Denkmalschutz in Berlin: CDU und SPD wollen einheitliche Vorschriften

Die Denkmalliste von Berlin ist üppig, ganz zum Leidwesen des SPD-Bausenators. Um Bauprozesse zu beschleunigen, sollen die Denkmalschutzbehörden bezirksübergreifend Richtlinien festlegen. Von Daniel Böldt

Denkmalschutz in Berlin: CDU und SPD wollen einheitliche Vorschriften
Foto: Sabrina Hentschel/dpa

Quizfrage für Berlin-Kenner: Wie viele Bauwerke beziehungsweise Gebäudeensembles stehen in Berlin unter Denkmalschutz? Die Antwort gibt’s im Encore, damit Sie noch ein bisschen Zeit zum Überlegen haben. So viel vorweg: Es sind viele, weswegen zahlreiche Umbaumaßnahmen in Berlin teuer und zeitaufwendig oder gleich fast aussichtslos sind (fragen sie mal bei den Verantwortlichen der ehemaligen Flughafengebäude Tegel und Tempelhof nach).

SPD-Bausenator Christian Gaebler will den Denkmalschutz zumindest etwas bändigen. Im Entwurf für das „Schneller-Bauen-Gesetz“ sind unter anderem feste Fristen für die Denkmalschutzbehörden vorgesehen, um ein bisschen mehr Zug in die Genehmigungsverfahren zu bekommen.

Den Fraktionen von CDU und SPD ist das jedoch nicht genug. Diskutiert wird dort unter anderem, die Denkmalbehörden viel früher im Genehmigungsprozess einzubinden. Noch mehr erhoffen sich die Parlamentarier von detaillierten Richtlinien für wiederkehrende Umbaumaßnahmen – etwa das Anbringen von Jalousien oder das Aufstellen von Solaranlagen auf Dächern.

Zu oft würden die bezirklichen Denkmalschutzbehörden die Regeln dafür unterschiedlich auslegen, lautet die Kritik. Von klaren Kriterien versprechen sich CDU und SPD in Zukunft mehr Einheitlichkeit und vor allem: schnelleres und dadurch kostengünstigeres Bauen.