Berlin bleibt Hauptstadt der Fahrraddiebe

Fahrräder sind in Berlin weiterhin nicht sicher – das ergibt eine Auswertung der Senatsinnenverwaltung, die am 3. Juni veröffentlicht wurde. 27.529 Fahrräder wurden im vergangenen Jahr in Berlin als geklaut gemeldet – die Zahl bewegt sich in etwa auf Vorjahresniveau. 2017 waren 27.507 gestohlenen Räder gemeldet worden.

Besonders gefährdert sind abgestellte Fahrräder in Friedrichshain-Kreuzberg, dort wurden 4.005 Diebstähle gezählt. Im vergangenen Jahr war noch Mitte der Bezirk mit den meisten Fällen. Hier wurden dieses Jahr 3.857 Räder geklaut. Am Stadtrand stehen die Radl dagegen vergleichsweise sicher. In Marzahn-Hellersdorf (835), Reinickendorf (892), und Spandau (949) wurden nur wenige Fälle gemeldet.

Die heikelsten Kieze, um sein Rad abzustellen, sind Graefekiez und Samariterviertel (insg. 712), Pankow Zentrum (547), Pankow Süd (367), Zehlendorf Mitte (306), Alexanderplatzviertel (243) und Reuterkiez (261).

Die Aufklärungsquote blieb auf dem niedrigen Niveau der Vorjahre. Vier Prozent aller Fälle wurden 2018 aufgeklärt (nach 3,9 Prozent 2017). Der durchschnittliche Schaden stieg 2018 von 629 auf 683 Euro. Die Innenverwaltung führt dies auf die zunehmende Verbreitung der teureren E-Bikes zurück.

„Es zeigt sich, dass wir mit der Aufklärung kaum voran kommen", kommentiert der Grünen-Abgeordnete Stefan Taschner, der die Zahlen erfragt hat. Andere Städte – etwa München – seien viel weiter. Dort würde die Polizei mehr Präsenz auf der Straße zeigen. In München kümmerten sich manche Streifenpolizisten gezielt um Fahrraddiebställe.

Die Berliner Polizei hatte im vergangenen Jahr die Ermittlungsgruppe "Velo" eingesetzt, die die Organisation der Täter und Banden ermitteln sollte. Die Ergebnisse des Pilotprojektes, das vom 1. Mai 2018 bis 30. April 2019 arbeitete, werden derzeit ausgewertet. Wir sind gespannt.