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natürlich, Tocotronic-Superbarde Dirk von Lowtzow weiß es schon seit 1995: Digital ist besser. Als Meister der Selbstbeherrschung hat sich der Senat bislang mit Digitalisierungsmaßnahmen zurückgehalten – vor allem, wenn es ums eigene Revier ging. Drei Schritte vom Abgrund entfernt, soll nun zumindest der Impf-Prozess schnell modernisiert werden: Jungs und Mädels, hier kommt der Masterplan! An einem Dienstag im September wurde also vom Senat beschlossen: Der gelbe Analog-Impfpass reicht nicht mehr. Überall dort, wo 2G gilt – in Restaurants, Clubs oder auf Veranstaltungen – , muss jetzt ein digital lesbarer Nachweis her. Entweder durch die Corona-Warn-App oder einen ausgedruckten QR-Code. Zu 3G-Events darf man froh analog bleiben.

Die Idee ist gut – aber ist die Welt schon bereit dafür? Hauptsache, es läuft besser als letztes Jahr im Sommer: Da steuerte man ohne Schutz in den düsteren Corona-Herbst. Hoffen wir einfach, von Lowtzow wollte 1995 nicht nur einen schlauen Spruch machen (kann ja auch sein), sondern digital ist wirklich besser. Vielleicht verliert dann auch das verfallene und gänzlich analoge Tocotronic-Ticket auf meinem Schreibtisch bald seine Melancholie. Ich weiß es nicht. Das schreibt man als Journalist eh zu selten.

Apropos Meister der Selbstbeherrschung: Am 15. September war ein Checkpoint-Leser zu Gast im Funkhaus Berlin bei einem Konzert des DJs Nicola Cruz. Er ärgerte sich darüber, dass trotz 2G-Regel keine Kontrolle seines Impf-Status‘ stattfand. Er sei am Einlass angeschrien worden: „Der Scheiß interessiert mich nicht, ich will nur das Ticket sehen!” Der Gast schrieb eine enttäuschte, aber höfliche Mail an das Funkhaus-Team.