Vonovia droht der Rausschmiss: Wie geht’s weiter mit dem Berliner Wohnungsbündnis?

Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen Vonovia hat sein Bündnis-Versprechen letzten Sommer gebrochen. Deshalb steht jetzt der Rauswurf aus dem Berliner Wohnungsbündnis im Raum. Von Daniel Böldt.

Vonovia droht der Rausschmiss: Wie geht’s weiter mit dem Berliner Wohnungsbündnis?
Foto: Imago Images / Ina Fassbender

Na, erinnern Sie sich noch an das sogenannte „Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen“? Falls nicht, ist es nicht Ihre Schuld: Die letzte Sitzung des Bündnisses fand am 30. September 2024 statt. Damals kündigte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Überarbeitung des Bündnisses an.

Diese dauere immer noch an, heißt es nun aus der Senatskanzlei auf Checkpoint-Anfrage. Immerhin: „Die nächste Bündnissitzung wird noch in der ersten Jahreshälfte 2025 stattfinden, in diesem Rahmen soll dann die neue Bündnisvereinbarung gemeinsam verabschiedet werden.“

Gretchenfrage: Darf Vonovia Teil des Bündnisses bleiben? Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen hatte im vergangenen Sommer sein Bündnis-Versprechen, Mietsteigerungen auf maximal elf Prozent zu begrenzen, gebrochen.

Bausenator Christian Gaebler (SPD) deutete am Wochenende an, dass es eher ohne Vonovia weitergeht. Es laufe auf eine „Verbände-Bündnis“ hinaus, sagte Gaebler auf der Fraktionsklausur seiner Partei. Der SPD-Politiker war ohnehin nicht gut auf Vonovia zu sprechen, weil deren Vorstandsvorsitzender Rolf Buch weniger Tage zuvor den Berliner Mietspiegel als „getürkt“ bezeichnete.

Buch solle „sich vielleicht darum kümmern, was sein Unternehmen manchmal so für merkwürdige Dinge macht“, grummelte Gaebler und gab dem Vonovia-Chef gleich noch einen Sprachtipp: Das Wort „getürkt“ sei „nicht politisch korrekt“.