Vom Chef zum Chef: Berlins Ex-Regierender ist jetzt Redakteur

2021 hatte er das Berliner Wahldesaster zu verantworten. Bei der Wiederholungswahl des Bundestags steht Berlins Ex-Regierender, Michael Müller, wieder auf der Liste. Nur ist seine Heimat nicht mehr das Rote Rathaus, sondern der „Bezirksjournal“, bei dem er als Chefredakteur aktiv ist. Von Lorenz Maroldt

Vom Chef zum Chef: Berlins Ex-Regierender ist jetzt Redakteur
Foto: imago / Stefan Zeitz

haben Sie’s schon bemerkt? Am kommenden Sonntag ist wieder Bundestagswahl – jedenfalls in jenen 455 Wahlbezirken, in denen es beim letzten Mal Dank der ortstypischen organisierten Unzuständigkeit so zuging wie damals in der Buchhaltung der Berliner Bankgesellschaft.

Prominentester Kandidat ist Michael Müller, der zur Wiederholungswahl auf den Stimmzetteln nicht nur unter seinem Funktionstitel von 2021 antritt („Regierender Bürgermeister“, Sie erinnern sich?), sondern im „Bezirksjournal“ ausweislich des Impressums jetzt auch als „Chefredakteur“ für Furore sorgt: Auf den lediglich 8 Seiten des Blättchens hat Müller, ausgewiesen als „V.i.S.d.P.“ (Verantwortlich im Sinne des Presserechts) sensationelle 14-mal sein eigenes Gesicht platziert.