„Zombie-Koalition“ und „Abgewählte“: Schwarz-Gelbes Getwitter zum Start von rot-grün-roten Sondierungen
SPD, Grüne und Linke sprechen miteinander. Die CDU wahlkämpft prompt und nennt ihre eigenen möglichen Koalitionspartner Zombies. Die FDP spricht von „Abgewählten“. Von Christian Latz.

Eher dezent angelächelt haben sich Franziska Giffey (SPD), Bettina Jarasch (Grüne) und Klaus Lederer (Linke) am Dienstagnachmittag, bevor ihre drei Parteien die gemeinsamen Sondierungsgespräche zur Fortführung der rot-grün-roten Koalition aufgenommen haben. Allzu große Zuneigung wollte auch nach drei Stunden Reden niemand zeigen: Giffey, Jarasch und Lederer sprachen lieber unisono von „nachdenklichen“ Gesprächen. „Es ist allen klar, dass es Veränderungen braucht, inhaltlicher Art, aber auch in der Art des Umgangs miteinander“ (Giffey). Zu lieb will man sich im linken Lager nach außen gerade nicht haben. SPD und Grüne fahren schließlich zweigleisig und sprechen parallel auch mit dem Wahlsieger CDU über ein Bündnis.
Die rot-grün-rote Paartherapie gefällt der mit Avancen nicht geizenden CDU trotzdem nicht. Vor einer möglichen „Zombie-Koalition“ warnte CDU-Generalsekretär Stefan Evers. Und hat wohl kurz vergessen, dass nur eine Koalition mit einem dieser Zombies die Union in die Regierung bringen kann. Zieht’s die Union etwa zum Schutz vor den vermeintlichen Untoten schon wieder in die Opposition?
Und noch was aus der Abteilung „Wer im Glashaus sitzt...“: Der ehemalige FDP-Abgeordnete Tobias Bauschke betitelte das Foto der rot-grün-roten Sondierer gefühlt schlagfertig mit „die Abgewählten“. Nur welche Partei war noch gleich bei der Wahl aus dem Abgeordnetenhaus geflogen? Achja!