der Blick richtet sich am Wochenende wieder auf Berlins Straßen: Ab 14 Uhr rufen heute mehrere pro-palästinensische Initiativen zu Demonstrationen rund um den Alexanderplatz auf. Erwartet werden zehntausende Teilnehmende. Ob die Proteste auch wirklich, wie geplant, stattfinden werden, ist unklar: Zuletzt sprach die Polizei mehrmals sehr kurzfristig Verbote aus, um antisemitische Parolen und Ausschreitungen zu verhindern. Live-Updates zum Demowochenende finden Sie auf tagesspiegel.de.
Für mehr Empathie, Austausch und Gemeinschaft wirbt unsere Zeichnerin Naomi Fearn in ihren „Berliner Schnuppen“: Einen entsprechenden Comic hat sie Mitte der Woche auf A3 vergrößert und unter Creative-Commons-Lizenz freigegeben. Das PDF finden Sie nochmal ganz unten im Intro – zum Ausdrucken, Aufhängen und Weitergeben.
Wer dem Weltschmerz für ein paar Stunden entfliehen will, dem empfiehlt sich ein Herbstspaziergang – etwa an der Spandauer Kuhlake oder in Altglienicke (T+). Exklusiver Tipp der Autorin: Im verwunschenen Briesetal nördlich von Pankow stört das ewige Novembergrau nicht einmal. Kahl, düster und neblig wirkt der Sumpf hier erst recht wie eine Sagenlandschaft. Und leerer ist es obendrein! Wer nicht so weit fahren möchte, steigt in die S-Bahn und lässt sich am Priesterweg absetzen. Das Schöneberger Südgelände lädt pünktlich zum Ende der Herbstferien noch einmal zu seiner Park-Rallye (12 Uhr, Anmeldung hier).
Wer Anfang November derweil schon an Weihnachten denkt, kann sich am frisch eröffneten „Winterzauber“ in Lichtenberg schon jetzt mit gebrannten Mandeln die Kante geben. Aber bitte erst nach der Riesenrad-Fahrt! Sollte es übrigens doch nur schütten, haben wir die besten Familien-Tipps für Herbst-Schietwetter zusammengestellt. Wie wäre es mit einer DIY-Stadtrundfahrt? (T+) Noch mehr Ideen fürs Wochenende hat nur unser Weekender-Newsletter: Hier geht's zur Anmeldung.
Ansonsten empfehlen wir, wie jeden Samstag, den Besuch in der Podcast-App des Vertrauens: Der Checkpoint-Podcast erforscht diese Woche, warum ein Geisterhaus direkt hinter dem Luxuskaufhaus KaDeWe seit sechs Jahren leer steht. Halloween ist zwar vorbei, doch das Team kündigt noch einmal Berlin-Grusel an: Es geht um Personalmangel, Unwissenheit, behäbige Verwaltungsabläufe, Spekulation – und einen pressescheuen Immobilieninvestor.
Anschließend lohnt sich ein Blick in unsere Plus-Texte der Woche: Wir haben erklärt, warum Berlins Schickeria das Kadewe besucht, ob Sport bei ADHS besser wirkt als Ritalin und wie Beziehungen Schicksalsschlägen trotzen können. Wenn Sie die alle durchhaben, ist schon fast Montag.
So, genug palavert – ab zum Wochenrätsel! Das Lösungswort der letzten Woche lautete: SILVESTER. Danke fürs Mitmachen!
Datei Ein Stück Naomi Fearn für alle herunterladen
1. Die Farbreste der Letzten Generation auf dem Brandenburger Tor sollen mit einer geheimen Paste entfernt werden: Das verkündet Finanzsenator Stefan Evers (CDU) Anfang der Woche auf der Mittelinsel am Pariser Platz. Kostenpunkt?
S) 50.000 Euro
N) 115.000 Euro
B) 360.000 Euro
2. Der Senat tagte, pünktlich zum Reformationstag, in dieser Woche ...
I) … im katholischen Dominikanerkloster St. Paulus.
A) … in der evangelischen Gethsemanekirche.
E) … mal wieder im Roten Rathaus.
3. Apropos: Hosianna, Sankt Hedwig! Berlins wichtigste katholische Kirche hat ihren neuen Altar eingeweiht. Der „Tisch des Herrn“ enthält ...
R) … Harze aus dem Grunewald.
K) … Marmor aus dem Vatikan.
E) … Steine der Berliner Mauer.
4. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hat derweil mal wieder ein Verkehrsprojekt gestoppt. Was musste diesmal dran glauben?
P) Die Parklets auf der Bergmannstraße
I) Die autofreie Friedrichstraße (sicherheitshalber ein zweites Mal)
S) Die Planung für das Hallesche Ufer
5. Dafür werden Leipziger Straße und Martin-Luther-Straße laut Verkehrsverwaltung demnächst ...
D) … autofrei!
E) … wieder zu Tempo 50-Zonen!
O) … grundsaniert!
6. Neue Deeskalationsstrategie gegen Autonome? Für ihre Präventionsarbeit sucht die Berliner Polizei derzeit ...
H) … 2.700 ferngesteuerte Mini-Polizeiautos.
L) … 3.500 „Anti-Stress“-Knetfiguren in Form eines Beamten.
B) … 1.200 rosa Spielzeug-Handschellen.
7. Tierisch schlechte Nachrichten aus dem Berliner Zoo:
E) Ein Löwe ist ausgebrochen!
R) Die Pandas Pit und Paule ziehen weg!
W) Das neue Nashornhaus macht wieder zu!
8. Tierisch gute Nachrichten aus Brandenburg:
E) Die Fisch- und Seeadler-Reviere sind um mehr als ein Drittel gestiegen.
I) Die Kreuzkrötenpopulation hat sich um 300 Prozent vermehrt.
U) Drei neue Elchherden sind von Polen über die Grenze gewandert.
9. Zum Schluss ein Blick in die Vorgärten: Die Zeit der Laubbläser bricht an! Wer die zu Ruhezeiten benutzt, riskiert eine satte Geldstrafe. Was rät die Reinickendorfer Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU)?
G) Bitte „auch die traditionellen Gartengeräte wie Besen, Rechen und Harke für die Laubentfernung nutzen“.
V) Bloß nicht „von den Geldstrafen abschrecken lassen“.
S) Bitte „nur an Hauptstraßen Laubblasen, nicht in ruhigen Wohngebieten. Und natürlich nicht vor dem Bezirksamt“.
10. Arbeitet hier denn keiner?! Doch, schon. Aber eben zu wenige: Welche Bezirke hatten diesen Sommer prozentual die meisten offenen Stellen?
E) Treptow-Köpenick und Tempelhof-Schöneberg
M) Reinickendorf und Pankow
A) Mitte und Neukölln
11. Nochmal Tier-Content zum Schluss: Zwei bunte Tierchen haben sich Ende der Woche an den Kreuzberger Oranienplatz verirrt. Nämlich?
E) Zwei Pfauen
M) Ein Chamäleonpaar
N) Zwei Rosellasittiche
Notieren Sie nun die richtigen Buchstaben und senden Sie uns das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Der Einsendeschluss ist am Sonntag um 23.59 Uhr. Unter allen Einsenderinnen und Einsendern mit der richtigen Antwort verlosen wir einen unserer limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!
Mein Wochenende mit

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.
„Im November wird das gespenstische ‚Buhhhh‘ durch den ... Na, wissen Sie’s? ... richtig! ‚Biber‘ ersetzt. Der pelzige Nager hat in den letzten Jahren an Barnimer Boden gewonnen und sich kräftig ausgebreitet. Aber keine Sorge: Eine Überbevölkerung ist biologisch unmöglich. Als Landschaftsgestalter nagt er für sein Leben gern an Bäumen und Büschen. Sein Kunstwerk an Dahme, Havel und Spree – die bekannte Biberburg – gefällt mir natürlich wunderbar! Interessierte Bürger können am 5. November von 10 bis 13 Uhr dem Biber auf die Spur kommen. Neben dem Fährtenlesen seiner ‚Dentiküre‘, lernen Interessierte über die Biologie und die Lebensweise des Nagetiers oder ‚Castor fiber‘, wie es Zoologen in der Biokurve nennen. Die NABU- Wegstrecke mit Andreas Krone durch das Milieu der Biberfamilien im Biesenthaler Becken variiert zwischen drei und sieben Kilometern auf unbefestigten Wegen. Die Frage nach festem Schuhwerk und Wetter angepasster Kleidung beantwortet sich damit von selbst. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Spende gern gesehen und eine Anmeldung per E-Mail erbeten. Treffpunkt ist in Biesenthal am Ende des Langerönner Wegs am Beginn des Naturschutzgebietes. Wir Landschaftsarchitekten halten ohne Frage zusammen und daher ist die Wanderung eine Empfehlung wert. Mit freundlichen Grunzen an ihn und Sie.“ (von Sophie Rosenfeld)
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Nora Weiler (Produktion) hat diesen Checkpoint für Sie zusammengebastelt. Sophie Rosenfeld hat Wildschwein Kevin durch Brandenburg trapsen lassen. Am Montag startet Anke Myrrhe mit Ihnen in die erste richtige Novemberwoche – und am kommenden Sonnabend lesen wir uns hier wieder. Kommen Sie gut in den Tag!
Ihre