FDP Berlin verliert 200 Mitglieder: Prominentes Mitglied tritt mit Brief an den Parteichef aus
Die FDP sei nicht mehr „seine liberale Partei“, schreibt der bekannte Politikwissenschaftler. Die Schwerpunkte liberaler Politik seien „ganz aus dem Programm der FDP verschwunden“. Von Ann-Kathrin Hipp.
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„Liebling, ich habe die Partei geschrumpft!“ Seit der Wiederholungswahl im Februar 2023 ist die FDP Berlin um 200 Mitglieder auf 3.900 geschrumpft. Das zeigt eine Checkpoint-Anfrage. Zu den Abgängern gesellt sich jetzt, „nach über 50 Jahren Mitgliedschaft“ ein prominentes Mitglied.
Politikwissenschafter und Gründer der „Maecenata Stiftung“ Rupert Strachwitz hat in einem Brief an Parteichef seinen Austritt erklärt: „Demokratieentwicklung, Menschen- und Bürgerrechte, einst Schwerpunkte liberaler Politik, wurden von einer neoliberalen Klientelpolitik immer weiter an den Rand gedrückt und sind schließlich ganz aus dem politischen Programm der FDP verschwunden“, schreibt er. Mit „Bedauern“ müsse er feststellen: „Diese Partei ist nicht mehr meine liberale Partei. Vielleicht war sie es schon lange nicht mehr.“