Gebrüll, Brandsätze, Klagen: Der Protest gegen die Corona-Regeln wächst

Anders als im Frühjahr bleiben Kitas, Geschäfte und Schulen (170 jedoch mit Maskenpflicht) offen und auch sonst unterscheidet sich dieser Lockdown von seinem Vorgänger. Die Kritik an den erneuten Maßnahmen ist vom leisen Murren zum lauten Protestgeschrei angeschwollen. Während AfD-Politiker im Bundestag brüllen, zünden Corona-Leugner inzwischen Brandsätze. Andere wollen gesitteter und mit rechtlichen Mitteln gegen das Runterfahren vorgehen. „In den vergangenen 48 Stunden wurden wir überflutet mit Anrufen und Mails“, sagt Anwalt Niko Härting. Er hatte zuletzt dutzende Gastronomen erfolgreich bei Klagen gegen die Sperrstunde vertreten. Rund 200 Anfragen für rechtlichen Beistand gegen die geplanten Schließungen gebe es bereits. Heute sollen die ersten Klagen fertig gemacht werden. Härting argumentiert mit verfassungsrechtlichen und verhältnismäßigen Gründen und sieht gute Chancen auf Erfolg. Die Verordnungen seien juristisch stümperhaft. „Sie sind so schlecht gemacht, dass wir Juristen teils nicht wissen, was damit gemeint ist“, sagt Härting. Auch für die Polizei seien die Verordnungen eine „Zumutung“. „Es ist eine Frage der Zeit, bis Gerichte das kippen werden.“