„Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt.“ Was einst für Berlin galt, ist jetzt wichtig für Minsk – für die Menschen, die um ihr Menschenrecht auf Freiheitsrechte kämpfen, gegen alle Festnahmen (aktuelle Entwicklungen hier) und alle illegitime Macht, die Europas letzter Diktator Alexander Lukaschenko bis zur letzten Patrone gegen sein eigenes Volk walten lassen will. Nun organisieren auch Menschen in Berlin den Widerstand, um in Belarus zu helfen – wie Ann Shkor. Die 30-Jährige ist in Minsk aufgewachsen und gründet gerade mit Mitstreitern den Verein „Belarus Razam“ (Belarus zusammen), regelmäßig demonstrieren sie am Potsdamer Platz ihre Solidarität. „Für uns ist das sehr emotional, wir fühlen uns machtlos und haben riesige Angst um unsere Freunde und Familien in Belarus“, erzählt Shkor am Checkpoint-Telefon. Als „surreal“ erlebt sie die Ereignisse in ihrer Heimat. „Eigentlich ist Minsk eine sichere Stadt. Nun sind die Menschen selbst am Tag nicht mehr sicher.“
Der neue Hilfsverein, der schon Unterstützer in Hamburg und Nordrhein-Westfalen hat, will sich auch um verletzte Protestierende kümmern. Dafür werden Spenden gesammelt und Gespräche mit Kliniken in Deutschland geführt. Die Diakonie in Düsseldorf habe bereits Hilfe angeboten, erzählt ein Beteiligter, der seinen Namen aus Angst nicht öffentlich sagen möchte – mit Charité und Vivantes in Berlin gebe es Gespräche. Allerdings versuchten die belarussischen Behörden, die Ausreise von Verletzten zu verhindern und benötigte Dokumente zurückzuhalten, berichten Aktivisten.