Berlin steht wieder Schlange. Der neue Club heißt Testzentrum, denn ohne Nachweis gibt‘s keinen Einlass. Vielleicht ist das Frischgezapfte auch nur das letzte Lockmittel zur Massentestung.
Endlich erhobene Bierkrüge statt Zeigefinger, die BZ titelt heute „Bier sind wieder da“, alle glücklich (außer über die Schauer). Die leicht steigende Inzidenz (60,4) hat gestern zumindest niemanden mehr interessiert, auch wenn Mitte immernoch bei 102,9 liegt und eigentlich Ausgangssperren verhängen müsste, dort die Leute aber ebenso fröhlich der neuen Freiheit frönen dürfen wie in Steglitz-Zehlendorf (35,5).
Hoffen wir einfach, dass uns nicht ein neuer indischer Cocktail die Party verdirbt.
Neues von unserer Lieblingshausverwaltung (die mit den F**k-You-Liebesbriefen an die Mieter, CP vom 17.4.). Die Blaczko GmbH & Co. KG findet es offenbar nicht so toll, dass ihre Mieterinnen sich nun untereinander vernetzen, weil die Hausverwaltung infolge des Mietendeckel-Urteils hämische Mails schickte mit dem „Vorschlag“, das Mietverhältnis zu beenden. Nachdem der Checkpoint Mitte April darüber berichtet hatte, begannen die Mieter, sich auszutauschen. Eine daraus entstandene Initiative wollte kürzlich Flyer in betroffenen Häusern verteilen. Dort wurde man von Sicherheitspersonal empfangen und bekam Hausverbot wegen „Störung des Hausfriedens in mehreren Fällen durch unerlaubtes Verteilen von Flyern, die sich gegen den Hausrechtsinhaber richten“. Offenbar hatte Blaczko in der Telegram-Gruppe mitgelesen.
Im Chat waren auch Muster für fragwürdige Vertragskonstruktionen aufgefallen, unter anderem: Möblierte Wohnungen ohne Möbel, Teilgewerbeverträge ohne Gewerbe und Untermietverträge bei Freunden und Verwandten der Hausverwaltung (weitere Details gibt‘s am Sonntag im Tagesspiegel). Blaczko bestreitet die Vorwürfe und antwortet uns, die Mieter könnten ja dagegen vorgehen, wenn sie unzufrieden seien. „Der Streit über Vertragsvereinbarungen ist das Tagesgeschäft einer jeden Hausverwaltung.“
Mieterschikane offenbar auch. Einen Vorteil hatte die Einschüchterungsaktion für die Initiative allerdings: Die hat nun dank des Hausverbots die komplette Liste aller 25 Berliner Blaczko-Immobilien mit Adressen – und noch mehr Raum für kreative Ideen.
Kreative Ideen gibt es auch in Tempelhof-Schöneberg: Der Bezirk sucht jemanden, der unbefristet spazieren geht. Aufgaben: „Planung, Organisation, Durchführung und Nachbereitung des monatlichen Kiezspaziergangs sowie Planung, Organisation, Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen des Bereichs der/des Bezirksbürgermeister_in.“ Klingt nach hohem Park-Office-Anteil, da schreiben wir doch gleich mal... Moment: „Die oder der mit der Aufgabenwahrnehmung betraute Beschäftigte wird sich voraussichtlich bewerben.“ Heißt übersetzt: keine Chance. Sorry für den Umweg.
Weniger kreativ ist bekanntlich die Schulverwaltung, die die Schulen vor allem deswegen bis zu den Ferien im Wechselunterricht lassen möchte, weil alles andere organisatorisch zu kompliziert wäre. In einem offenen Brief wenden sich nun 27 Kinderärztinnen und Jugendmediziner an den Senat: „Wir fordern Sie auf, die Schulen für den Regelbetrieb zu öffnen, und zwar sofort.“ Sie argumentieren mit sinkenden Infektionszahlen, geringem Risiko, vor allem aber mit der Situation sozial schwächerer Kinder im Homeschooling.
„Kinder können sich ohne soziale Kontakte nicht normal entwickeln. Sie werden verhaltensauffällig, mediensüchtig, depressiv, übergewichtig oder alles zusammen.“ Genau das beobachte man nun in den Kinderarztpraxen, den Kliniken und den Beratungsstellen. „Wie ist es zu rechtfertigen, dass Kulturveranstaltungen wieder stattfinden dürfen, dass Sportvereine trainieren dürfen, dass Erwachsenenbildung in Präsenz stattfinden darf, die Kinder aber weiter so sehr in ihren Grundrechten eingeschränkt werden?“
Auch die „Initiative Familie“ fordert die sofortige Rückkehr zum Regelunterricht. Sie will in der nächsten Woche gleich drei Mal vor dem Roten Rathaus demonstrieren. Dort glaubt allerdings niemand daran, „dass das Thema noch mal aufgemacht wird“, hieß es gestern aus Senatskreisen. Und die Gewerkschaft weist zurecht darauf hin, dass viele Lehrkräfte noch immer nicht geimpft sind.
Die Bundesregierung sieht sich nicht in der Pflicht, die Entsorgung des BER zu übernehmen. Während sein Nachfolger BER II bald entsorgt werden soll, rottet der ... Moment, was? Barack, fahr schon mal die Ufos vor. Noch mal von vorn: Der abgeschaltete Forschungsreaktor BER I rottet in Wannsee strahlend in der Erde herum: Während sein großer Bruder BER II in den nächsten Jahren ordnungsgemäß entsorgt werden soll, traut sich an ihn niemand mehr heran. Kein Witz: Mein Kollege Boris Buchholz hat die völlig verstrahlte Geschichte recherchiert (für Abonnenten).
Berlin sucht die Superbarrieren: Der Behindertensportverband hat Berlins schlimmste Barrieren prämiert (Video hier). Platz 1: Das Blindenleitsystem hinterm Paul-Löbe-Haus, das direkt auf einen großen Pfeiler führt. Beim Ausweichen gibt es zumindest eine 50-Prozent-Chance, nicht ins Wasser zu fallen. Doch auch die anderen zehn Barrieren wären schönste Berlin-Satire – wenn sie nicht Menschen ausschließen würden.
„Wir laufen ja alle an so vielen Barrieren vorbei und wir nehmen sie gar nicht wahr, wenn wir nicht auf Barrierefreiheit angewiesen sind“, sagt Klaas Brose, Geschäftsführer des Berliner Behindertensportverband, der mit der Aktion „ein bisschen die Augen öffnen“ möchte. Nicht nur für bauliche Barrieren und Behindertenparkplätze hinter Zäunen (mein persönlicher Favorit im Video), sondern auch für Sprachbarrieren und Dinge, die wir alle ändern können. Wie zum Beispiel das Blindenleitsystem vorm Hauptbahnhof, das häufig „komplett vollgestellt ist mit E-Rollern, Motorrädern und Fahrrädern“, sagt Brose. Wenn Sie eins sehen: Fahren Sie‘s weg!
Und wo wir gerade bei lebensverändernden Videos sind: „Allein, allein“, fühlt sich die BVG und hat daraus mal wieder ein Filmchen zum Verlieben gemacht. Zum umgetexteten Polarkreis-18-Hit malen einsame Busfahrerinnen Herzen auf die Scheiben, Kontrolleure spielen Snake auf dem Kontrolliergerät, Putzkräfte beschweren sich, dass es nicht mehr nach Döner riecht und alle freuen sich darauf, „dass ihr wieder die Tür blockiert“. Lieber gemeinsam einsam als ganz allein, allein.
Weitere Meldungen des Tages:
+++ Tierisch drauf: Franziska Giffey hat am Tag nach ihrem Rücktritt den Vogel abgeschossen (Beweis), ziemlich geschickt einen Elefanten versteckt (Essay hier) und zu ihrem Abschied im Ministerium kam gestern ein Adler (Maskottchen Freddie, Q: Mopo). CP-Fazit: Eher Spalier als spärlich.
Apropos Sperling: Wenn‘s heute im Biergarten wieder regnen sollte, machen Sie‘s wie diese Eule.
+++ Fünf Runden Berlin: Checkpoint-Kollegin Ann-Kathrin Hipp ist mit Franziska Giffey und den anderen vier Spitzenkandidat:innen jeweils eine Stunde Ringbahn gefahren. Eine Sneak-Preview aller Sonderfolgen des Podcasts „Eine Runde Berlin“ gibt es heute im gedruckten Tagesspiegel und im Epaper, die erste Folge mit Franziska Giffey können Sie hier hören – und überall, wo es Podcasts gibt.
+++ Und ausnahmsweise erlauben wir uns gleich noch eine weitere Tagesspiegel-Empfehlung (lohnt sich!): Heute startet auch die Serie „Tatort Berlin“. Meine Kollegin Katja Füchsel rekonstruiert neun echte Berliner Kriminalfälle mit neun Ermittlerteams. Ein exklusiver Einblick in die Arbeit der Berliner Mordkommission, den es in dieser Form noch nie gegeben hat. Folge eins: Der Torso im Rollkoffer – doch wo sind Arme, Beine und der Kopf?
+++ Der Kopf der Berliner CDU ist ja bekanntlich Kai Wegner (nächster Gast im Podcast, übrigens), der hat allerdings ein ganz anderes Problem: Ihm fehlt das Wahlprogramm und offenbar auch die zündende Idee. „Wir wollen einen breiten Dialog für unser Wahlprogramm“, sagte der Wegner gestern, der nun auf Kieztour geht und auf deine-idee.cdu.berlin Ideen aus dem Volke sammelt. Bei der Auswahl hilft Ole von Beust – und Wegner verspricht, alles zu lesen (aber sicher nicht alles zu machen).
+++ Ende einer langen Arie: Mädchen haben kein Recht auf Singen im Knabenchor. Eine Berufung wurde zurückgewiesen.
+++ Zurückgewiesen werden auch die Querdenker: Die Demos am Wochenende bleiben verboten, das hat das Oberverwaltungsgericht Freitag Abend bestätigt. Die Polizei rechnet trotzdem mit verstärktem Demo-Tourismus.
+++ Stattfinden wird dafür erneut eine Mahnwache „Für jüdisches Leben in Berlin und gegen jede Form von Antisemitismus“, Sonntag, 18 Uhr, an der Synagoge am Fraenkelufer Ecke Admiralbrücke.
+++ Ab heute wird wieder vor Ort geimpft: In Lichtenberg von Samstag bis Montag im Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel, Ribnitzer Straße 1B und in Steglitz-Zehlendorf in der Thermometersiedlung am Samstag und Sonntag in der Carl-Schumann-Sporthalle, Osdorfer Str. 52. Jeweils 9.30 bis 17.30 Uhr, nur mit Adressnachweis.
+++ Seit Ostern wurden in Berliner Praxen mehr als eine halbe Million Menschen geimpft, 63.000 Personen haben ihre Zweitimpfung erhalten. Eine gute Nachricht, die allerdings offenbar dazu führt, dass Termine in Impfzentren wegen Doppelbuchungen nicht wahrgenommen werden, wie uns mehrere Mitarbeiter berichtet haben. 50 bis 100 seien es am Tag, sagte ein Helfer in der Arena gestern. Falls das ein Anreiz für Sie ist: In Tegel begrüßt ein Mitarbeiter alle Impflinge mit „Welcome to Paradise“.
Wochniks Wochenende
Die besten Berlin-Tipps für drinnen, draußen und drumherum.
48h Berlin
Samstagmorgen – Es soll ja Leute geben, die die Ruhe im Lockdown bislang sehr genossen haben. Keine Sorge, wer seine persönliche Notbremse weiterhin lieber stramm angezogen haben will, muss nicht viel tun: Die Errungenschaften aus der Auszeit wie Langeweile und Isolation lassen sich eigentlich in jede Lebenslage übertragen. Man muss auf lange Sicht nur alles hinschmeißen, kündigen, alle Brücken abbrennen. Und auf keinen Fall unter Menschen gehen, den veganen Wochenmarkt auf dem RAW-Gelände (Revaler Straße 99, ab 9 Uhr) genauso meiden wie den Subaermarkt auf dem Revier Südost in Schöneweide (Schnellerstraße 137, 12 Uhr), der mit frischen Lebensmitteln, regionalen Spezialitäten und lokalem Handwerk viel zu drastisch mit der gemütlichen Gewohnheit bricht, alles kontaktlos im Netz zu bestellen. Gründe, die Wohnung nicht zu verlassen gibt es schließlich weiterhin genug. So bietet das Festival Crescendo der UdK (Programm bis 5. Juni hier) ab 11 Uhr eine Live-Übertragung aus der Meisterklasse von Star-Violinistin Lisa Batiashvili, die mit Studierenden Stücke von Debussy, Mozart, Wieniawski, Brahms, Britten und Schostakowitsch erarbeitet.
Samstagmittag – Wer die Zeit lieber nutzen möchte, um seine Exit-Strategie ganz genau durchzuplanen, unternehme doch einen Spaziergang im Garten der Liebermann-Villa am Wannseeufer, der ab sofort wieder geöffnet ist (Colomierstraße 3, tgl. außer Di, 12 bis 18 Uhr). Auf 7000 Quadratmetern ist hier ein reformistisches Gartenbaukonzept umgesetzt, das Max Liebermann seinerzeit zusammen mit Gartenreformer Alfred Lichtwark entwarf und das der inneren Zerstreuung mit klaren Sichtachsen und deutlicher Unterteilung der Gartenbereiche entgegenwirkt. Alles Sichtbare, wie die in Buchsbaum gefassten Beete, Linden- und Hainbuchenhecken oder die Blumenterrassen, ist zudem durch historische Anspielungen fest in der Geschichte der Gartenarchitektur verankert. Zeitfenstertickets gibt es hier.
Samstagabend – Mit Aistit – Coming To Our Senses, der multimedialen Ausstellung in der Neuköllner Kindl-Brauerei (Am Sudhaus 3), zelebriert der Veranstalter Finnland-Institut die Rückkehr der lange unterstimulierten sinnlichen Erfahrung mit einer Reihe von immersiven Installationen finnischer und internationaler Künstler:innen. Übergeordnetes Thema der Show ist die Bedeutung des Zwischenmenschlichen für das menschliche Erleben, sowie sein Verlust im Lockdown. Kostenlose Zeitfenstertickets für einen einstündigen Aufenthalt zwischen 14 und 22 Uhr gibt es hier.
Sonntagmorgen – Apropos Zwischenmenschlichkeit: Kleingartenanlagen gelten gängigen Klischees nach nicht gerade als besucherfreundlich. Wie kaum eine zweite arbeitet die Prenzlberger Kolonie Bornholm 1 (gleich am S-Bhf Bornholmer Straße) daran, eben das zu ändern und als attraktive Spazier- und Begegnungsstätte zu glänzen. So hat man jüngst ein umfangreiches Wegeleitsystem zu den Sehenswürdigkeiten der Anlage installiert, Schautafeln aufgestellt, die über ihre mehr als hundertjährige Geschichte informieren, und alle Zugangstore dauerhaft geöffnet. „Berlin ist uns immer willkommen“, verlautbart Vorstandsmitglied und Checkpointer Robert Ide.
Sonntagmittag – Peepal und Banyan lauten die Namen zweier auf dem indischen Südkontinent beheimateter Bäume, die der dortigen Bevölkerung ein Sinnbild für den Fluss des Lebens sind. Im Haus der Statistik (Karl-Marx-Allee 1, tgl. bis 29. Mai von 12 bis 19 Uhr) am Alexanderplatz erkundet eine bis 29. Mai laufende Ausstellung unter eben diesem Titel zeitgenössische Kunst aus Pakistan. Heute um 18 Uhr diskutieren Künstlerin Hajra Haider Karrar und Fotografin Bani Abidi die Rollen von Sehnsucht und Scheitern im Alltag. Der Live-Stream ist unter thxagain.com zu empfangen.
Sonntagabend – Von der Sehnsucht zur betreuten Kapitulation, ob vor dem Lockdown oder seinem Ende: Zum Wochenendeende bietet die Yoga- und Meditationslehrerin Mahi Davide eine introspektive Stunde kollektiver Meditation mit musikalischer Begleitung des Berliner Ambient-Acts Hubrist. A Sunday Surrender findet über die Telekonferenz-App Zoom statt, die man zuvor auf seinem (Wochen-)Endgerät installiert haben sollte. Die Teilnahme kostet 5 Euro.
Mein Wochenende mit
Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. In diesen Zeiten bleibt er jedoch lieber im heimischen Bau und kocht, aus Gründen der Selbsterhaltung, feine vegetarische Gerichte.
„Die allgemeine Freude über die Öffnung der Außengastronomie ist mir, ehrlich gesagt, etwas rätselhaft. Essen ist schließlich eine äußerst intime Angelegenheit, die man nur im äußersten Notfall in aller Öffentlichkeit betreiben sollte. Ich möchte betonen, dass diese meine Haltung keineswegs von meinen schweinischen Tischmanieren rührt. Wenn es schmeckt, darf sich das auch im Benehmen widerspiegeln, das für anderer Augen womöglich ungeeignet ist. Aber nein, für Geschmack und dessen Nebeneffekte muss man sich nun wirklich nicht entschuldigen. Es ist vielmehr meine gute Erziehung, aufgrund derer ich schon immer ein gewisses Unbehagen empfinde, vor anderer Aug und Ohr zu kauen, zu schlingen und zu schlucken. Wie dem auch sei, in diesen modernen Zeiten kommt man damit erfahrungsgemäß nicht allzu weit, weshalb ich, einsichtig, wie ich bin, an mir arbeite. Heute Abend etwa werde ich mit Chantal, der werten Sau von nebenan, auswärts dinieren. Und um das Ganze für mich so angenehm wie möglich zu gestalten, kommt Spargel auf meinen Teller, der, wie es sich im öffentlichen Raum ziemt, bekleidet sein wird. Genauer: Er wird vor dem Verzehr in einen Blätterteigmantel gehüllt und so vor indiskreten Blicken verhüllt. So sieht immerhin niemand, was ich esse, das ist doch auch was. Ich empfehle mich, mit freundlichen Grunzen.“
Leseempfehlungen
Zwölf Bezirke und 97 Ortsteile hat Berlin offiziell. Inoffiziell macht das an die 400 Kieze, die der Kartograf Gerd Gauglitz durch Umfragen und Bauchgefühl zusammengetragen und zu einem einzigartigen Stadtplan verarbeitet hat. Checkpointer Stefan Jacobs (Abo) hat mit ihm darüber gesprochen, was eine Kiezkultur überhaupt ist.
Um Lebensqualität in der Hauptstadt geht es auch im Gespräch mit dem Schriftsteller Björn Kern, der seine Berliner Residenz gegen eine zwischen Pflanzengift und Schweinepest-Zäunen im Oderbruch eingetauscht hat. Werner von Bebber (Abo) hat ihn gesprochen.
Viele aus der Kulturwelt haben bekanntlich im letzten Jahr umgeschult. Andere haben nur das Programm ihres Clubs an die Zeiten angepasst. Statt sexpositiver Partys hat sich etwa der Kitkatclub zum Impfzentrum gemausert, Checkpointerin Nina Breher (Abo) sprach mit der Belegschaft.
Wochenrätsel
Wieviele Überstunden wurden 2020 insgesamt von Angestellten in Deutschland abgeleistet?
a) 1,7 Milliarden
b) 15 Millionen
c) 1 Millionen
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Ein Beutel und seine Beute brachte uns gestern ganz schön ins Rübeln, die Wurzel lag in diesem Tweet von Benjamin Denes:
„Die Frau auf der Straße trägt einen Beutel mit der Aufschrift ,Heute Rettich die Welt!‘ Ich lese das und zucchinnerlich zusammen.“
Fürs Team Checkpoint ein Tweet wie ein Pastinackenschlag (via Daniel Raecke), sofort karotteten wir uns zusammen, um richtig auf die Rauke zu hauen. Die Fantasien sprossen wie Fisolen, alle fanden: „Kohle Sache!“ und fenchelten sich hektisch Luft zu. Kalauer-Knolle Robert Ide konterte sofort: „Ja, ich dill“, oder, wie der Franzose sagen würde: Sellerie! Die größte Ernte war aber bei Stefan Jacobs zu holen (nicht zu entbeeren!), der erst erdverwachsen sagte: „Interessiert mich nicht die Bohne“, dann jedoch zum Ritt durchs Rhabarberfeld ansetzte: „Aber vielleicht wird der Beutel irgendwann Unesco-Welterbse. Ansonsten gurke ich jetzt ins lange Wochenende, also bitte nicht möhren, sonst gibt‘s was auf die Rübe.“
In diesem Sinne lassen wir jetzt auch mal den Spargel stecken. Die Bodenschätze hat heute Thomas Lippold ausgegraben (Recherche), Kathrin Maurer in der Früh alles appetitlich angerichtet (Produktion). Am Montag machen wir Lieferpause, Ann-Kathrin Hipp verrührt dann hier am Dienstag die Reste des langen Pfingstwochenendes.
Auf Wirsing!