„Für das Kammergericht ist das ein Totalschaden“
Peinlicher könne es nicht mehr werden, sagt Constanze Kurz vom Chaos Computer Club. Potentiell jeder könnte von dem Datenklau betroffen sein. Von Julius Betschka
Während unsereins heute zur Hütung seines Datenschatzes angehalten wird, saut jemand anderes gewaltig mit eben jenem rum: das Land Berlin. Was ist passiert? Die Überschrift der Pressemitteilung, die gestern aus dem Haus von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) zu uns in die Redaktion flatterte, klingt trocken: „Erkenntnisse zum Emotet-Virus am Berliner Kammergericht“. Was in dem forensischen Gutachten steht, das der Mail anhängt, könnte sich aber zu einem Daten-Skandal von bislang unabschätzbarem Ausmaß auswachsen.
In dem Gutachten des externen Dienstleisters, heißt es: Die Angreifer seien „höchstwahrscheinlich in der Lage gewesen“, den „gesamten Datenbestand des Kammergerichts zu exfiltrieren“, also aus dem System herauszuschleusen.