BVG kapituliert täglich vor dem Stau in Köpenick – Verwaltung verspricht Besserung ab 2027

Weil Autos die Schienen blockieren und auch Busse feststecken, stellt die BVG regelmäßig Fahrten in Berlins Südosten ein. Ändern soll sich das erst in einigen Jahren. Von Stefan Jacobs

BVG kapituliert täglich vor dem Stau in Köpenick – Verwaltung verspricht Besserung ab 2027
In Köpenick fällt die Tram regelmäßig spontan aus – scheinbar kein Problem für die Verkehrsverwaltung. Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Wer aus dem Berliner Südosten mit Bus und Bahn in die City will, fährt dafür meist via Bahnhof Köpenick. Nur ist der mit der BVG nur noch sporadisch erreichbar, weil der Bahnhof neu gebaut wird und Straßenbahnen und Busse mangels eigener Spur und Vorrangampeln im Autostau (verschärft durch verbotswidriges Abbiegen) vor dem Nadelöhr stecken. Von morgens bis abends werden Fahrten wegen übermäßiger Verspätungen gestrichen – spontan, also nicht planbar für die Kunden. Denen empfiehlt die BVG ernsthaft, knapp 2 km von der Köpenicker Altstadt zum Bahnhof zu laufen. Andere dürfen z.T. eine Dreiviertelstunde auf die nächste Bahn oder den Bus warten, die logischerweise auch auf der Rückfahrt fehlen. Für zusätzlichen Nervenkitzel werden ausfallende Fahrten an den Haltestellen einfach weiter angezeigt.

Die BVG, die beim Kollaps von sechs Linien eigentlich jeden Tag auf sämtliche Tische in der Verkehrsverwaltung hauen müsste, berichtet auf CP-Anfrage von „laufenden Abstimmungen“, was exakt dem Stand von März entspricht, als die Misere begonnen hatte. Die Verwaltung meldet leichte Verbesserung südwärts durch eine veränderte Ampelschaltung (die aber an den wegen extremer Verspätung in der Gegenrichtung schon abgebrochenen Touren der Busse und Bahnen nichts ändert) und von einer nachhaltigen Lösung – mittelfristig: Wenn nämlich 2027 der Bahnhof fertig wird und ca. 1-2 Jahre später auch eine geplante Umgehungsstraße, müsste es wieder flutschen.