Last-Minute-Tickets – Neben Ulrich Mühe und Jenny Gröllmann hatte die späte DDR noch ein zweites Schauspielpaar, das Berufliches nicht von Privatem trennen konnte: Michael Gwisdek und Corinna Harfouch. In Roland Gräfs Drama Der Tangospieler kehrt der von Gwisdek verkörperte Titelheld Dr. Hans Peter Dallow aus dem Gefängnis zurück ins Leipzig des Jahres 1968, geprägt vom Prager Frühling. Als Historiker war Dallow an der Universität, eingesperrt wurde er jedoch, weil er bei einem Studentenkabarett ein provokantes Klavier gespielt hatte. Harfouch spielt seine Affäre, die junge und progressive Buchhändlerin Elke. Der 1991 veröffentlichte Defa-Film ist eine Adaption der gleichnamigen Erzählung von Christoph Hein, der im April 80 Jahre alt wurde und heute um 19 Uhr im Arsenal Kino läuft. Hein, einer der bedeutendsten Schriftsteller und Dramatiker der DDR, ist bei der Vorführung zugegen und steht danach für ein Gespräch zur Verfügung. Karten gibt's für 9/erm. 6 Euro. Potsdamer Straße 2, S/U-Bhf Potsdamer Platz