Kai Wegner (CDU) hat bestimmt schon schönere Abende verbracht. Aber Kreuzberg ist eben auch Berlin. So musste der Regierende auf seiner Bürger-Tour durch die Bezirke am Montagabend eben auch einen Stopp in der Höhle der alternativen Löwen einlegen – auch wenn es wegen Gegendemonstranten vor der Tür nur durch den Hintereingang reinging. Auch drinnen gings natürlich um den Görli-Zaun. „Ich bin mit dem Anspruch gewählt worden, die Stadt sicherer zu machen. Alles, was in der Vergangenheit versucht wurde, hat aber nicht geholfen“, verteidigte Wegner seinen Zaun-Plan. Zum ganzen Bericht von Robert Kiesel geht’s hier.
Aber wie steht es eigentlich um die anderen Punkte, die der Senat vor knapp 14 Monaten auf dem Berliner Sicherheitsgipfel beschlossen hat? Wie gerufen kommt da die Antwort des Senats auf eine Anfrage von Sevim Aydin (SPD), die ganz frisch in unserem Postfach gelandet ist: Immerhin 12,5 Millionen Euro haben Bezirke und Senat in diesem Jahr für Projekte in den Problemzonen der Stadt ausgegeben, lesen wir da. Das meiste davon für Parkläufer, Ordnungsdienste und Drogenhilfe. Doch nicht alles läuft wie geplant. Auf zwei neue Konsummobile wartet der Senat noch, „aufgrund der langen Lieferzeiten für die Fahrzeuge“. Neues Zieldatum: „voraussichtlich im Sommer 2025“.
Wo Kreuzberg ist, ist Marihuana nicht weit. Und damit zum nächsten Thema: Der Senat will am Dienstag endlich die Rechtsverordnung zum Cannabiskonsum beschließen. Dieses Mal wirklich. Ganz im Ernst. Den Glauben daran konnte man zwischenzeitlich schon verlieren. Immerhin war Schwarz-Rot in dieser ungeliebten Aufgabe träger als der härteste Kiffer. Die Regelung hätte eigentlich am 1. Juli vorliegen müssen.
Nicht nur deshalb ist der Green Cannabis Social Club bereits aus Berlin geflohen und mittlerweile in Brandenburg registriert. Dort gab es für den Verein am Montag die landesweit erste Genehmigung. „Wir werden bis Ende der Woche den Samen in die Erde bringen“, freute sich Vereinsboss Christian Schmidt am Checkpoint-Telefon. Dass das nun in Oranienburg kurz hinter der Landesgrenze passiert, habe vor allem mit dem erwarteten Chaos in Berlin zu. „Uns war früh klar, dass es in Berlin aufgrund der Konstruktion ein Zuständigkeitsgerangel zwischen Land und Bezirken geben wird.“ Anders in Brandenburg. Dort sei das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) sehr gut aufgestellt, lobt Schmidt. „Wir sind froh, dass wir in Berlin nur Zuschauer sind.“ Berlins Verwaltung ist, wenn es selbst Kiffern zu chaotisch wird.
„Sie ist der unangefochtene Star des Neuen Museums“: So beschreiben die Staatlichen Museen zu Berlin die Nofretete-Büste. Jährlich pilgern Hunderttausende Besucherinnen und Besucher zur Museumsinsel, um das Bildnis der Gattin des Pharaos Echnaton zu sehen. Seit 1913 ist sie Berlinerin – und seitdem gibt es Rückgabeaufforderungen. Die neueste kommt von Dr. Zahi Hawass, dem ehemaligen Minister für Altertümer Ägyptens. Er hat eine Petition auf change.org gestartet, die bisher von knapp 30.000 Menschen unterstützt wird (Stand Montag, 15 Uhr). Ziel sei es unter anderem, „eine würdige Antwort von Seiten der deutschen Behördenzu erhalten”, erklärte Hawass. Die Umstände, unter denen die Büste nach Berlin kam, sind bis heute umstritten. Die Petition läuft noch bis Donnerstag. Wie stehen Sie dazu?
Halloween-Vibes im Berliner Abgeordnetenhaus? Susanna Kahlefeld (Grüne) interessiert sich jedenfalls brennend für Bestattungsformen und fragt via Schriftlicher Anfrage, ob der Senat Kenntnisse zu „Reerdigungen“ habe. Dabei verwandeln Mikroorganismen den Körper des Verstorbenen innerhalb von 40 Tagen zu Erde. Gemeinsam mit den gemahlenen Knochen wird diese Erde auf einem Friedhof beigesetzt. Seit zwei Jahren läuft ein Pilotprojekt in Schleswig-Holstein, die Erde darf bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg beigesetzt werden. Aber nicht in Berlin: Der Senat wisse zwar Bescheid, sehe jedoch keinen Handlungsbedarf – erst mal abwarten, wie man im Norden mit dieser „Bestattungsmethode der Humankompostierung“ zurechtkommt. Vielleicht besser so. Einige Experten kritisieren die Methode mittlerweile vehement.
Apropos schaurig: Hier kommt unser heutiges Geisterhaus.
Der Checkpoint präsentiert: das Berliner Geisterhaus-Quartett! Spielkarte (14/16): das Haus an der Ecke Königswinter/ Andernacherstraße. Gewinner-Kategorie: „Lage“.
Im Streit um den Bau der Berliner Fahrradparkhäuser radelt SPD-Fraktionschef Raed Saleh die nächste Runde und umkurvt dabei die finanziellen Hindernisse aus der Senatsverkehrsverwaltung. Dem Haus von Verkehrssenatorin Ute Bondes (CDU) wirft er fehlenden Willen bei der Planung der Anlagen vor. „Wenn man die nicht in Auftrag gibt, dann sehe ich auch keine Absicht, die Fahrradparkhäuser zu bauen.“ Die Verkehrsverwaltung hatte erklärt, für die vier auf Eis gelegten Standorte an den Stationen Haselhorst, Landsberger Allee, Ostkreuz und Pankow gebe es kein Geld, nirgends. Auch nicht im Sondervermögen Siwa. Saleh sieht das anders: Gäbe es Bauplanungsunterlagen, dann würde man das Geld schon auftreiben.
Wenn es mich statt in den Journalismus zur Polizei verschlagen hätte, dann wohl auch wegen der Möglichkeit, Sonderkommissionen (Soko) und Ermittlungsgruppen (EG) kreative Namen zu geben. Den Berliner Beamten scheint es ganz ähnlich zu gehen. Einige leben sie sich dabei intensiv aus. In der „EG Westwind“ geht es um Auto-Diebstähle durch litauische Gruppen, die „EG Funke“ wiederum klärte Straftaten durch Jugendliche in der Silvesternacht 2022 auf. Zu welchen Themen aber ermitteln folgende Gruppen? Machen wir ein Quiz!
„EG Grill“
a) Mangelnde Hygiene in Imbissen
b) Vertrieb von vergammelten Dönerspießen
c) Auto-Brandstiftungen
„EG Sattelschlepper“
a) Kontrolle von Verstößen beim Rechtsabbiegen
b) Verfolgung bandenmäßiger Fahrrad-Diebstähle
c) Überwachung der Dieselfahrverbote
„EG Bavaria“
a) Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges
b) Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung im großen Stil
c) Ermittlungen wegen ständigen Berlin-Bashings aus Bayern
Die Auflösung gibt’s im heutigen Encore.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Neues vom Berliner Landesamt für Einwanderung (LEA):Alle sogenannten „Altfälle“ wurden digitalisiert (Q: Anfrage Elif Eralp, Linke). Wir erinnern uns: Anfang des Jahres übernahm das LEA rund 40.000 offene Einbürgerungsanträge von den Bezirken – in Papierform. Der Bearbeitungsstau ist immer noch enorm. In diesem Jahr wurden bis Ende September mehr als 32.000 digitale Einbürgerungsanträge gestellt und rund 13.500 Personen eingebürgert – also nicht einmal die Hälfte.
Haben Sie Lust, die Sache zu beschleunigen? Das LEA sucht “Personal (m/w/d) für die Sachbearbeitung in schwierigen Fällen”. Die aktuell 135 Beschäftigten, die sich um Alt- und Neufälle kümmern, freuen sich auf stressresistente Kolleginnen und Kollegen.
Wir hoffen natürlich sehr, dass dieser Tag für sie bislang – auch dank des Checkpoints – gut gestartet ist. Falls nicht, hat Kollegin Miray Caliskan hier sieben Tipps von Psychologen, wie sich auch schlechte Tage noch drehen lassen.
Vielleicht hilft Ihnen dabei auch die neue Folge unseres Podcasts „Unter Mördern“, die seit heute früh draußen ist. Dieses Mal widmen sich Katja Füchsel und Teresa Sickert in der Co-Produktion mit dem RBB den größten Gefängnis-Mythen: Fluchtversuche, prügelnde Wärter und Luxus-Zellen – und wie es wirklich ist.
Gute Nachrichten für alle Schlittschuh-Freunde: Das Neuköllner Eisstadion öffnet nach zweijähriger Pause am Samstag endlich wieder.
Sie wollen den BER aus der Vogelperspektive erleben? Der Flughafen sucht einen Manager Bird & Wildlife Control (m/w/d). Zu den Aufgaben gehört unter anderem die „aktive Vergrämung“ von Vögeln, die dem Flugverkehr gefährlich werden könnten. Kurz gesagt: Benötigt wird eine professionelle Vogelscheuche. Kreative Idee für ein Halloween-Kostüm!
Und noch ein flauschiger Hilferuf: Hardy aus Hoppegarten sucht ein neues Zuhause! Der 9-jährige Schäferhund hat mit seiner liebevollen Art sein Herrchen durch eine schwere Krankheit bis zum Tode begleitet und seine Familie danach getröstet. Die kann aus organisatorischen und finanziellen Gründen aber nicht mehr für ihn sorgen. Hardy bringt 47 kg Liebe und Loyalität mit, er sucht tierliebe Menschen mit großem Garten. Schicken Sie eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de. Wir vermitteln den Kontakt!
Ihr Fahrrad suchten auch vergangene Woche hunderte Berliner vergeblich. 254 Fahrräder im Wert von 364.543 Euro wurden als gestohlen gemeldet. Höchster Diebstahlwert: 9999 Euro. Das Rad stand im Alt-Mahlsdorf. 2024 klauten Diebe bisher 17.681 Räder im Wert von 22.365.363 Euro. Auf unserer Fahrraddiebstahl-Karte sehen Sie, wie die Lage in Ihrem Kiez ist.
Was fehlt? Natürlich, die Auflösung des Matherätsels, das Lorenz Maroldt gestern gestellt hat: Wie viel Verspätung können sich Berliner Schülerinnen und Schüler laut verschärfter Verordnung zur Schulpflicht maximal erlauben? Die Resonanz war beeindruckend, danke für Ihre Bereitschaft, mitzuhelfen!
Herbert S. versucht es mit einem langen Lösungsweg: „Wenn ich von 100 Unterrichtstagen ausgehe, so kann ich 5 x bis zu sagen wir 30 min verspätet sein = 150 min, 95 x 4min = 380 min, Summa 530 min.“ Stefan R.: „Jeden Tag maximal vier Minuten – dann passiert nämlich: Nichts.“ Christoph M.: „Antwort: 3h45 min.“ Und Josephine H. schließlich gab die Lösung, die wir selbst errechnet hatten: „24 Minuten.“
Nach längerer Diskussion mit unseren Checkpoint-Mathematikern und Bildungsexpertinnen wurden alle Antworten als richtig anerkannt, weil der Umgang mit der Minutenregelung der Willkür jedes Lehrers überlassen bleibt. Ob sie eine Verspätung ab fünf, zehn oder 30 Minuten als solche ansehen, bleibt in ihrem Ermessen – und so scheint die neue Verordnung ein Papiertiger zu sein.
Lorenz Maroldt spricht über das Thema übrigens heute im Kommentar auf radioeins, live um 08.05 Uhr und danach hier nachzuhören.
Zitat
„Mir wäre am liebsten, ich müsste den Zaun gar nicht bauen.“
Für Kai Wegner scheint der Zaun-Bau um den Görlitzer Park mehr Pflicht als Vergnügen zu sein.
Stadtleben
Verlosung – Immer wenn es draußen allmählich richtig ungemütlich wird, ist Transvocale-Zeit. Das kleine Festival findet in Frankfurt (Oder) und der polnischen Nachbarstadt Słubice in verschiedenen Locations statt (14.-16.11.). Beworben wird es mit „dem Besten aus Weltmusik, Blues, Soul, Folk, Chanson, Rock und Pop“; meist kann man sich unter der beschriebenen Musik nicht viel vorstellen (Kin’Gongolo Kiniata: „experimenteller Afro-Pop mit einer punkigen Energie zwischen Elektro und kongolesischen Rhythmen“), geht dann bloß kurz mal reinhören und bleibt, absolut happy. Bei der 20. Ausgabe sind u.a. Stoppok und Pippo Pollina am Start. Wir verlosen für experimentierfreudige Zeitgenoss:innen jeweils 3x2 Karten für Donnerstag oder Sonnabend, Mail an das Checkpoint-Postfach. Reguläre Tagestickets 30/15 Euro, Festivalzentrum: Kleist Forum, Platz der Einheit 1, Frankfurt (Oder)
Essen & Trinken – Eine Traditionsadresse für gutbürgerliches Essen war das „Alte Zollhaus“ am Landwehrkanal schon immer, hier konnte man mit Eltern auf Berlinbesuch getrost einkehren. Seit der Neueröffnung als „Rutz Zollhaus“ erstrahlt der Fachwerkbau in neuem Licht. Marco Müller (3 Sterne) schaut als Küchendirektor auch auf die Linie, die Küchenchef Florian Mennicken kocht. Es gibt Herzhaftes wie Königsberger Klopse, Roulade oder Blutwurst, versehen mit einem feinen Dreh Richtung Leichtigkeit und Raffinesse. So gesellen sich zu den Klopsen Saiblingskaviar, Schnittlauchöl und frittierte Kapern (Vorspeisen 15 bis 26 Euro). Die Ente kommt aus dem Ofen mit Wurzelpüree, Rosenkohl, Speck und Perlzwiebel auf den Tisch (Menü mit Vorspeisen, Hauptgang und Dessert: 79 Euro). Di-Sa 18-23 Uhr, Carl-Herz-Ufer 30, U-Bhf Prinzenstraße
Noch hingehen – Höhenflug und Leid, Verbrüderung, Brutalität und Wildheit: Nicht nur zur EM bewegt Fußball Massen. Marianna Simnett (*1986 in London; lebt und arbeitet in Berlin) befasst sich in „Winner“ mit den gesellschaftlichen Auswirkungen des Sports. Sie hat sich – obwohl sie mit dem Sport und vor allem den tradierten Geschlechterrollen und der Männlichkeit darin erklärtermaßen nichts anfangen kann – ohne Berührungsängste ins Thema eingegraben. Ihre Videoinstallation im Hamburger Bahnhof verbindet nun Film, Tanz und Musik, erhellend, differenziert, teils surreal. Fußball im Museum – ja, macht Sinn (noch bis 3.11.). Di, Mi, Fr 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, Sa-So 11-18 Uhr, 16/8 Euro, Invalidenstraße 50, U-Bhf Naturkundemuseum
Last-Minute-Ticket-und-Kontakt-Börse – Günstige Tickets für 40 Berliner Bühnen gibt es heute (15-19 Uhr) beim „3. Studi & Azubi Ticketmarkt“ – Häuser wie die Komische Oper, Hebbel am Ufer oder Heimathafen Neukölln sind vertreten. Außer Karten ab 5 Euro finden vor allem neu-in-Berlin Studierende und Azubis erst mal einen Überblick über die Häuser und deren Angebot in der aktuellen Spielzeit – und mit etwas Glück vielleicht sogar eine theateraffine Begleitung? Podewil, Klosterstraße 68, U-Bhf Klosterstraße
Grübelstoff – Wie streng sind Sie bei Weihnachtsgebäck? Sind Bauch und Süßkram-Schublade schon voll mit Spekulatius & Co. oder warten Sie eisern bis zum ersten Advent? Und – machen Sie eventuell Ausnahmen für Büro-Pfeffernüsse?
Kiekste
„Langfristig ausgeliehen“ – dit kennt man ja, wa? Mahlzeit! Gesehen in der Kantine im Rathaus Schöneberg von Leserin Stefanie Goessl. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): Die Autobahn ist von 22 bis 5 Uhr Richtung Wedding ab Halenseestraße bis Spandauer Damm gesperrt. Die Ausfahrt auf die A115 (AVUS) bleibt offen. Eine Umleitung ist eingerichtet.
Danziger Straße/Landsberger Allee/Petersburger Straße (Friedrichshain): Bis 22.11. kommt es zu folgenden Verkehrseinschränkungen:
* Die Überfahrt von der Danziger Straße zur Petersburger Straße ist gesperrt.
* Auf der Landsberger Allee Richtung Alexanderplatz steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
* Auf der Landsberger Allee stadtauswärts stehen nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung und das Linksabbiegen in die Danziger Straße ist nicht möglich.
Annenstraße (Mitte): Von 21 bis 5 Uhr ist die Straße in beiden Richtungen zwischen Heinrich-Heine-Straße und Michaelkirchplatz für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Seegefelder Weg (Staaken): In Höhe Löwenstammstraße regelt (bis 25.11.) in beiden Richtungen eine Baustellenampel den Verkehr. Die Anbindung Löwenstammstraße ist gesperrt.
Tiergarten: In den folgenden Nächten (bis 31.10./1.11.) ist der Tunnel Tiergarten Spreebogen jeweils von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen gesperrt.
Wilhelmstraße (Wilhelmstadt): Bis 13.11. ist die Straße Richtung Seeburger Straße zwischen Heerstraße und Gatower Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Detmolder Straße (Wilmersdorf): Bis 22.11. regelt in beiden Richtungen eine Baustellenampel zwischen Koblenzer Straße und Weimarische Straße den Verkehr.
Demonstration – Für heute sind zwölf Demos angemeldet (Stand 28.10, 13.30 Uhr), u.a. „Warnstreik im Rahmen der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg“: 700 Demonstrierende, IG Metall, Lessingstraße 102 (12.30-14.30 Uhr)
„Gehaltstarifverhandlungen Deutsche Welle Aktive Mittagspause“: 100 Menschen, Verdi, Voltastraße 6 (13-14 Uhr)
„28 Femizide in Berlin – Selbstverteidigung muss praktisch werden“: 70 Protestierende, S-Bhf Lichtenberg, Rummelsburger Straße, Dolgenseestraße 9D (17-20 Uhr)
„Rückgabe der Namen – Am 29. Oktober, am Vorabend des in Russland offiziellen Gedenktages für die Opfer politischer Verfolgung, wurden über viele Jahre hinweg in vielen russischen Städten die Namen derer gelesen, die Opfer des stalinistischen Terrors wurden“: 70 Menschen, Steinplatz 1 (17-19 Uhr)
„Wir pfeifen auf Stuttgart 21“: fünf Teilnehmende, Potsdamer Platz (18.40-19.15 Uhr)
Gericht – Einem 41-Jährigen, der eine Frau antisemitisch bedroht und beleidigt haben soll, wird der Prozess gemacht. Dem Mann werden drei Vorfälle von September bis November 2023 in einem Wohnhaus in Berlin-Kreuzberg zur Last gelegt (10.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 672)
Universität – Die Ringvorlesung „Das jüdische Berlin – vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ widmet sich an der Freien Universität unterschiedlichen Aspekten. Morgen (16-18 Uhr) beleuchtet im Vortrag „Berliner Jüdinnen um 1800“ die Germanistin Barbara Hahn (Vanderbilt University/FU) gezielt die Rolle der Frauen in dieser Zeit. Sie hat u.a. den Band „Rahel Levin Varnhagen. Die Wiederentdeckung einer Schriftstellerin“ herausgegeben. Thielallee 67 (Hörsaal)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Mein liebster EDWIN, zu Deinem 86. Geburtstag gratuliere ich Dir von ganzem Herzen und wünsche Dir (und natürlich auch mir), dass Du körperlich weiter so fit bleibst (...) Ich wünsche uns, dass wir uns auch in den nächsten Jahren noch mit unseren unterschiedlichen ‚Handicaps‘ gegenseitig unterstützen können, um noch ein schönes, kulturelles und soziales Leben mit unseren Freund:innen führen zu können! Ich umarme Dich inniglich, in Liebe, Deine Manka“ / Malik Fathi (41), ehemaliger Fußballprofi, bis 2008 bei Hertha BSC in der Abwehr, er war Cheftrainer der U16 bei Hertha BSC, jetzt VfB Stuttgart / Bettina Flitner (63), Fotografin („Frauen mit Visionen“), und Autorin („Meine Schwester“) lehrte unter anderem an der Kunsthochschule Weißensee / „Glückwunsch, Niko! Komplize, Musiker, Clown und so viel mehr. Glück auf. Mecki“ / „Hans-Norbert, alles Gute zum fünften Geburtstag, Home is where the Hund is!“ / Antonia-Johanna Halverkamps (24), Fußballerin, spielt bei Union Berlin / „Tobias Przytarski (65) Dompropst des Erzbistums Berlin“ / Tino Schopf (50), Politiker (SPD), MdA, bis 2023 Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe / Claudia Sünder (55), 2017 bis 2020 Sprecherin des Berliner Senats, selbständig in der Kommunikations- und Strategieberatung, 2023 kürte der Tagesspiegel sie zu einem der „100 wichtigsten Köpfe der Berliner Wirtschaft“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Klaus Brzezinski, * 21. Januar 1936 / Erika Kothe, geb. Rybakowski, * 27. Juni 1938 / Ute Lanske, langjährige Neuköllner CDU-Bezirksverordnete, verstorben am 25. Oktober 2024 / Karin Tzschätzsch, geb. Fehr * 21. Dezember 1942 / Marlies Wanjura, * 7. Januar 1945
Stolperstein – Alfred Goldstaub wurde am 12. Januar 1912 in Berlin-Schöneberg geboren. Er studierte Medizin und promovierte, doch der Doktortitel wurde ihm zwei Tage später auf Basis der antisemitischen Bestimmungen des Reichsbürgergesetzes aberkannt. Alfred ging daraufhin in die Schweiz, kehrte aber wegen seiner Eltern nach Berlin zurück. Er arbeitete unbezahlt im Jüdischen Krankenhaus. Am 26. Oktober 1942 wurde er nach Lettland deportiert und drei Tage später von den Nazis in der Nähe von Riga erschossen. An Alfred Goldstaub erinnert ein Stolperstein Unter den Linden 6 in Mitte.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Kommen wir zur Auflösung für unser Quiz. Diese Ermittlungen stecken wirklich hinter den Namen folgender Polizei-Gruppen:
„EG Grill“: c) Autobrandstiftungen im Umfeld von Gefängnissen
„EG Sattelschlepper“: b) Verfolgung bandenmäßiger Fahrrad-Diebstähle (Berlins Polizisten haben wirklich Sinn für Wortwitz!)
„EG Bavaria“: a) Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges
Wir finden ja, das ständige Berlin-Bashing aus dem Süden ist nah am Rufmord. Trotzdem kümmert sich die Polizei bislang nicht darum. Offen bleibt, ob es bei dem gewerbsmäßigen Bandenbetrug um Maskendeals von CSU-Politikern geht.
Verboten gut waren heute wieder die Recherchen und Beiträge von Lorenz Marold, Margarete Gallersdörfer und Alexander Fröhlich. Auch Antje Scherer (Stadtleben) und Jaqueline Frank (Frühproduktion) waren besser als die Polizei erlaubt unterwegs. Morgen fahndet Ann-Kathrin Hipp hier nach den besten Geschichten der Stadt.
Bis bald und machen Sie es gut!