jetzt wird’s ernst: In Berlin hat die Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus und den Bezirksparlamenten offiziell begonnen. Seit gestern können besonders Ungeduldige der rund 2,5 Millionen wahlberechtigten Berlinerinnen und Berliner in den Briefwahlstellen vorab ihre Stimmen abgeben. Insgesamt 18 gibt es davon in Berlin, in jedem Bezirk mindestens eine.
Nachfrage bei Landeswahlleiter Stephan Bröchler: Läuft alles rund? „Wir sind gut gestartet“, sagte Bröchler am Checkpoint-Telefon. Fairerweise muss man sagen, dass der ganz große Andrang am Montag noch ausblieb. 78 Wählende waren es etwa in Tempelhof-Schöneberg, 28 in Pankow und 19 in Spandau. Genug zu tun hat Bröchler trotzdem: „Anfang kommender Woche kommt eine OSZE-Delegation nach Berlin, um sich ein erstes Bild von der Wahlorganisation zu machen.“ Erst danach entscheidet die Organisation, ob sie auch Wahlbeobachter am eigentlichen Wahltag schickt. Checkpoint-Rat: Lieber machen!
Wie bleiben noch kurz bei der Wahlwiederholung: Obwohl diese schon gestartet ist, ist noch gar nicht sicher, ob sie überhaupt stattfindet. Berliner Dialektik, toll! Sollte das Bundesverfassungsgericht die Beschwerde von 43 Berlinerinnen und Berlin gegen die Wahlwiederholung (T+) annehmen, ist es wahrscheinlich, dass die Wahl zunächst ausgesetzt werden wird.
Und dann? Könnte neues Chaos drohen. Bleiben Wahlplakate bis in den Sommer einfach hängen? Gelten immer noch die gleichen Wahllisten, wenn Monate später gewählt wird? Und vor allem: Was ist mit den Stimmen (siehe oben), die dann schon abgegeben worden sind? Werden sie bis zur endgültigen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts verwahrt oder können die Betroffenen neu wählen, wenn die Wahl später doch stattfindet? Fragen, die noch ungeklärt sind. „Wir erhoffen uns Hinweise des Gerichts, falls so entschieden wird“, sagte Landeswahlleiter Bröchler dem Checkpoint.
Chaos – das beschreibt auch gut die Vorgänge in der Silvesternacht in einigen Teilen Berlins und ist doch reichlich untertrieben. 15 verletzte Feuerwehrleute und 41 verletzte Polizist:innen haben die Einsatzkräfte nach eigenen Angaben zu beklagen. Ende vorerst nicht in Sicht: Auch in der Nacht von Montag auf Dienstag wurden Rettungskräfte noch mit Feuerwerk beschossen. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) forderte gestern „eine bundesweite Debatte über Konsequenzen“, ihre Innensenatorin Iris Spranger eine Ausweitung von Böllerverbotszonen. Auf Bundesebene wird derweil über strengere Auflagen für Scheckschusspistolen (T+) diskutiert.
Den Ausgang dieser Debatte kann man bereits jetzt mit relativ großer Sicherheit vorhersagen. Sie wird größtenteils im Sande verlaufen und dabei am eigentlichen Kern vorbeirudern. Zur Wahrheit gehört, dass sich Exzesse wie in der Berliner Silvesternacht auf absehbare Zeit nur durch ein Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern verhindern lassen werden. Die Frage, die die politischen Verantwortlichen und auch wir als Gesellschaft also ehrlich beantworten müssten, lautet: Ist es uns das wert?
Falls der Ex-Regierende Michael Müller (SPD) hier mitliest, ein Tipp: Das Berliner Müll-Problem, über das sich Müller so erstaunt zeigt (CP von gestern), kann man zum Jahreswechsel besonders gut beobachten. Rund 520 Kubikmeter Silvestermüll hat die BSR nach eigenen Angaben am Sonntag weggesammelt. Viermal so viel wie in den vergangenen böllerfreien Jahren. Und auch mehr als am Vor-Corona-Neujahrstag 2020, da waren es laut BSR rund 400 Kubikmeter. Immerhin: „Bislang sind uns keine Angriffe auf BSR-Einsatzkräfte bekannt“, schreibt die Stadtreinigung. Manchmal freut man sich in dieser Stadt ja über das Selbstverständliche.
Gestern sind wir hier bereits in die Tiefen des Berliner Straßengesetzes eingestiegen und haben gelernt, dass das Anbringen von Wahlwerbung „an Verkehrseinrichtungen“ verboten, an Laternen wiederum erlaubt ist. Das lässt natürlich Spielraum. Daher die Frage an die Verkehrsverwaltung: Was ist mit, sagen wir, einer Laterne mit angeschraubtem Vorfahrtsschild? Antwort: „An allen Masten, an denen Verkehrszeichen oder Verkehrseinrichtungen angebracht sind, also auch an Lichtmasten mit Verkehrszeichen, darf keine Wahlwerbung angebracht werden.“
Okay, okay. Dann ein kurzer Blick auf den Berkaer Platz in Schmargendorf: Bettina Jarasch, Chefin der Verkehrsverwaltung und Spitzenkandidatin der Grünen, lächelt an einer Laterne, ein paar Zentimeter unter einem, Sie ahnen es, angeschraubten Vorfahrtsschild. Oder hier, Mecklenburgische Straße in Wilmersdorf: Jarasch knapp unter einem Halteverbotsschild. Kurzum: Der Wahlkampf der für Verkehr zuständigen Senatorin verstößt gleich mehrfach gegen das Straßengesetz.
Zu Jaraschs Ehrenrettung: Falsch aufgehängte Plakate sind weder neu noch eine Seltenheit. Der Charlottenburg-Wilmersdorfer Ordnungsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) schätzt, dass „etwa 20 Prozent der Plakate aller Parteien falsch hängen“. Bisher hätten ihn keine Beschwerden erreicht. „Wir sind dabei, nachzuschauen, wie die Wahlplakte aufgehängt wurden“, sagte Schruoffeneger dem Checkpoint.
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+ Tiger-Alarm in Brandenburg! Also, fast: Um Berlin haben sich offenbar Wildkatzen angesiedelt – ganz zur Freude der Naturschützer vor Ort.
+ Endstation, bitte loslaufen! Die Influencerin Maren Schiller will alle Berliner U-Bahnlinien abjoggen, von Endstation bis Endstation. Die längste Strecke hat sie noch vor sich.
+ Schlecht vorbereitet! Viele Berliner Behörden sind nicht für einen flächendeckenden Stromausfall gewappnet – inklusive die für den Katastrophenschutz zuständige Innenverwaltung.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Die neuesten Nachrichten aus dem Krieg in der Ukraine:
+++ Der von der EU angekündigte Gipfel mit der Ukraine am 3. Februar wird entgegen ersten Informationen nicht in Brüssel, sondern in Kiew stattfinden. An dem Treffen werden für die EU Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel teilnehmen.
+++ Seit der Befreiung der Umgebung der ostukrainischen Stadt Charkiw von russischer Besatzung hat die Polizei dort nach eigenen Angaben 25 Folterlager entdeckt.
+++ In der Neujahrsnacht haben die ukrainischen Streitkräfte nach russischen Angaben bei einem Angriff auf eine Militärunterkunft in der Region Donezk 63 russische Soldaten getötet. Ukrainische Stellen sprachen von mehreren Hundert Toten.
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Wahlkampf I: Nanu, die AfD Berlin ruft offenbar zum Sturz des russischen Autokraten Wladimir Putin auf. Ihr Slogan, der seit gestern an den Laternen Berlins baumelt, lautet: Inflationspolitik abwählen! Blöd nur: Die nächste „Wahl“ des russischen Präsidenten findet erst 2024 statt.
Wahlkampf II: Die CDU plakatiert derweil: „Was Kriminelle bald häufiger hören: Haftbefehl.“ Falls die Doppeldeutigkeit mit dem Verweis auf den Offenbacher Rapper Haftbefehl gewollt war, sagen wir Chapeau! (Falls nicht, verweisen auf das Jugendwort des Jahres 2021.)
Nachtrag zum „Russischen Haus“, in dem trotz Sanktionen immer noch Kreml-Propaganda auf dem Programm steht: Gestern spielte die Senatsinnenverwaltung auf Nachfrage den Ball weiter an die Wirtschaftsverwaltung. Die bestätigt nun immerhin, dass der Sachverhalt vom Bezirksamt Mitte und „durch Strafverfolgungsbehörden“ geprüft wird. Weitere Informationen sollen folgen. Kommt auf Wiedervorlage.
Themenwechsel: 149-mal haben Berliner Polizistinnen und Polizisten im Jahr 2022 (Stichtag 6. Dezember) von ihrer Dienstwaffe Gebrauch gemacht. Die übergroße Mehrheit davon richtete sich nicht gegen Menschen (2022: 4; 2021: 0), sondern gegen Tiere. 108 Tiere tötete die Polizei im vergangenen Jahr. Bevor Tierschutzaktivisten einen Skandal wittern, klärt Polizeipressesprecher Martin Dams auf: „Bei den getöteten Tieren handelt es sich überwiegend um Wildtiere, die bei einem Verkehrsunfall verletzt wurden. Der Einsatz der Waffe erfolgte, um den Tieren zusätzliches Leid zu ersparen.“ Todesursache war hier im Grunde also nicht die Waffe, sondern: das Auto.
Nachtrag zum Neujahrsbaby 2023: „Die kleine Khanh Vy wurde heute an #Neujahr 2023 um 0:12 Uhr im Sana Klinikum in #Berlin-Lichtenberg geboren“, twitterte André Puchta, Pressesprecher des Sana-Konzerns am Sonntag. Damit ist Khanh fünf Minuten älter als Miran, den wir hier gestern zum Berliner Neujahrsbaby erklärten. Falls ein Klinikleiter oder eine Klinikleiterin noch mehr zu bieten hat, gerne melden untercheckpoint@tagesspiegel.de.
Wo wir gerade beim Thema sind, wollen wir Ihnen diese Meldung der Kollegen vom MDR nicht vorenthalten. „Mutter in Chemnitz bringt Neujahrsbaby 2023 zur Welt“, schreibt der MDR Sachsen. Der Twist: „Das hatte die Mama 2020 auch schon geschafft.“ Checkpoint-Empfehlung an die Geschwister: Lotto spielen.
Wir bleiben beim Auto und haben einen Tipp für alle, die sich im neuen Jahr eine nachhaltigere Lebensführung vorgenommen haben und trotzdem nicht auf ein neues Fahrzeug verzichten können: Das Amt für regionalisierte Ordnungsaufgaben versteigert ab dem 27. Januar 143 alte Autos. Darunter auch Ausgefallenes wie einen Chrysler Le Baron Cabrio oder eine Stretchlimousine. Wie letztere sich in Ihren Nachhaltigkeitsvorsatz integriert, müssen Sie mit sich selbst ausmachen.
Zumal sich die Parkplatzsuche damit auch schwierig und teuer gestalten könnte. Der Ausbau der Parkraumbewirtschaftung schreitet jedenfalls voran. Steglitz-Zehlendorf will 216 neue Parkscheinautomaten „mit integriertem Solarbetrieb“ anschaffen. Ob die Parkgebühr entfällt, wenn länger die Sonne nicht scheint? Wir würden uns nicht darauf verlassen.
Zitat
„Quatsch, die zünden das eigene Haus an und merken es nicht.“
Ein Anwohner der High-Deck-Siedlung in Neukölln glaubt nicht, dass die jungen Menschen, die an Silvester Brände verursachten und Einsatzkräfte angriffen, aus ihren Fehlern lernen werden (T+).
Tweet des Tages
Wenn ich das Geschehen der letzten 72 Stunden richtig einordne, dann hat Olaf Scholz die schweren Waffen nach Neukölln und Schöneberg geliefert.
Stadtleben
Neu in Mitte – Wie Comicfiguren sollen sich die Gäste des frisch eröffneten 2D-Cafés „Always Together“ fühlen: Das gesamte Lokal ist mit schwarz-weißen Handzeichnungen tapeziert, die selbst Tische und Stühle zweidimensional erscheinen lassen. Auf dem Menü des Dessertcafés stehen ausschließlich Tee, Kaffee und schickes koreanisches „Shaved Ice“ („Bingsu“). Das wird aus großen Eisblöcken in Raspeln geschabt, die an Schnee erinnern – Geschmacksrichtungen u.a. Yam-Wurzel mit roten Bohnen oder Sojapuder mit Reiskuchen. Das instagramwürdige Eis basiert auf Kondensmilch, vier der sieben Sorten sind aber auch vegan zu haben (ab 4,90 Euro). Mo-Sa 11-20, So 12-18 Uhr, Große Hamburger Straße 24, S-Bhf Hackescher Markt
Geschenk – Diese verfluchten Januargeburtstage! Kaum ist Weihnachten passé, muss ein neues Geschenk her. Gut, dass Essen immer geht – noch dazu, wenn es von weit herkommt: Süßes, Salziges und vor allem tonnenweise Cholesterin verkauft der Importeur „American Food 4 U“. Direkt gegenüber vom Kranzlereck wühlen sich Hungrige durch zwei herrlich trashige Etagen US-amerikanische Snacks – Hershey’s, Pop Tarts, Cheez-its, in flüssiger Form rufen Bud Light-Bier, Kool Aid und Gatorade. Wer keine Zeit zum Suchen hat, greift zu einem Geschenkpaket: zu finden vor Ort am Ku’damm 224 oder online.
Karten sichern – Die Hauptstadt tanzt! Am Donnerstag startet die 32. Ausgabe der Berliner Tanztage in den Sophiensälen, die sich der modernen „Dringlichkeitskultur“ widmet. Im Fokus steht die Reizüberflutung durch den endlosen „Content“, der alltäglich auf uns einprasselt – und die chronische Erschöpfung, die sie auslöst. Um die zu verarbeiten, holt das Festival junge, oft noch unbekannte Künstler:innen auf die Bühne: Auf dem Programm stehen nicht zuletzt Solomusicals und Traummeditationen. Am Donnerstag eröffnen die zwei Duette „Lounge“ und „Bang Bang Bodies“ mit queer-feministischen Stücken zu Erotik und Körperlichkeit das Fest. Am Freitag (20 Uhr) tanzen die Duos gleich nochmal – und wir haben zwei Tickets ergattert! Wer möchte hin?
Last-Minute-Tipp – Ehrgeizige Vorsätze für 2023 erfüllt man (wenn überhaupt!) am besten gemeinsam. Ergo: auf in den Humboldthain Club! Egal ob das Ziel fürs neue Jahr die radikale Selbstverwirklichung oder der persönliche Fitness-Zenit ist – die erste Januarausgabe der Club-Reihe „Open Decks & Tischtennis“ lässt an beiden Vorsätzen arbeiten. Während angehende DJs offene Slots zum Üben nutzen können (Vinyl only, versteht sich), toben sich Bewegungsfreaks bei Tischtennis, Kicker und Tanz aus. Immer mit dabei: Bier – wenn dit keen juter Jahresanfang is‘? Los geht‘s ab 18 Uhr in der Hochstraße 3, S-Bhf Humboldthain
Grübelstoff – Neues Jahr, neues Ich, oder so. Vor Fitnessuhren, Jogginghosen und Yogamatten kann man sich in dieser Woche kaum verstecken – überall geistern sie durch die Stadt. Wer den Verbesserungs-Hype lieber auslässt, fasst einen Anti-Vorsatz: Was nehmen Sie sich für 2023 auf gar keinen Fall vor?
Berlin heute
Verkehr – Ferdinand-Schulze-Straße (Alt-Hohenschönhausen): Sperrung auf Höhe Schleizer Straße (ca. drei Wochen).
Stromstraße (Moabit): Zwischen Birkenstraße und Perleberger Straße steht in beiden Richtungen jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Donnerstag, 6 Uhr).
Louise-Schroeder-Platz (Wedding): Vor der Kreuzung Seestraße/Osloer Straße ist nur eine Spur verfügbar, das Rechtsabbiegen in die Seestraße ist nicht möglich (bis 17. Januar).
Demonstration – Heute sind acht Demos angemeldet, u.a.
„Menschen mit Schildern“, 30 Teilnehmende, Schloßstraße (16.30-18 Uhr)
„Menschenrechtsverletzungen und Hinrichtungen stoppen“, 10 Personen, Wilmersdorfer Straße (15-18 Uhr)
„Friedlicher Protest zum Erhalt vom Hundeauslaufgebiet Arkenberge“, keine Teilnahmezahl angegeben, „IG Arkenberge“, Fröbelstraße (ab 18.30 Uhr, Ende offen)
Gericht – Der Prozess gegen einen Kolumbianer wegen Handels mit Kokain in großen Mengen geht weiter. Der 61-Järhige soll in einem Fall eine in Berlin ansässige Tätergruppierung beauftragt haben, 300 Kilogramm Kokain von Mexiko nach Deutschland zu transportieren (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 220).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Werner Michael Blumenthal (97), ehemaliger US-Finanzminister der Carter-Regierung (1977-1979) sowie ehemaliger Direktor des Jüdischen Museums Berlin (1997-2014) / Silvia Arroyo Camejo (37), Physikerin und Wissenschaftsautorin / Michael Efler (53), ehemalig für die Linke im Abgeordnetenhaus (2016-2021) / Moritz Sauter (20), Handballspieler, aktuell beim 1. VfL Potsdam 1990 / Ronnie Schöb (61), Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer an der FU Berlin / Michael Schumacher (54), ehemaliger Formel-1-Pilot / Nina Sonnenthal (53), „Wenn Menschen strahlen, bist du irgendwo in der Nähe, liebe Sonne! Grüße aus dem Pott von Sister Pat“ / „Zum 73. Geburtstag dem besten Freund und nimmermüden Orthopäden Uwe Zuchold herzliche Glückwünsche von Deinen Millies. Viele schöne (W)ein-drücke und spannende Culinaria in Australia!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Holger Gerecke, * 13. Mai 1949 / Helmut Höß, * 10. März 1954 / Sieglinde Moazami-Goudarzi, geb. Goldkuhle, * 9. August 1940 / Ingrid-Leonore „Ingelore“ Thur-von Schütz, * 15. Februar 1926, Rechtsanwältin i.R., Notarin a.D.
Stolperstein – Margarete Weil (Jg. 1875) lebte in der Stierstraße 19 in Friedenau. Am 10. September 1942 deportierten die Nationalsozialisten die damals 67-Jährige ins Ghetto Theresienstadt – keine vier Monate später starb sie dort infolge der unmenschlichen Lebensbedingungen. Im Juli 2008 wurde an ihrem ehemaligen Wohnort ein Stolperstein zu ihrem Gedenken verlegt.
Encore
Der Nabu ruft zum Wochenende zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Bürgerinnen und Bürger sollen im Garten, Park oder auf dem Balkon Vögel zählen und online oder telefonisch melden. „Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen“, schreibt der Nabu auf seiner Webseite. Das ist süß und soll sicher zum Mitmachen animieren. Der Elefant im Raum, den der Nabu nicht nennt, ist in dem Fall aber eine Taube. Die Straßentaube schaffte es bei der letzten Zählung in Berlin zwar nur auf Platz 10 (2192 Sichtungen). Wir vermuten aber, dass es den meisten zählenden Vogelfreunden da wie dem Nabu geht: Man spricht da besser nicht drüber.
Durch Berlin ist heute mit mir Thomas Lippold (Recherche) geflattert. Lotte Buschenhagen baute Ihnen das Stadtleben-Nest. Und Kathrin Maurer hat als frühe Diensthabende zwar keinen Wurm gefangen, aber die Produktion sichergestellt. Morgen singt ihnen hier Robert Ide das Hohelied der Stadt.
Auf bald,