Städtepartnerschaften mit Israel: Die Bezirke machen es vor

Die Bürgermeister Kai Wegner und Ron Huldai wollen heute im Roten Rathaus eine Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tel Aviv unterzeichnen.

Vielleicht verrät Huldai dem Kollegen dabei ja sein Dienstgeheimnis – er ist seit biblischen 27 Jahren im Amt. Tja, wenn Wegner auch so lange durchhält, kann er 2050 als dann 77-Jähriger vielleicht doch noch das Erreichen des 14-Tage-Ziels bei den Bürgerämtern feiern (oder die wegen logistischer Probleme bis dahin zweieinhalbmal verschobene Eröffnung der Olympischen Spiele von 2040).

Übrigens: Auf Bezirksebene gibt es bereits Städtepartnerschaften zu israelischen Kommunen – allerdings sind diese sehr unterschiedlich ausgeprägt. Hier einige Auffälligkeiten (Q: Angaben der Bezirke, noch unveröffentlichte Anfrage MdA Timur Husein):

9 der 12 Bezirke haben eine solche Partnerschaft (nicht dabei: Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick).

Steglitz-Zehlendorf hat die älteste Städtepartnerschaft (Kiriat Bialik, seit 1965) und als einziger Bezirk eine zweite (Sderot, 1975).

Bis 1990 hatte kein Ost-Berliner Bezirk eine solche Städtepartnerschaft.

Kreuzberg hatte als einziger West-Bezirk bis 1990 keine Städtepartnerschaft mit einer israelischen Kommune; die Partnerschaft mit Kirjat Jam im späteren Doppelbezirk ging 1990 unmittelbar nach der Vereinigung von Friedrichshain aus.

Friedrichshain-Kreuzberg und Reinickendorf hatten bzw. planen 2024/2025 als einzige Bezirke keine Veranstaltungen oder Treffen im Rahmen der Partnerschaft.

Friedrichshain-Kreuzberg leistet sich zwar einen Beauftragten für Partnerschaften, knausert aber am meisten: 2100 Euro gibt’s pro Jahr für die Pflege der Beziehungen zu insgesamt sechs Städten.