Joe Chialo Opfer von Racial Profiling?

Wurde Joe Chialo im Görlitzer Park Opfer von Racial Profiling? Eine Anwohnerin berichtet in der Morgenpost, der CDU-Kultursenator sei beim Verlassen des Parks von der Polizei angehalten worden und habe seinen Ausweis zeigen müssen – anders als andere Senatsmitglieder. Nachbarschaftsinitiativen sehen darin den klaren Fall einer rassistischen Polizeikontrolle.

Die Berliner Polizei weist das zurück, möglich ist es trotzdem – aber auch nicht ganz so einfach: Auch Checkpoint-Kollege Daniel Böldt und eine weitere weiße Journalistin mussten sich ausweisen, um als Teil der Delegation durchgelassen zu werden. Da Chialo nicht so eng abgeschirmt wurde wie Wegner, sondern mit Demonstrant:innen sprach, könnte es sein, dass die Polizei den Senator schlicht nicht erkannt hatte – was Racial Profiling wiederum zur Möglichkeit macht. Die Kulturverwaltung ließ Tagesspiegel-Anfragen dazu bisher unbeantwortet.

Übrigens: die angebliche Gruppenvergewaltigung, die das aktuelle Trara um den Görli ausgelöst hat? Fällt vor Gericht momentan in sich zusammen, zumindest aus Sicht der Verteidigung. Und zwar spektakulär: Demnach wurde das georgische Paar nicht gezwungen, sondern soll mindestens einen der drei Angeklagten selbst zum Sex überredet haben. Als Beweis wurde am Donnerstag ein Handyvideo gezeigt – das zudem auf einen üblen Ermittlungsfehler der Berliner Polizei verweist. Die Kollegin Kerstin Gehrke berichtet für Sie aus dem Landgericht.