Spandauer SPD-Abgeordnete sieht sich „politisch ‚abgestraft‘“

Vor vier Jahren wurde die Sozialdemokratin Domer direkt ins Parlament gewählt. Nun kündigt sie ihren Rückzug an – mit einem explosiven Hannah-Arendt-Zitat. Von Lorenz Maroldt

Spandauer SPD-Abgeordnete sieht sich „politisch ‚abgestraft‘“
Foto: Kai-Uwe Heinrich

Mit einem explosiven Hannah-Arendt-Zitat garniert die SPD-Abgeordnete Bettina Domer (direkt gewählt in Spandau I) die Ankündigung ihres Rückzugs aus dem Parlament: „Der Extremfall der Macht ist gegeben in der Konstellation: Alle gegen Einen, der Extremfall der Gewalt in der Konstellation: Einer gegen Alle.“ Wer gemeint ist, wird ein paar Sätze später klar: „Im Herbst 2017 habe ich mit 13 anderen SPD-Abgeordneten einen kritischen Brief an den SPD Fraktionsvorsitzenden Raed Saleh unterschrieben und bin, nach meiner Wahrnehmung, danach in der Spandauer SPD dafür politisch ‚abgestraft‘ worden.“ Die „Berliner Zeitung“ nannte Saleh damals den „Mobber von Spandau“ – der Autor des Textes arbeitet allerdings inzwischen für den Senat.