Waschlappen über dem Regierungsviertel
Waschlappen: Nachdem uns zu Beginn der Pandemie Angela Merkel mit verblüffenden Hygiene-Tipps durch die Corona-Krise führte („gründlich und oft die Hände waschen“), zeigte der politische Zeitgeist beim Appell zum Energiesparen jetzt Mut zum Müffeln – und so erfuhren wir mehr über die Reinlichkeitsrituale der Politik, als sich selbst mit viel Seife nicht so schnell wieder aus dem Gedächtnis abwaschen lässt. Es offenbarten sich u.a.:
+++ Robert Habeck: „Meine Duschzeit habe ich noch mal deutlich verkürzt.“
+++ Bettina Jarasch: „Ich mache morgens nur Katzenwäsche.“
+++ Stephan Schwarz: „Man wäscht sich die Hände wirklich nur noch mit kaltem Wasser.“
+++ Winfried Kretschmann „Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung.“
So ein Waschlappen (erfunden übrigens nicht in Baden-Württemberg, obwohl die doch angeblich alles können, außer Hochdeutsch, sondern 1850 vom Engländer Henry Christy), eignet sich übrigens nicht nur für die Katzenwäsche, sondern auch wunderbar als Wappenzeichen – und sogar als Fahne über dem Reichstag: Symbol der Solidarität mit jenen, für die kleine Gesten das Maß aller Dinge sind.