BKA gab Infos zum Attentäter vom Breitscheidplatz nicht weiter
Am Donnerstag jährt sich zum dritten Mal der zwölffache Mord vom Breitscheidplatz. Der schmerzt auch deshalb so sehr, weil er vielleicht zu verhindern gewesen wäre. Aus internen Dokumenten ergibt sich, dass das BKA vom marokkanischen Geheimdienst gewarnt worden war – zwei Monate vor dem Anschlag. Nur gab die Bundesbehörde wesentliche Infos nicht ans Berliner LKA weiter. Die Berliner Kriminalisten erfuhren davon erst, als es zu spät war – und mussten das Versäumnis auf Geheiß von oben auch noch kleinreden. „Ein Anfang wäre mit einer neuen Fehlerkultur gemacht“, kommentiert mein Kollege Alexander Fröhlich auch mit Hinweis auf das Behördenversagen beim NSU. „Wer einzelne Beamte wegen Fehlern abstraft und Köpfe rollen lassen will, vergibt die Chance, dass Behörden und Beamte aus ihren Fehlern lernen, schlauer und besser werden.“