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„Eine Frage nach dem Warum kann nicht beantwortet werden“: Noch mehr Korrekturen im Wahlergebnis„Keine demokratische Legitimation“: Einspruch gegen Plenarsitzung am Donnerstag„Exekutive dreht der Judikative die Rechner ab“: Richterin ist empört

Lässt sich das Chaos in Berlin messen? Eine Frage, die Philosophinnen in dieser Stadt ebenso umtreibt wie Burgerbuden-Betreiber. Für beide (und natürlich die Politik) haben wir weiteres Zahlenfutter gesammelt. Sie ahnen es, genau: Es geht, mal wieder, um die Wahlen. Denn zwischen dem vorläufigen und dem amtlichen Ergebnis der AGH-Zweitstimmen brutzeln ein paar, nun ja, heiße Unterschiede (über zwei berichteten wir bereits hier und hier). Frischer Stoff für Spekulationen, bitteschön:

+++ Wahllokal 702 in Mitte: Im finalen Ergebnis büßt die AfD 70 Prozent der im vorläufigen Endergebnis verzeichneten Stimmen ein (erst 89, dann doch nur 26). Dafür wurde die Linke dort offenbar zunächst vergessen: Jetzt bekommt sie 89 statt 0 Stimmen. „Übertragungsfehler“, heißt es vom Bezirk Mitte, „schlicht ein versehentliches Missgeschick“ der Person, die die Ergebnisse eintrug. „Die Frage nach dem Warum kann nicht beantwortet werden.“ Kann ja mal passieren.

+++ In Reinickendorf, Wahllokal 517, erlebte die AfD dafür ein kleines Stimmwunder: aus drei wurden 58. Die SPD erhielt statt der vorläufigen 13 Stimmen am Ende 96.

+++ Besonders auffällig: In gleich zwei Spandauer Wahllokalen (401 und 410) wurden der CDU zunächst exakt 100 Stimmen mehr zugesprochen. Im amtlichen Endergebnis sind es 140 statt 240 beziehungsweise 37 statt 137. Dasselbe geschah in Spandau 410 der SPD – von 132 auf 32 Stimmen. Wieso Spandau gleich in 100er-Schritten korrigiert, wissen wir nicht, der Bezirk reagierte am Montag nicht auf Anfragen.