Anlage. „Leider ist dieser Idealfall zur kostbaren Rarität geworden.“ Und so staut sich tief im Berliner Westen jeden Morgen neuer Ärger auf.
Wer Visionen hat, sollte nicht zum Arzt gehen, sondern lieber zum „Tagesspiegel“. Nach unserer redaktionellen Hoffnungsserie „Berlin 2030“ (zu finden hier) diskutierten Chefredakteur Christian Tretbar und Vizechefin Anke Myrrhe mit Politikerinnen und Prominenten am Montagabend im ausverkauften Deutschen Theater über Visionen für unsere Stadt. Zum Auftakt der „Tagesspiegel Hauptstadt-Gespräche“ vereinte viele der Wunsch nach einer positiven Perspektive. Für das leerstehende ICC präsentierte Techno-Pionier Dimitri Hegemann einen unkonventionellen Vorschlag nach der Methode Tempelhofer Feld: einfach Tore auf, alle reinlassen und mal sehen, was passiert.
Bei einer Abstimmung im Publikum sprach sich wie in aktuellen Umfragen eine Mehrheit für die Randbebauung des Feldes mit Wohnungen aus. Für eine mögliche Olympia-Bewerbung blieb die Zustimmung etwas verhaltener, aber auch knapp 50 Prozent zeigten sich dafür offen. Rabbiner Yehuda Teichtal sagte zum Abschluss des Abends: „Es gibt so viel mehr Gutes als nicht Gutes in dieser Stadt. Diese positive Energie nehmen wir mit.“ Für Berlin klingt das schon fast visionär.
Beim „Bündnis Sahra Wagenknecht“ fliegen die Fetzen wie einst bei der Linkspartei, als Sahra Wagenknecht hier noch Mitglied war. Obwohl sie in Thüringen einen Machtkampf mit Finanzministerin Katja Wolf angezettelt und am Wochenende verloren hat, bleibt der Berliner Landesverband weiter stramm auf Wagenknecht-Linie. Landeschef Alexander King erkennt jedenfalls einen „gewissen Widerspruch“ darin, dass Ministerin Wolf weiterhin Thüringer BSW-Chefin bleibt. Dem Checkpoint sagte King: „Es geht um eine strategische Frage: Schafft man es, als junge Partei ein politisches Profil zu entwickeln und zu schärfen, wenn man in seinen Äußerungen Rücksicht auf Koalitionspartner nehmen muss?“ Berlins BSW-Chef machte auch deutlich, dass der Name der Partei weiterhin ihr wichtigstes Programm sein soll: „Die maßgebliche Person in dieser Partei ist Sahra Wagenknecht. All die Mandate und Ämter, die es nun gibt, gibt es nur ihretwegen.“ Den aktuellen Streit allerdings auch.
Die selbstbewusste Wolf hatte im vergangenen Sommer übrigens im „Tagesspiegel“-Interview gesagt: „In fünf Jahren wird unsere Partei anders heißen. Da bin ich mir ziemlich sicher.“ Seitdem tobt der Kampf um die Deutungs- und Entscheidungshoheit in Wagenknechts neuer Partei, die seit dem knappen Scheitern bei der Bundestagswahl plötzlich ziemlich alt aussieht. Wie das Duell weitergeht, können Sie kontinuierlich in unserem „Tagesspiegel“-Newsletter „Im Osten“ mitverfolgen – zum kostenlosen Abo geht es hier.
Zu flach ist in Berlin nicht nur mancher Witz (zum Beispiel ein gleich folgender), sondern auch die Bauplanung der Stadt. Deshalb will der Senat aus dem bisherigen „Hochhausleitbild“, das zahlreiche Anforderungen für höhere Bauten festschreibt, einen „Hochhausentwicklungsplan“ mörteln, der hochtrabenden Plänen weniger Bausteine in den Weg legt. Bei einer Debatte der Mittelstands- und Wirtschaftsunion und des CDU-Abgeordneten Christian Gräff diskutierten am Montagabend nun Baustadträte, Architektinnen und Immobilienunternehmer über tiefgehende Fragen für höher geplante Häuser, etwa: Können Wolkenkratzer das Wohnungsproblem lösen? Und sollten sie nur da gebaut werden, wo schon welche stehen? In einem Punkt waren immerhin alle auf gleicher Höhe: Die Berliner Traufhöhe von 21 bis 22 Metern soll nicht länger das Maß aller Planungen sein. Oder wie es der Architekt Christoph Langhof ausdrückte: „Diese heilige Kuh muss fallen.“ Hoffentlich nicht von einem 50 Meter hohen Hochhaus.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Zunächst die ganz schlechte Nachricht: Bereits seit Freitagnachmittag sind zentrale Internetseiten der Berliner Verwaltung nicht mehr erreichbar. Die Serviceportale der Bürgerämter sind ebenso lahmgelegt wie die Hauptstadtseite berlin.de und die Website des IT-Dienstleistungszentrums, das in Berlin eigentlich für Datensicherheit sorgen soll. Auch das interne Intranet funktioniert nur eingeschränkt. Grund dafür ist laut Senatsangaben vom Montag ein „umfassender Cyberangriff“, bei dem die Server durch zu viele gleichzeitige Anfragen absichtlich überlastet worden sind. Die Herkunft des Angriffs ist bislang unklar.
Unsicher ist bislang auch, ob ein Cyberangriff den großflächigen Stromausfall herbeiführte, der Spanien, Portugal und Teile von Frankreich in chaotische Zustände gestürzt hat. Europas kritische Infrastruktur steht besonders in Kriegszeiten massiv unter Druck. Und muss, im Kleinen wie im Großen, endlich widerstandsfähiger werden.
Hier noch eine Zahl, bei der einem Hören und Sehen vergeht: Die frühere Programmdirektorin des RBB Claudia Nothelle hat vor dem Arbeitsgericht erstritten, dass sie von ihrem einstigen Sender weiterhin bis an ihr Lebensende ein monatliches Ruhegeld von 8.437 Euro erhält. Gleichzeitig darf die 61-Jährige als Hochschulprofessorin für Fernsehjournalismus weiteres gutes Geld verdienen. Der einst in Saus und Braus wirtschaftende Sender muss inzwischen heftig sparen, die Verträge von bis zu 250 Mitarbeitenden stehen auf der Kippe. Nothelle ist auch Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. In dieser Funktion sagte sie einmal: „Wir müssen nur teilen, es reicht für alle.“
Das Leid eines geklauten Rades teilen im sommerlichen Frühling immer mehr Berlinerinnen und Berliner. Vergangene Woche wurden 248 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Das sind deutlich mehr als in der Woche davor (169). Die meisten Diebstähle gab es in Mitte – wo genau, sehen Sie auf unserer interaktiven Klaukarte. Schon jetzt hat sich der Schadenswert der in diesem Jahr gestohlenen Fahrräder auf mehr als sechs Millionen Euro summiert. Wessen Ruhestand wird eigentlich davon finanziert?
Weniger Ruhe am Flughafen BER fordert die Billiglärmline Ryanair. Bereits Anfang des Jahres kündigte die Fluglinie an, ihr Berliner Angebot ab Sommer um 20 Prozent zu kürzen. Nun legt sie nach und fordert die Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg auf, das Nachtflugverbot zu lockern. Allein vergangenes Jahr seien 59 Flüge und mehr als 10.000 Passagiere durch das Verbot „gestört“ worden. Den eigentlichen Grund für die Störung sucht man in der Mitteilung von Ryanair vergeblich: Die Flieger hatten Verspätung.
Lust auf Frühlingsgefühle? Seit gestern können Sie intime Einblicke ins Wohnzimmer zweier Turmfalken gewinnen. Das Pärchen nistet derzeit im Wasserturm des Vivantes-Klinikums Neukölln und wird dabei per Webcam beobachtet (zu sehen hier). Trotz Beobachtung fühlen sich die Falken offensichtlich wohl: Zwei Eier liegen schon im Nest. Da kükste!
Jetzt wird’s aber Zeit für ein paar gute Nachrichten:
1. Mai, es ist vorbei. Wer ab Donnerstag noch schnell in die abfahrbereite U-Bahn hechtet oder sich durch die sich schließenden Türen von Bus oder Straßenbahn quetscht, muss künftig mit einem Bußgeld von 50 Euro rechnen. Damit sollen Türstörungen und -schäden reduziert und im Zweifel bezahlt werden. Kontrollieren soll dies laut BVG das Sicherheitspersonal. Wenn es denn nicht selbst den Zug verpasst.
Schon zehn Jahre jung wird heute unser Tagesspiegel-Format „Queerspiegel“ mit regelmäßigen Neuigkeiten und Hintergründen aus der vielfältigen LGBTIQ-Community. Inzwischen gibt es auch eine Talkreihe im BKA-Theater mit hochrangigen politischen Gästen. Ein kostenloses Abo unseres feinen Queerspiegel-Newsletters gibt’s hier.
Ach ja, die Ringbahn fährt wieder durch. Das ist in Berlin sowieso das Wichtigste.
Zitat
„Ich will Menschen dazu anleiten, Mut als viele kleine Schritte zu betrachten.“
Bischöfin Mariann Edgar Budde, die in ihrer legendären Predigt zu Donald Trumps Amtseinführung den US-Präsidenten um „Erbarmen“ bat, spricht im „Tagesspiegel“-Interview mit Juliane Schäuble über Hoffnung, Widerstand und Ehrlichkeit.
Stadtleben
Verlosung – Er zeichnete den vermutlich berühmtesten Hund und ganz sicher die berühmteste Schmusedecke der Welt: Charles M. Schulz. In einem neuen Reclam-Heft verbeugt sich Schnuppen-Schöpferin Naomi Fearn vor dem großen Kollegen: „Charlie Brown für alle Lebenslagen“. Kann man dann gleich neben Goethes „Faust“ in die Sammlung der gelben Hefte einreihen. Sie hat die Strips ausgewählt und mit einem klugen Nachwort versehen. Alle sind sie dabei, natürlich der ewige Pechvogel Charlie Brown, aber auch die rechthaberische Lucy, ihr Bruder Linus, Snoopy und der kleine Woodstock. Warum Naomi Fearn die Peanuts mag und welche tragische Liebesgeschichte sich in den Comics verbirgt, kann man hier nachlesen. Wir verlosen drei von ihr signierte Exemplare, jeweils versehen mit einer Originalzeichnung!
Essen & Trinken – Langsam ist es warm genug, dass man auch abends gerne draußen sitzt. Premiumplätze im Freien bietet das coole wie mondäne Restaurant „Kink“ auf dem Pfefferberg-Gelände. Unter einer alten Kastanie sitzt man wunderschön. Die Karte wurde frisch überarbeitet: Sie ist größer und sogar günstiger geworden. Es gibt viele Gerichte unter zehn Euro, etwa das Weiße-Bohnen-Lavendel-Cassoulet (7 Euro) oder die Pilz-Crème-Brûlée mit fermentierten Beerenkompott und geröstetem Brioche (9 Euro). Auf der Karte geblieben ist das Chicorée-Eis, auch das eine sommerliche Extravaganz auf der Terrasse. Demnächst am Wochenende schon tagsüber geöffnet. Tägl. ab 18 Uhr, Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelderplatz
Berlinbesuch – In einer Welt voller Krisen fallen Empathie und Erinnerung manchmal schwer – mit der Ausstellung „ROJDA – im Licht der Erinnerung“ soll das Schicksal von Jesiden und besonders Jesidinnen wieder mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden. Heute Abend findet die Vernissage statt (Anmeldung erforderlich). Die Schau präsentiert u.a. Fotografien und persönliche Gegenstände, die das jesidische Leben vor, während und nach dem Genozid 2014 beleuchten. Im bUm Berlin, ab morgen bis zum 5. Mai täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet (am 5.5. nur bis 12 Uhr), Eintritt frei, Paul-Lincke-Ufer 21, Bushaltestelle Ohlauer Str.
Noch hingehen – Schöne Idee: Mit einer Porträt-Reihe stellt das Ballhaus Naunynstraße Schauspielerinnen, Tänzer und andere Köpfe des Theaters in den Fokus. Bei Maya Alban-Zapata bietet die Biografie auf alle Fälle genug Stoff – die in Paris geborene und in Berlin aufgewachsene Schauspielerin und Sängerin tourte u.a. mit einer Girlgroup durch Frankreich (im Vorprogramm von Jamiroquai). Im Stück geht es um Musik, um Drogen, Mutter-Sein, Netzwerke und um temporäre Väter. Also, neben vielem anderen. Heute zum letzten Mal, 20 Uhr, Karten kosten 15/8 Euro, Naunynstraße 27, U-Bhf Kottbusser Tor
Grübelstoff – Willkommen in der Zeit der lustigen Mode. Nee, bis zur Fashion Week sind es noch ein paar Wochen, aber auf den Rolltreppen der Stadt stehen jetzt wieder Menschen in Shorts und Flip-Flops direkt hinter Leuten in Wintermantel und Mütze. In welcher Rüstung sind Sie heute aus dem Haus gegangen?
Kiekste

Na, wo isser, wo isser? Helmut Schneider hat uns dieses super Suchbild beschert. Weitere Fotos aus der Baustellenhauptstadt gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Frankfurter Allee/Ruschestraße (Lichtenberg): Die Ruschestraße ist für ca. zwei Wochen in beiden Richtungen von der Frankfurter Allee für den Kfz- und Radverkehr abgehängt (Sackgasse).
Universitätsstraße (Mitte): Die Straße ist bis 20 Uhr in beiden Richtungen zwischen Dorotheenstraße und Georgenstraße für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Bebelplatz (Mitte): Bis ca. 13 Uhr kommt es voraussichtlich zu umfangreichen Sperrungen in dem Bereich.
Provinzstraße (Reinickendorf): Die Straße ist zwischen Herbststraße und Straße vor Schönholz von ca. 9.30-15 Uhr für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Nahverkehr – S-Bahn – S45, S46, S47, S8, S85 und S9: Von Betriebsbeginn bis 12.5. ist der S-Bahnverkehr zwischen Altglienicke/Grünau/Spindlersfeld und Baumschulenweg sowie zwischen Treptower Park und Warschauer Straße (S9-Kurve) unterbrochen. Es ist ein Ersatz- und Pendelverkehr eingerichtet.
Demonstration – Für heute sind 13 Demos angemeldet (Stand 28.4., 13.45 Uhr), u.a. „Verhandlungsbegleitung“: 100 Demonstrierende, IG Metall, Ullsteinstraße 140 (10.30-12 Uhr)
„Ohne uns kein Theater – LHO-Theater bleiben landeseigen“: 500 Teilnehmende, Verdi, Linienstraße 227 (13.45-16 Uhr)
„Eröffnung des Platzes der Hamas-Geiseln“: 300 Menschen, Bebelplatz (16-18 Uhr)
„Gleiche Löhne für die gleiche Arbeit für CFM-Beschäftigte anlässlich der Kai-Wegner-vor-Ort-Veranstaltung“: 30 Protestierende, Berlin steht zusammen, Verdi, Viktoriastraße (17.15-20 Uhr)
„Gedenktag am Denkmal für die im NS ermordeten Sinti und Roma Europas“: Deutsche Kommission Justitia et Pax, Simsonweg 1 (19.15-20.15 Uhr)
Gericht – Vater (49) und Sohn (18) müssen sich nach einem Angriff auf zwei Männer in einem Lokal verantworten. Mit acht Mittätern hätten sie auf die Köpfe der Opfer eingeschlagen – auch mit einer Eisenkette. Einer der Attackierten habe sein Augenlicht auf einem Auge verloren. Die Angeklagten hätten sich für Gewalt in einem Streit unter ihren Söhnen an einer Schule rächen wollen (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 129).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Liebe Rebecca B. in Grünau, Grün-Weiß im Herzen, Eisern durch Zuzug. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag von Paps aus Bremerhaven“ / Sean Backman (39), Eishockeyprofi, spielt bei den Eisbären Berlin / Reinhold Otto, „Dem unermüdlichen Forscher allerherzlichsten Glückwunsch von MJ“ / „Liebe Alexandra Julius Frölich, das Team des Deutsch-Jüdischen Theaters wünscht dir alles Gute zum Geburtstag“ / Markus Majowski (61), Schauspieler („Rossini“, „Late Show“) und Komiker, auf der Bühne u.a. Renaissance-Theater Berlin / Monika Rinck (56), Schriftstellerin, Lyrikerin, Essayistin, zuletzt „Höllenfahrt & Entenstaat. Gedichte“, 2021 Gastprofessorin für deutschsprachige Poetik an der Freien Universität und Berliner Literaturpreis / Jürgen Schitthelm (86), Mitbegründer der Schaubühne am Halleschen Ufer, jahrelang hatte er im Deutschen Bühnenverein den Berliner Landesvorsitz inne / Manja Schreiner (47), Politikerin (CDU), seit 2025 ist sie Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin, bis 2024 Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt / „Titus, bester Uhu aller Zeiten, wird junge 85 Jahre! Es gratulieren von Herz zu Herz sein Mann Rolf und ICH!“ / Jürgen Vogel (57), Schauspieler („Kleine Haie“, „Jenseits der Spree“) und Produzent, bei der Berlinale 2006 erhielt er für seine Rolle in „Der Freie Wille“ den Silbernen Bär / Christian Zander (47), Politiker (CDU), MdA
Nachträglich: Klaus Vogelgesang (80), Künstler, Arbeiten u.a. in der Berlinischen Galerie und der Nationalgalerie, „herzliche Glückwünsche zweier Bewunderer seiner Kunst aus dem Ruhrpott“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Gabriele Hasler, * 11. Februar 1941, verstorben am 20. Januar 2025 / Gershorn Erhard Hintz, * 22. Mai 1939, verstorben am 15. April 2025 / Lebrecht Metzger, * 6. Juni 1941, verstorben am 17. April 2025 / Elke Bärbel Rosemarie Thelow (geb. Horoba), * 14. Mai 1942, verstorben am 12. April 2025
Stolperstein – Reinhold Hermann wurde 1885 in Berlin geboren. Er gehörte zum Arbeiterwiderstand und wirkte in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe. Von Beruf war er Buchdrucker, zuletzt arbeitete er in der Druckerei des nationalsozialistischen „Völkischen Beobachters“. Mit seiner Frau Emma stellte er ihre Wohnung für illegale Treffen zur Verfügung und beteiligte sich an der Herstellung von Flugschriften. Im Juli 1944 wurde er verhaftet. Er starb am 29. April 1945 im Zuchthausaußenlager Creußen (Bayern) an den Folgen des Transportes dorthin und Misshandlungen. An Reinhold Hermann erinnert ein Stolperstein in der Weserstraße 54 in Neukölln.
Encore
Manchmal ist Berlin schroff. Und dann wieder funkelt es. Wie ein Diamant. Oder wie Karin und Horst Hinkelmann aus Reinickendorf. Die beiden haben sich vor 60 Jahren in der Himmelfahrtskirche in Wedding das Eheversprechen gegeben und nun in Heiligensee ihre diamantene Hochzeit gefeiert. Inzwischen als Großeltern einer großen Familie sind die beiden noch immer am liebsten zusammen aktiv: mit dem Fahrrad, bei Theaterbesuchen oder auf Reisen. „Solange es die Gesundheit erlaubt, bleibt das gemeinsame Erleben ein fester Bestandteil ihres Alltags“, schreibt das Bezirksamt gerührt zum Jubiläum. Berlin muss das Glück nicht immer nur suchen. Sondern das gefundene einfach festhalten.
Diesem Checkpoint Halt gegeben haben Christoph Papenhausen (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Jaqueline Frank (Produktion). Morgen melden sich hier Anke Myrrhe und Ann-Kathrin Hipp. Genießen Sie heute das Glück des Lebens in Berlin. Wir grüßen Sie!

