„Nehmt das Auto statt der Bahn, heizt bei offenem Fenster“: Wie ein Berliner gegen radikale Klimaschützer protestieren will

Als Antwort auf die jüngsten Aktionen der „Letzten Generation“ ruft ein Berliner Anwalt zum ungewöhnlichen Gegenprotest auf. Der Mann ist bei der FDP aktiv. Von Nina Breher

„Nehmt das Auto statt der Bahn, heizt bei offenem Fenster“: Wie ein Berliner gegen radikale Klimaschützer protestieren will
Zähfließender Verkehr auf der Stadtautobahn A100. Foto: Imago/Schöning

Während in China Menschen gegen die rigorose Null-Covid-Politik protestieren und die Iraner:innen seit zweieinhalb Monaten gegen das Regime auf die Straße gehen, hat ein Berliner eine Idee: „Zeit für Gegenprotest (…). Nehmt das Auto statt der Bahn, fahrt im Sportmodus (…). Heizt bei offenem Fenster“ (Q: Twitter, nicht mehr öffentlich einsehbar, Screenshot hier: Mario Sixtus/Twitter). Das Pamphlet richtet sich gegen die „Letzte Generation“. Wer sagt ihm, dass er damit wohl weniger Aktivist:innen dazu bringt, ihre Position zu ändern, sondern eher seine Strom- und Spritrechnung in die Höhe treibt?

Der Verfasser des ‚Aufrufs‘ ist ein normaler Anwalt einer normalen Steglitzer Insolvenzrechts-Kanzlei. Aber Moment mal! Auf seinem Profil auf der Kanzlei-Website steht unter „Mitgliedschaften“: „Landesschiedsgericht der FDP Berlin“. Demnach erfüllt er ein Amt, in das man von der Partei gewählt wird. Hmmm, das würde zumindest die kürzlich entfernte „@fdp_berlin“-Markierung in seiner Twitter-Biografie erklären – auch wenn auf der Plattform natürlich jeder „privat unterwegs“ ist. Was wohl die Berliner FDP davon hält? Die war zufälligerweise am Sonntag nicht zu erreichen; Karrenstein selbst antwortete am Sonntagabend auch nicht auf eine Anfrage. Es bleibt also spannend!