vereinzelte Regenschauer bei bis zu 18°C

Jarasch schlägt Zertifikatehandel für Klimaanpassungen vor Senat kann sich keine zusätzlichen Blitzer leisten Nachtigallen trällern Liebeslieder

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nach zwei Jahren Schwarz-Rot zieht Grünen-Fraktionschefin und Ex-Verkehrssenatorin Bettina Jarasch im Tagesspiegel-Interview exklusiv Bilanz. Zuerst gibt’s durchaus warme Worte: Die geplante Verwaltungsreform sei „ein Lichtblick“, man arbeite gemeinsam mit der Koalition daran, „dass Behörden und Ämter funktionieren“. Im Streit um die sogenannte Einigungsstelle fordert sie allerdings weiterhin eine „hohe Verbindlichkeit“.

Dann wird’s frostig: In der Stadt mache sich „Ernüchterung“ breit. „Die CDU hat ziemlich hemdsärmelig versprochen, dass alles besser wird in Berlin. Nun muss sie ein Versprechen nach dem anderen wieder einkassieren.“ Und die Koalitionspartnerin? „Bei der SPD erodiert der soziale Kern immer mehr“, so Jarasch. „Sie konnte nicht verhindern, dass das soziale Netz der Stadt mehr und mehr aufreißt.“

Rissiger wird auch der trockene Stadtboden. Jarasch schlägt vor, Maßnahmen zur Klimaanpassung durch den Handel mit CO₂-Zertifikaten zu finanzieren: „Landeseigene Unternehmen könnten diese ausgeben und dafür Flächen in Berlin gezielt begrünen und mit Bäumen bepflanzen.“

Warum die Grünen vom Thema Radverkehr abrücken, was mit Blick auf den Wahlkampf 2026 in den Fokus rückt und was Jarasch zur Gelbhaar-Affäre sagt, lesen Sie mit einem Tagesspiegel-Plus-Abo hier.

Anderes Thema: Radarkontrollen spülen Millionen in die Landeskasse und bremsen (zumindest punktuell) Raser aus – doch der Berliner Senat verzichtet auf zusätzliche Blitzer. Der Grund: Geldmangel. Dabei wäre mit Blick auf andere Großstädte durchaus Luft nach oben: Das Verbraucherportal Allright hat Blitzer in Deutschlands 40 größten Städten ins Verhältnis zur Straßenfläche gesetzt (Danke für den Hinweis an Leser Nils Leidloff).

Im Schnitt gibt es demnach rund 10 Blitzer pro 1000 Hektar.