Wichtiges Sportereignis verpasst: Wegner und Spranger fehlten beim Pokalfinale in Berlin
Kurz vor dem Bewerbungsstart für Olympia fehlen der Regierende Bürgermeister und die Innensenatorin bei einem der wichtigsten Sportereignisse des Jahres. Beide waren verhindert. Von Lorenz Maroldt.

Nun ist der Senatorin zuzugestehen, dass man nichts mitbekommt von den Zuständen draußen, wenn man im Dienstwagen über die Tiefgarage ankommt und von dort auf den VIP-Platzgeleitet wird. Aber war Iris Spranger beim Finale überhaupt dabei? Wir haben auch dazu nachgefragt, hier die Antwort ihrer Sprecherin:
„Termine der Innensenatorin werden grundsätzlich nicht öffentlich bekanntgegeben.“
Ach nein? Das ist ja mal eine ulkige Auskunft! Das Internet ist voll mit Terminen der Innensenatorin, mal als Ankündigung, mal als Bericht. Sie sind zu finden auf den Social-Media-Kanälen ihrer Verwaltung, auf ihrer eigenen Website, auf der offiziellen Senatsplattform berlin.de, auf der Website der Senatskanzlei, auf der Website ihrer Verwaltung.
Die ehrliche Antwort wäre gewesen: Die Innen- und Sportsenatorin war beim DFB-Pokalfinale nicht dabei, und zwar aus einem Grund, über den jeder, der davon weiß, den Kopf schüttelt.
Aber wer hat denn dann den Senat beim wichtigsten Sportereignis des Jahres in Berlin wenige Tage vor dem Bewerbungsstart für Olympia vertreten? Die Senatskanzlei teilt dazu auf Anfrage mit:
„Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, war nicht beim DFB-Pokalfinale am 24. Mai 2025. Zur Frage der etwaigen Anwesenheit anderer Senatsmitglieder wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Pressestellen der einzelnen Senatsverwaltungen.“
Hm, das klingt nicht besonders ambitioniert, auch wenn der Grund für die Abwesenheit des Regierenden, obschon nicht offiziell benannt, aber dem Checkpoint bekannt, im Gegensatz zu dem einer anderen Nichterschienenen plausibel erscheint.
Um es aufzulösen: Gesehen wurden auf der Ehrentribüne des Olympiastadions Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (der zudem Hertha-Fan, Schiedsrichter und Vizepräsident des Berliner Fußball-Verbands ist) sowie Sportstaatssekretärin Franziska Becker.
Aus Berliner Sicht wäre es jedenfalls schön, wenn die Verstimmungen mit dem DFB wegen der vorschnell-pampigen Schuldzuweisung auch der Betreibergesellschaft (Aufsichtsratsvorsitzende: Iris Spranger) nicht die Verhandlungen über den nächsten 5-Jahres-Vertrag zur Ausrichtung des Pokalfinales belasten.