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Berlin und bundesweit: großangelegte Razzia gegen „Letzte Generation“ Scherben, Dröhnen, Saufgelage: Anwohnenden graut es vor dem Karneval der Kulturen Reinickendorf: „Sehnsüchtig erwartete“ Wasserbüffel sind zurück

sollten Sie an diesem Morgen zunächst ein Lächeln nötig haben, empfehle ich, kurz zu unserem „Kiekste“ zu wischen und dann wieder hochzuscrollen. An alle anderen: Auf geht es.

Am Mittwochmorgen hat es eine großangelegte Razzia gegen die „Letzte Generation“ gegeben. Betroffen waren 15 Objekte, davon vier in Berlin. Im Zuge der Razzia ließ die Generalstaatsanwaltschaft Konten sowie die Website der Gruppe beschlagnahmen. Hintergrund der Aktion sind Ermittlungen gegen sieben Aktivist:innen: Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gebildet und Spenden zur Finanzierung „weiterer Straftaten“ gesammelt zu haben. In Berlin wurde auch die Wohnung der Sprecherin Carla Hinrichs durchsucht – ihre Wohnungstür sei am frühen Morgen von mehr als 25 Polizisten aufgebrochen worden, erklärte die Gruppe. Am Mittwochnachmittag demonstrierten 300 Personen auf der Straße des 17. Juni in Solidarität mit den Aktivist:innen.

Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) sagte am Abend in den „Tagesthemen“, man könne „nicht pauschal behaupten, dass die ‚Letzte Generation‘ in ihrer Gesamtheit als kriminelle Vereinigung einzustufen“ sei. Nachprüfen lässt sie es dennoch. Der ehemalige Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) kommentiert die Razzia für den Tagesspiegel: „Es zeigt meine eigene Erfahrung mit einem Teil der 1.-Mai-Demonstranten in Berlin, dass der Versuch des Dialogs erfolgversprechender ist, als bloß auf das Strafrecht zu setzen.“

Berlin alaaf, oder so: Nach dreijähriger Pause startet morgen der Karneval der Kulturen.