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Lichtenberger Wahlkrimi findet kein Ende Linke schlägt Pflöcke vor Sondierungsbeginn ein 40.000 Kubikmeter Müll landen illegal auf Berlins Straßen

Wir beginnen mit einem neuen Kapitel im Lichtenberger Wahl-Krimi. Zur Erinnerung: Anfang vergangener Woche tauchten 466 bisher nicht berücksichtige Briefwahlunterlagen auf, die das ohnehin schon knappe Direktkandidaten-Rennen im Wahlkreis 3 noch spannender machten. Zwischenzeitlich schien sogar eine Entscheidung per Los aufgrund von Stimmengleichheit möglich. Doch gestern dann teilte der Bezirkswahlausschuss mit: CDU-Kandidat Dennis Haustein liegt mit zehn Stimmen Vorsprung vor Linke-Kandidatin Claudia Engelmann. Alles klar also? Natürlich nicht.

Engelmann bezeichnete den Bezirkswahlausschuss gestern als „Abnickautomaten“. Die Linke hat eine komplette Neuauszählung der Erststimmen beim Landeswahlausschuss beantragt. Folgt das Gremium, das am kommenden Montag tagt, dem nicht, kündigte Engelmann eine Beschwerde vor dem Landesverfassungsgericht an – wodurch womöglich auch die Konstituierung des neu gewählten Abgeordnetenhauses am 16. März verhindert werden könnte.

Genug Chaos? Nicht für die Lichtenberger! Der für Wahlen zuständige Bezirksstadtrat Kevin Hönicke (SPD) warf dem BVV-Verordneten Antonio Leonhardt (Die Linke) noch beiläufig über Twitter vor, dass dieser „unbefugt an die Niederschriften der Wahllokale gehen und sie öffnen wollte“. Leonhardt, der die unterlegene Kandidatin Engelmann anwaltlich vertritt, antwortete (ebenfalls auf Twitter): „Der dargestellte Sachverhalt ist nicht zutreffend.“ Hönicke werde auf anderem Wege dazu von ihm hören.