es war wahnsinnig knapp: Nach heftigen Diskussionen und langen Sondersitzungen der Fraktionen ist das „Zustrombegrenzungsgesetz“ der Union im Bundestag gescheitert. 350 Abgeordnete stimmten gegen den Antrag, 338 dafür, fünf enthielten sich. CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist damit der große Verlierer – aber nicht der einzige, kommentiert Tagesspiegel-Chefredakteur Christian Tretbar.
Auch in den Details war es ein bemerkenswerter Tag (Einzelheiten im Newsblog). Kurzzeitig lächelte sogar Angela Merkel von der Regierungsbank: Zwischen den Plätzen von Olaf Scholz (SPD) und Robert Habeck (Grüne) lagen die Memoiren der Ex-Kanzlerin.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte zuvor eine gemeinsame Lösung aller „demokratischen Parteien der Mitte“ gefordert. „Wir müssen die irreguläre Migration effektiv stoppen – mit konsequenten Grenzkontrollen, der Zurückweisung illegaler Einreisen und der schnellen Rückführung ausreisepflichtiger Personen.“
Die Debatte ist längst nicht vorbei, die Stimmung bleibt angespannt. Am Wochenende wird bundesweit unter Mottos wie „Wir sind die Brandmauer!“ oder „Aufstand der Anständigen“ protestiert. In Berlin will am Sonntag eine Groß-Demo vom Reichstag vor die CDU-Zentrale ziehen, angemeldet sind 3000 Menschen.
Noch 22 Tage bis zur Bundestagswahl.
Ein Blick in die Berliner Landespolitik: Die Spitzen von CDU und SPD haben sich auf neue Sparpläne für 2026 und 2027 geeinigt. Nach Tagesspiegel-Informationen geht es im kommenden Jahr um weitere 778 Millionen, im übernächsten um 796 Millionen Euro. Checkpoint-Kollege Christian Latz erklärt, wie viel Schwarz-Rot konkret bei Kultur, Verkehr oder Bildung kürzen muss.
Wir bleiben beim Thema Geld, mit einem Nachtrag zu Kostenausweisung von Schriftlichen Anfragen (Checkpoint von gestern): Nicht nur in Treptow-Köpenick, sondern auch in Mitte werden die Kosten der Beantwortung von BVV-Anfragen offengelegt. Die Antwort auf die Nachfrage zu DS 1702/VI („Eichenprozessionsspinner in Mitte und Miniermotte“) dauerte beispielsweise zweieinhalb Stunden und kostete 201,26 Euro.
Apropos teure Tiere: „Das Warten hat ein Ende“, jubiliert der Berliner Zoo. Ab sofort können die Panda-Zwillinge Leni und Lotti gemeinsam mit Mama Meng Meng beobachtet werden. Ein zuckersüßes Instagram-Video gibt’s natürlich auch. Tut irgendwie gut, nach dieser Woche.
Zu Monatsbeginn küren wir traditionell die drei besten Berlin-Schnappschüsse der vergangenen Wochen, unser „KIEKSTE“-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN läuft auch 2025 weiter. Tag für Tag schicken Sie uns Fotos zum Thema „Typisch Berlin“. Besonders gefallen haben uns im Januar ein niedliches Wohnungsangebot, der schwebende Fernsehturm und ein merkwürdiger Schattendampfer. Die Fotografinnen und Fotografen erhalten einen gerahmten Druck ihres Fotos und nehmen am Wettbewerb zum „KIEKSTE“ des Jahres teil.
Übrigens: Die Jahresgewinner 2024 können Sie ab Freitag in den Galerieräumen von DERBILDERRAHMEN.BERLIN in Charlottenburg bewundern. Und über Nachschub freuen wir uns jederzeit: checkpoint@tagesspiegel.de.

Good News: In der Kilianistraße ist 'ne kleine, aber feine Wohnung frei! Leser Johannes Müller war der Finder.

Welche Postleitzahl hatte Berlin-Wolkenkuckucksheim nochmal? Jedenfalls steht der Fernsehturm jetzt dort. Dankesgrüße an Leserin Heide Hoffmann!

Dieser Charlottenburger Schattendampfer ist Leserin Waltraud Kiele in der Schustehrusstraße ins Auge geschippert. Ahoi!
Weiter geht’s mit den Highlights des ersten Februar-Wochenendes in Berlin …
Runde um Runde Spannung erleben Sie heute beim Sechstagerennen im Velodrom. Nicht nur für Radsportfans ein Erlebnis: sechs Stunden Partystimmung mit Live-DJ, Lichtspektakel und Halbzeitshow. Kurz: „Bikes, Beats und Beer!“
Smalltalk-Wissen: Das Sechstagerennen dauerte ursprünglich tatsächlich sechs Tage. Wegen Kostensteigerungen und dem Wegfall der Landesförderung wurde es nach und nach auf zwei eingedampft.
Ebenfalls auf ein Wochenende komprimiert wurde die Berliner Fashion Week. Bis Montag präsentieren angesagte Designer Mode-Trends unter anderem in der Halle am Berghain und in der Berliner Philharmonie. Auch abseits des Catwalks lohnt sich ein Besuch: Die Kollegen Amelie Bauer und Ingolf Patz haben Fashion-Events für alle zusammengestellt.
Zeitgleich läuft die Transmediale, ein Festival zu datenbasierter Kultur. Das Motto in diesem Jahr: „(near) near but — far“. Unter anderem experimentieren Klangkünstler mit neuesten Entwicklungen in generativer KI und audiovisuellem Storytelling. Abgefahren!
Für Musikfans: Der Jazz Treff Karlshorst präsentiert am Abend die Formation „JazzKatzenFabrik“. Wilde, gute Musik gibt’s im Kulturhaus Karlshorst ab 20 Uhr.
Für Krimi-Fans: Am Sonntag läuft der „Tatort“ aus Dresden: Eine Teenie-Party läuft aus dem Ruder. Nach neun Jahren ist „Herz der Dunkelheit“der letzte Fall von Kommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski).
Und wie Schauspielerin Nina Kronjäger ein freies Wochenende zwischen Lieblingspizzeria und Gummischlangen im Bötzowkiez verbringt, lesen Sie hier.
Und jetzt: das Checkpoint-Wochenrätsel! Für alle, die neu dabei sind: Jeden Sonnabend können Sie an dieser Stelle Ihr Wissen über aktuelle Entwicklungen in Berlin testen. Wer regelmäßig Checkpoint liest, ist klar im Vorteil! Letzte Woche lautete das Lösungswort ARBEITSKÄMPFE. Viel Spaß!
1. Stillstand zu Wochenbeginn, Streik bei der BVG! Wichtig für Arbeitnehmer: In Fällen von „höherer Gewalt“ …
N) … können sie bis zu einer Stunde später kommen.
Z) … müssen sie pünktlich erscheinen.
W) … ist Homeoffice möglich.
2. Bei der Veranstaltung eines Frauennetzwerks wurde Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gefragt, was er von Frauen lernen könne. Seine Antwort:
E) „Zuhören.“
A) „Aufräumen.“
I) „Geduld.“
3. Und wer wunderte sich nach einem Besuch im Bundestag: „Keine Ahnung, wie die so einen wie mich hier reingelassen haben“?
H) Musiker Udo Lindenberg
S) Comedian Mario Barth
U) Rapper Fler
4. Idee für Berlin? Für eine höhere Wahlbeteiligung wird in Duisburg eine Woche vor der Wahl …
G) … Freibier verteilt.
T) … Döner verschenkt.
R) … ein kostenloses Festival veranstaltet.
5. Apropos: Für wie viele Berliner wäre es laut „Elite Partner“ ein Trennungsgrund, wenn der Partner eine Partei wählt, die sie selbst ablehnen?
L) 12 Prozent
N) 23 Prozent
D) 89 Prozent
6. Gilt gerade jetzt: Ausgleich ist wichtig. Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zeigte sich auf Instagram beim …
M) … Gassi-Gehen.
K) … Pilates-Kurs.
I) … Kochen von Orangenmarmelade.
7. Einschalten und Abschalten: In welchem Nintendo-Klassiker gibt es eine Berlin-Karte mit Oberbaumbrücke und East Side Gallery?
S) Mario Kart
H) Zelda
F) Donkey Kong
8. Mehr als ein Jahr stand ein Auto auf dem Kurzparkplatz des Flughafens BER. Die Parkkosten?
A) 550 Euro
B) 50.000 Euro
V) 200.000 Euro
9. Flächendeckend Tempo 30 in Berlin? Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei …
I) … ist dafür, aber nur, wenn München mitzieht.
E) … findet das wenig sinnvoll.
G) … hält das für dringend notwendig.
10. Verkehr, aber poetisch: Die Berliner Polizei veröffentlichte auf ihrem WhatsApp-Kanal …
S) … das „Sonett vom Lastenrad“.
N) … die „Ode an den E-Scooter“.
R) … die „Ballade vom LKW“.
11. Hauptstadt, aber einzigartig: Online schwärmte ein Tourist von Berlins …
G) … Food-Szene.
U) … Nachtleben.
B) … Theatervielfalt.
12. Hauptstadt, aber modisch: Zum Start der Fashion Week sagte Trendscout Julian Daynov: „Berlin ist …
E) … nicht mehr das, was es mal war.“
A) … das New York von Europa.“
T) … die Stadt mit den miesesten Alltagslooks.“
13. Auch überraschend: Laut einer Plattform für Sportwetten zählen Berlins Fußballstadien deutschlandweit …
R) … zu den dreckigsten.
A) … zu den langweiligsten.
B) … zu den saubersten.
14. Zum Abschluss Flattertiere: Die Zahl der Fledermäuse im Spandauer Winterquartier hat sich im Vergleich zum letzten Winter …
T) … halbiert.
E) … fast verdoppelt.
N) … vervierfacht.
Senden Sie das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlosen wir einen limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!
Berliner Schnuppen

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Ihre