Sozialrabatt und VIP-Tickets: Berliner Großspender Gröner bringt CDU in Erklärungsnot
Großspender Gröner gönnt großzügig. Insgesamt soll die CDU 820.000 Euro von dem Immobilienunternehmer erhalten haben. Natürlich nicht ohne dem gütigen Gönner zwielichtige Unterstützungen für seinen Verein zukommen zu lassen. Von Lorenz Maroldt

Tja, dagegen ist das Hoffest des Regierenden Bürgermeisters heutzutage eine recht trockene Veranstaltung – aber schauen wir doch nochmal nüchtern auf eine der offenen Fragen vom letzten Mal: Wie kam ausgerechnet Immobilienunternehmer und CDU-Großspender Christoph Gröner (insg. 820.000 Euro) bei der Champagner-Sause im Sommer 2023 in den Genuss eines „Sozialrabatts“ von mehr als 80 % für einen Stand und 10 VIP-Tickets (2.500 statt 17.017 Euro)?
In der noch unveröffentlichten Drucksache 19/18048 (Anfrage MdA Brousek) äußert sich die Senatskanzlei jetzt erstmals konkreter: Demnach wurden „die Sonderkonditionen (…) durch Berlin Partner und die Senatskanzlei am 17.04.2023 eingeräumt“ – also zehn Tage vor der Wahl von Kai Wegner zum Regierenden Bürgermeister. Gröners Verein „Wirtschaft kann Kinder“ ist zwar als gemeinnützig anerkannt, aber, so gibt es jedenfalls die Senatskanzlei zu Protokoll: „Eine konkrete Akquise von gemeinnützigen Vereinen oder ähnlichen Institutionen erfolgt nicht.“ Nur „in Einzelfällen“ werde solchen Organisationen eine Teilnahme überhaupt ermöglicht – zehntausende Berliner Projekte, die Aufmerksamkeit durchaus nötig und verdient hätten, haben hier also keine Chance, selbst wenn sie von der Möglichkeit einer Einzelfallentscheidung wüssten. Zwischenfazit: Gröner erhielt eine doppelt exklusive Vorzugsbehandlung – wie diese angebahnt und nach welchen Kriterien sie genehmigt wurde, bleibt weiter geheimnisvoll.