„Niemand weiß, wohin genau das führt“: Berlinale-Leiterin Rissenbeek sieht im Filmfestival ein Sinnbild des Wandels

Die Berlinale ist eines der größten Kulturevents bundesweit. Wie es sich weiterentwickelt, ist in einigen Punkten ungewiss. Für Rissenbeek steckt in diesen Umbrüchen viel von Berlin. Von Robert Ide.

„Niemand weiß, wohin genau das führt“: Berlinale-Leiterin Rissenbeek sieht im Filmfestival ein Sinnbild des Wandels
Foto: imago images/snapshot

Ein bisschen Glanz und Glitzer trägt sie nach harten Jahren noch im Gesicht, die Berlinale. Das größte Kulturevent Deutschlands und größte Publikums-Filmfest der Welt präsentierte am Montag im Haus der Kulturen der Welt sein Programm – und das ist durchaus wieder von Welt: Neben vielen deutschen Filmen in den Wettbewerben, die die schnöde Streichung der Reihe „Perspektive Deutsches Kino“ wettmachen sollen, und zwei israelisch-palästinensischen Gemeinschaftsproduktionen liegt ein Schwerpunkt auf dem afrikanischen Kino. „Ich bin stolz auf die Filme, die für sich selbst viele Geschichten erzählen werden im sich verändernden Berlin“, sagt Festivalleiter Carlo Chatrian.

Die neue Berlinale ab dem 15. Februar, die Mariette Rissenbeek und Chatrian letztmalig gemeinsam leiten, dürfte zum Sinnbild des Berliner Wandels werden. Nach der Herausforderung der Pandemie will sich die Leitung nach einer aus der deutschen Kulturpolitik befeuerten Führungskrise noch einmal beweisen, zudem fahndet das beliebte Festival nach neuen Sponsoren und einer eigenen Mitte auf der Dauerbaustelle Potsdamer Platz. Mariette Rissenbeek drückt die Umbrüche im Gespräch mit dem Checkpoint so aus: „Man sieht am Potsdamer Platz, dass sich Berlin ständig und sehr schnell wandelt und niemand weiß, wohin genau dieser Wandel führt.“ So bleibt die Berlinale also das, was sie am besten ist: ein Spiegel Berlins als Metropole auf Selbstsuche.