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AfD laut Umfragen in Brandenburg vorneWarum Dirk Behrendt wirklich zu spät kamKritik am Mietendeckel von allen Seiten

Wie herrlich ist es, dass niemand eine Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt langsam zu ändern! Wie herrlich, dass jeder, klein oder groß, direkt seinen Teil dazu beitragen kann, um Gerechtigkeit zu bringen und zu geben! 1944 schrieb Anne Frank diese Sätze in ihr Tagebuch. 1945 wurde sie im Konzentrationslager Bergen-Belsen von den Nationalsozialisten ermordet. Heute wäre sie 90 Jahre alt geworden.

Bundesweit erinnern an diesem Mittwoch rund 40.000 SchülerInnen an 250 Schulen (davon 14 in Berlin) an das jüdische Mädchen und die sechs Millionen Opfer des Holocaust. In Berlin ist die Ausstellung „Alles über Anne“ im Anne Frank Zentrum von 10 bis 18 Uhr frei zugänglich. In Gütersloh spricht Zeitzeuge Pieter Kohnstam – Nachbar der Familie Frank bevor er mit seiner jüdischen Familie nach Südamerika floh – zum Auftakt des Aktionstages. Die Rede liegt dem Checkpoint bereits vor. Zwei Auszüge:
„In meiner Erinnerung ist Anne ein fröhliches und liebenswertes Mädchen, das mit mir tanzt, mir Geschichten vorliest und für mich die Gestalten aus Märchen wie Aschenputtel und Alice im Wunderland darstellt, denen sie ihre blühende Einbildungskraft verdankte. (…) Sie war aufgeweckt, neugierig und lustig.“
„Heute eröffnen wir den Anne-Frank-Tag, den Aktionstag in Schulen gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland. Ich bin überzeugt, dass dieses Engagement ganz im Geiste von Anne Frank ist, die an eine gerechtere Welt glaubte. (…) Denn 74 Jahre nach Kriegsende steht die Menschheit wieder vor großen und ernsten Herausforderungen, die unser friedliches normales Leben bedrohen. Wir haben, scheint es, vergessen, was geschehen ist, und Anne erinnert uns daran, dass ‚man das Geschehene nicht ungeschehen machen kann, aber man kann verhindern, dass es wieder geschieht‘. (…) Niemals vergessen, niemals wegschauen.“

Weiter zu den Meldungen des Tages… Die Gegenwart ist jetzt.

Knapp zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl liegt die Brandenburger AfD mit 21 Prozent erstmals als stärkste Kraft in den Umfragen vorne (Q: rbb). Es folgen: SPD (18 Prozent), CDU und Grüne (jeweils 17 Prozent), Linke (14 Prozent) und FDP (5 Prozent). Auffällig ist infratest dimap zufolge ein „massiver Kompetenzverlust der SPD innerhalb der vergangenen fünf Jahre“. Auffällig ist auch, dass sich bei einer Direktwahl trotzdem 48 Prozent der Befragten für SPD-Landeschef Dietmar Woidke als Ministerpräsidenten entscheiden würden – und nur 8 für den AfD-Spitzenkandidaten Andreas Kalbitz.

Die Zahlen für Berlin: Grüne (27,8 Prozent), Linke (16,1 Prozent), SPD (14,7 Prozent), CDU (14 Prozent), AfD (11,4 Prozent), FDP (6,9 Prozent). Macht aktuell immerhin eine komfortable G2R Mehrheit von 58,6 Prozent (Q: Civey für den Tagesspiegel).

Der Landesvorstand der Berliner SPD hat am Dienstagabend bereits zum dritten Mal seit der Europawahl über die „aktuelle Lage und das weitere Vorgehen“ diskutiert und sich dafür ausgesprochen, Doppelspitzen auf allen Ebenen der Partei zu ermöglichen. Der Bundesparteitag soll entsprechend vorgezogen, eine breite Mitgliederbeteiligung ermöglicht und ein neues Grundsatzprogramm angeschoben werden. Eine Studie soll außerdem zeigen, inwieweit die Erneuerung der Partei auf Bundesebene in der großen Koalition möglich ist (Checkpoint-Analyse: gar nicht).  Entsprechende Konsequenzen müssten aus dem Ergebnis gezogen werden (Checkpoint-Analyse: no Groko).
Weiterer Beschluss (einstimmig): Der SPD Landesvorstand will sich dem Widerstand des Grünen-Justizsenators Dirk Behrendt gegen das von der großen Koalition im Bundestag beschlossene Gesetz zur leichteren Abschiebung von Geflüchteten anschließen.

Nachdem der Eigentümerverband „Haus und Grund“ seine Mitglieder aufgerufen hat, noch schnell die Mieten zu erhöhen, bevor der Senat mit einem neuen Gesetz den Deckel draufmacht, herrscht Aufregung auf allen Seiten. Die Ratingagentur Moody’s warnt vor einer „steigende Unterversorgung in der Stadt“. Die „jungen Genossenschaften“ und der Verein der „Wohnungsbaugenossenschaften Berlin“ warnen vor einer „Zerstörung des sozialen Mietengefüges. Linken-Parteichef Bernd Riexinger fordert, bundesweit „eine lokal angepasste Obergrenze für Mieten im Mietrecht zu verankern“. Berlins Bausenatorin Katrin Lompscher (ebenfalls Linke) nannte den Aufruf „ein verheerendes Signal“. Und Rechtsanwalt Karlheinz Knauthe rechnet mit einer „anhaltenden eklatanten Rechtsunsicherheit. So weit, so Chaos.

Carsten Brückner, Vorsitzender von „Haus und Grund“ verteidigt seinen Aufruf in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel wie folgt: „Haus & Grund Berlin vertritt keine Wohnungsunternehmen oder international agierende Investoren, sondern die privaten Kleineigentümer. (…) Sie ‚quetschen‘ nichts aus der Immobilie oder gar den Mietern heraus, sondern investieren, sind auch emotional mit dem Familienbesitz verbunden. Hier geht es nicht um Gewinnmaximierung, Share Deals oder Herausmodernisierungen. Gleichwohl sind die Wohnung oder das Haus eine Geldanlage, zum Beispiel zur Alterssicherung. Der laufende Betrieb darf – wie überall in der Wirtschaft – kein Zuschussgeschäft sein.“

Wenn in Berlin die Worte Flughafen und Eröffnung in einem Satz fallen, folgen in der Regel schlechte Witze oder schlechte Nachrichten. Heute gibt es mal gute: Das CityLab wird – spät, aber besser als nie – im alten Offiziershotel des Tempelhofer Flughafens eröffnet. Auf 750 Quadratmetern soll ein „Experimentierlabor für die Stadt der Zukunft“ entstehen. Im Fokus stehen die Themen Verwaltungsmodernisierung, Smart City und Digitalisierung. Mehr Details hat Kollege Oliver Voss heute im Background-Newsletter Digitalisierung & KI zusammengefasst. (Anmeldung hier)

Die schlechte Nachricht: „Inzwischen geht das Gerücht um, die Berliner möchten die Bauzeit des Kölner Doms toppen“, schreibt CP-Leser Josef Reis (Anm. der Redaktion: Da dauerte es 632 Jahre). Die gute Nachricht: Weil er noch nicht eröffnet ist, haben wir die Möglichkeit, dem BER einen Besuch abzustatten und die Baustelle ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Unter Checkpoint-Abonnenten verlosen wir exklusive Tickets. Jetzt schnell und unkompliziert abonnieren und mehr erfahren.

Die beiden Brüder Lukas und Kilian Flade machen Schluss. Die Moritz Bar schließt nach sechs Jahren (und geschätzten 40.000 hausgemachten Gin Tonics) Ende des Monats ihre Regenbogenpforte. „Uns beiden war immer klar, dass wir nicht unser Leben lang Gastronomen bleiben würden. Wir sind sehr stolz darauf, wie toll sich die Bar etabliert hat. Trotzdem fühlte es sich nach über sechs Jahren wie ein zwar schwieriger, aber richtiger Schritt an.“ Ziel ist es, den Standort als Barund Anlaufpunkt für queere Weddinger*innenzu erhalten. Mit der Hausverwaltung sei abgesprochen, dass ein Nachmieter gefunden werden darf. Bis dato sei ein toller Kandidat „ohne Angabe von nachvollziehbaren Gründen“ abgelehnt worden. In den kommenden Wochen wollen sich die Flades weiter für eine gute Alternative einsetzen. Fest steht bereits der Termin für die Abschiedsparty: 28. Juni ab 19 Uhr. Noch einmal bunt glitzern!

Telegramm

Dienstagmorgen in Berlin: Erst wurde ein Radfahrer in Adlershof von einem abbiegenden Auto erfasst. Dann wurde ein zweiter in Tiergarten von einem Lkw überrollt.

Für Eile fehlt Berlin die Zeit. Folgender Antrag der CDU-Fraktion schmort bereits seit Monaten im Ausschuss:Der Senat von Berlin wird aufgefordert, bis Ende des Jahres 2019 an den gefährlichsten Kreuzungen schrittweise ‚Bike Flash‘-Warnblinkanlagen zur Vermeidung von Abbiegeunfällen zu installieren.“ Lichtsignale warnen Lkw-Fahrer, dass sich Personen im „toten Winkel“ nähern. Trefferquote laut Hersteller: 100 Prozent.

High Noon an der Volksbühne: Kultursenator Klaus Lederer (Linke) will am Donnerstag René Pollesch als neuen Intendanten präsentieren. Wenn Frank Castorf nicht doch noch vorher auftaucht, soll der Regisseur das Haus ab 2021 leiten.

2.130 Unternehmen produzieren in Deutschland professionell Videos für YouTube und andere Plattformen. Als Hochburg hat Berlin jetzt Köln abgehängt (Q: DWDL.de). Nachhilfesuchende Politiker gerne in die Hauptstadt.

„Faxen wir noch oder Mailen wir schon?“, lautet der Titel einer Anfrage von Bernd Schlömer (MdA FDP). Die Auflösung: Wir faxen noch. Rund 341.500 Nachrichten gingen bei den Berliner Behörden von Januar bis April 2019 ein, rund 87.600 wurden versandt. Bestrebungen, „die Kundenkommunikation via Faxgeräte einzustellen“, gibt es derzeit keine.

Die landeseigene Berliner Stadtreinigung hat das Land Berlin verklagt., weil sie mehr als 520.000 genehmigte Tonnen Müll pro Jahr verfeuern will (Q: Berliner Morgenpost). Könnte hitzig werden.

Zerstörte Wohnungen, Toiletten voller Exkremente: Das seit mehr als 15 Jahren leerstehenden „Geisterhaus“ am Hindenburgdamm soll im Rahmen des Zweckentfremdungsgesetzes enteignet werden. Berlinpremiere.

Die Spreeradio-Schlagzeile zu Herthas Stadionplänen „Berlins Sportsenator Geisel könnte sich auch das Tempelhofer Feld als Standort vorstellen“ entpuppt sich als Wortklauberei, bei der wir dem Senator einfach mal glauben, dass er es nicht so gemeint hat. Einzige Flughafenoption bleibt Tegel. Und die wird geprüft.

Für Kurzentschlossene: Die Checkpoint-Laufgruppe trifft sich heute um 19 Uhr im Gleisdreieckpark (Eingang Lützowstraße). Julia Kufner und ich freuen uns auf jede und jeden, der vorbeikommt und bringen den Tagesspiegel-Twingo und Getränke mit. Außerdem gibt es für alle TeilnehmerInnen die letzte Chance auf Marathon-Tickets! Checkpoint-Abonnenten haben eine doppelte Gewinnchance. Zum Abo geht's hier.

Bis 2023 sollen am Humboldt Forum Sitzstufen für den seichten Einstieg ins Wasser geschaffen werden. Insgesamt rechnet der Senat „aufgrund der Komplexität des Projekts sowie des Koordinierungsbedarfs“ mit einer stufenwiese Realisierung des Berliner Flussbads in bis zu 20 Jahren (Q: Anfrage Stefan Evers, MdA CDU).

Die DLRG sucht neue Rettungsschwimmer. Für sicheren Sommerspaß an Berlins Seen.

Die Gewobag sucht einen Baummanager. Vorausgesetzt wird ein Abschluss „zumindest als European Tree Worker oder European Tree Technician, besser noch als Fachagrarwirt Fachrichtung Baumpflege“.

Korrektur vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg: Statt des Feldhamsters hat sich natürlich der Feldhase wieder in der Marienfelder Feldmark angesiedelt.

Das im November 2018 gegründete Musikfrauen*netzwerk musicBwomen startet von Donnerstag (27.06.) an seine Beratungsstelle. Schirmherrin wird Wirtschaftssenatorin Ramona Pop. „Wir brauchen mehr Frauen in allen Bereichen der Musikwirtschaft“, sagt die Grünenpolitikerin – und hat Recht.

Ein ganz normaler Nachmittag im Bergmannkiez: Checkpoint-Kollegin Nadine Voss isst mit Freunden Eis, als eine vielleicht Vierjährige mit ihrem Tretroller vorbeifährt und brüllt: „Scheiß Touristen!“ Es fängt früh an.

BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

"Wenn wir nicht Verhältnisse wie in London wollen, wo selbst Anwälte und Ärzte in Wohngemeinschaften leben, weil sie sich keine eigene Wohnung leisten können, müssen wir dagegen etwas unternehmen."

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat Verständnis für den Berliner Mietendeckel - hält die Idee aber nicht für eine langfristige Lösung (Q: FAZ).

 

Tweet des Tages

Portemonnaie weg. Ich frage mich, was mehr Zeit und Aufwand kostet: Bei den Behörden im failed state Berlin neue Dokumente beantragen oder zB nach Bayern umziehen und unter neuer Identität ein komplett neues Leben beginnen.

@hwieduwilt

Stadtleben

Essen & Trinken – Wer findet, Eier sind beim Frühstück ein Muss, für den haben wir das Frühstücksparadies in Prenzlauer Berg entdeckt. Wo genau, erfahren Sie mit dem Checkpoint-Abo.

Berlinbesuch an die Havel zum Eisessen schicken: Gleich gratis dazu gibt’s eine Lehrstunde in Berliner Phonetik. Das beste Eis in Spandau bekommt man laut Leute-Autor André Görke nämlich imEiskrem Hausgemacht“. Ganz korrekt wäre natürlich „hausjemacht". Aber darüber kann sich der Berlinbesuch auch nach einer Kugel türkischem Honig oder Kaffee („Nicht so süß und klebrig, eher stark wie eiskalter Espresso zum Löffeln – perfekt bei Hitze!“) Gedanken machen. Verbinden lässt sich die Schlemmerei wunderbar mit einem Spaziergang am Kladower Hafen, über die süße, kleine Promenade mit Blick auf die anliegenden Boote (quasi das Saint-Tropez Berlins). Sakrower Kirchweg 1-3, Bus-Station Alt-Kladow, tägl. 11-20 Uhr

Geschenk – Das ist so eine Sache mit der Digitalisierung des Marktes. Praktisch isses, groß ist aber auch die Gefahr unterzugehen zwischen all den Konkurrenten. Genau dem vorbeugen und einen Platz im Gedächtnis seiner potentiellen Kunden ergattern möchte der Online-Pflanzenhandel Bergamotte. Dafür macht er ab heute mit einem Pop-up-Store einen Abstecher ins berüchtigte „Real Life“. Ganz lebensecht und haptisch – ja, direkt zum Mitnehmen – gibt’s in der Oranienburger Straße 32, schön umrahmt von den Heckmann Höfen, Kakteen, Aloe Vera und Palmen zu kaufen (3-35 Euro, Achtung: nur mit Karte!). Umweltfreundlich will das Start-up (zumindest bis zum Sonntag) auch sein und verkauft keine Tüten, also selbst Beutel zum Transport mitbringen. Mi-So 10-19 Uhr, S-Bhf Oranienburger Straße

Karten sichern für dasKomische Oper Festival“, bei dem das Spielhaus alle neuen Inszenierungen der aktuellen Spielzeit noch mal binnen einer Woche aufführt. Haben Sie etwa die TragikomödieCandide verpasst, oder wollen Sie „M – Eine Stadt sucht einen Mördernoch mal sehen? Dann haben Sie zwischen dem 25. und 30. Juni die Gelegenheit dazu. Karten kosten zwischen 12 und 92 Euro.

Last-Minute-Tickets – Was ist die beste Kombination für ein gelungenes Abendprogramm? Witz und Wissen. Wo es das heute Abend gibt, erfahren Sie als Checkpoint-Abonnent.

Noch hingehen – Bis zum Ende des Monats können Besucher der Alten Nationalgalerie (Bodestraße 1) nochMit dem Mönch am Meersitzen. Gemeint ist natürlich der von Romantiker Caspar David Friedrich. Dank Virtual-Reality-Technologie kann man quasi in das ausdrucksstarke, sehnsuchtsvolle Werk des Malers eintauchen. Dabei erlebt man nicht nur die Konfrontation mit der Naturgewalt Wasser, sondern kann auch über die mehreren Schichten des Bildaufbaus die Schaffensschritte Friedrichs nachvollziehen. Der Eintritt kostet 10 Euro. Di-Mi & Fr-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, S-Bhf Hackescher Markt

Das Stadtleben zur Mitte der Woche von: Maria Kotsev

Prominent verraten

„Der Lieblingsort meiner US-amerikanischen Verlobten in Berlin, der Dom, beeindruckt sie von allen Plätzen der Stadt am meisten.“ Unser gesuchter Berliner studierte selbst mit einem Sportstipendium in den Vereinigten Staaten, seit 2014 wohnt er wieder in Berlin: „Nicht jeder Profisportler hat das Glück, in seiner Heimatstadt zu spielen.“

Bekannte Berliner fotografieren für uns eine Woche lang täglich Ausschnitte aus ihrem Leben. Die Auflösung kommt immer freitags - mit einem Selfie.

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Berlin heute

Verkehr – Auf dem Hultschiner Damm (Mahlsdorf) wird zwischen Mannheimer Straße und Levensauer Straße in den nächsten Tagen nur eine Spur für beide Richtungen zur Verfügung stehen. Ab 9 Uhr wird die Prenzlauer Promenade (Weißensee) bis Anfang Juli stadtauswärts zwischen Langhansstraße und Brauhausstraße auf eine Spur verengt. Auch auf der Heidestraße (Moabit) wird es in Richtung Sellerstraße in Höhe Döberitzer Straße bis Ende Juni nur eine Spur geben. Bis vsl. Freitag wird die Otto-Suhr-Allee (Charlottenburg) in Richtung Ernst-Reuter-Platz zwischen Leibnizstraße und Marie-Elisabeth-Lüders-Straße nur eine Spur zur Verfügung haben. Die Kaulsdorfer Straße (Köpenick) ist ab ca. 8 Uhr in Richtung Chemnitzer Straße zwischen Birnbaumer Straße und Gehsener Straße für den Autoverkehr gesperrt. Bis zum 17. Juli wird die U9 Richtung S/U-Bhf Rathaus Steglitz nicht am Bahnhof Spichernstraße halten.

Demonstrationen – Der ADFC ruft mit etwa 70 Teilnehmenden zu einem Protest-Picknick zur Verkehrsberuhigung der Katzbachstraße auf. Sie demonstrieren zwischen 16.30 und 17.30 Uhr an der Katzbachstraße/ Monumentenstraße gegen Durchgangsverkehr, Lärm und Emissionen und fordern ein Tempolimit von 30 Km/h und ein Durchfahrtsverbot für LKW. An der Markgrafenstraße 87 gibt es von 13 bis 14 Uhr eine Kundgebung zum Klimaschutz mit ungefähr 30 Teilnehmern. „Gegen das verschärfte Badeverbot am Halensee“ protestieren von 16.30 bis 17.30 Uhr etwa 40 Personen auf der Badewiese am Halensee. „Informationen zur Gewerkschaftsarbeit und Werbung für Tariflöhne“ gibt von 15.30 bis 16.30 Uhr die GEW an der Lehrter Straße 68 für etwa 20 Menschen. An der Eginhardstraße/ Ehrlichstraße wird von 17.30 bis 18.30 Uhr vom Verein Fuss e.V. eine Mahnwache mit ca. 55 Teilnehmern für eine am 7. Juni dort verunglückte Fußgängerin gehalten.

Gericht – Einem Autofahrer, der durch zu schnelles Überholen auf der Busspur einen vierjährigen Jungen erfasst und tödlich verletzt haben soll, wird der Prozess gemacht. Der 23-Jährige habe vorschriftswidrig die Busspur genutzt, um einen Stau zu umfahren (9 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 2108). Und einer Mutter wird Misshandlung von Schutzbefohlen vorgeworfen. Die 33-Jährige habe ihren dreijährigen Sohn auf der Straße angeschrien und das Kind dann einer Passantin, die sich laut Anklage einmischte, vor die Füße geworfen (10.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 371).

Universität – An der FU findet um 17 Uhr die Podiumsdiskussion Dem Staat vertrauen? Jugendliche in der Standortsuche“ als Teil der Reihe „Der Atomkonflikt in Deutschland – bis in alle Ewigkeit?“statt. Der Eintritt ist frei. Seminarzentrum, Raum L115 und L116, Otto-von-Simson-Straße 26, U-Bhf Freie Universität

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Moritz Höfert (29), „Alles Gute, Bruderherz“ / Christoph Meckel (84), Schriftsteller und Grafiker / Stephan Scheibel (38), „Lieber Ray, die allerliebsten Glückwünsche zu deinem Ehrentag & einen Kuss von deiner Nicöllsch.“ / Hagen Stamm (59), Wasserballspieler und -trainer / Nora Tschirner (38), Schauspielerin und Moderatorin / Ina Weisse (51), Schauspielerin und Regisseurin

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben – Dr. med. dent. Silke Heidrich, * 20. Juli 1967 / Adriane Heinrichs-Goodwin / Luise Pietzker, * 1. Oktober 1935 / Volker Winde, * 18. Dezember 1939

Stolperstein Tillie Rewald (Jhg. 1868) lebte zusammen mit ihrem Ehemann Adolf Rewald (Jhg. 1867) und ihren Kindern Viola (Jhg. 1894) und Edwin (Jhg. 1897) in der Augustastraße 37 in Lichterfelde. Heute vor 77 Jahren wurde das Ehepaar nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet.

Im Tagesspiegel

Echte Erlebnisse, Erinnerungen, Erfahrungen. Johannes Reck glaubt: Darum geht es jungen Touristen heute. Sein Berliner Start-up ist Investoren deshalb 484 Millionen Euro wert. Über die große Wette auf die Revolution des Reisens können Sie heute in der Reportage von Lars Spannagel lesen, auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

„Schrecklich schön“ – unter diesem Titel haben am Wochenende zwei Autoren in der Süddeutschen Zeitung über eine Stadt geschrieben, die „einst das Glück gepachtet zu haben schien“, aber am eigenen Erfolg zu ersticken droht. Die Frage: Gibt es noch Hoffnung? Contra: „Wenn man von der Größe alles abzieht, was die Stadt, die Stadtpolitik und die Stadtgesellschaft seit Jahrzehnten nicht geregelt bekommen, also einen Verkehr, der etwas anderes wäre als ein im Dauerstau befindlicher Feinstaubinfarkt auf Raten, oder einen Wohnungs- und Städtebau, der etwas anderes wäre als ein Fiasko abstoßender Unwirtlichkeit und unfassbarerer Tristesse im zerfledderten Weichbild der Stadt, oder eine Verwaltung, die etwas anderes wäre als eine servicefreie Zone der Zumutungen (…) dann bleibt wenig vom Versprechen einer einstmals verheißungsvollen Großstadt übrig. (…) Lustig allein sind die diversen Fortschrittsmeldungen über die Bauruine (…).“ Pro: „I Was Made For Lovin‘ You!“ Die Hassliebe gilt in diesem Fall nicht Berlin – sondern München (Bauruine ist die Griechische Schule). In diesem Sinne: Grüße nach Bayern!

Schrecklich schön geht's hier morgen mit Stefan Jacobs weiter. Ich würde mich freuen, Sie heute Abend beim Lauftreff im Gleisdreieckpark zu sehen. Ansonsten bis ganz bald!

Ihre Ann-Kathrin Hipp

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