Andachten jeden Montag: Friedensgebete in Berliner Synagogen für israelische Geiseln
Die Terrororganisation Hamas hält weiterhin mehr als hundert Israelis als Geiseln. Die jüdische Gemeinde in Berlin erinnert an die verschleppten Zivilisten jede Woche mit Gebeten. Von Robert Ide.
Der Krieg im Nahen Osten, ausgelöst durch den barbarischen Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel, zeigt die Brutalität von Menschen in einem kaum zu verarbeitenden Maße. Prekär ist dabei nicht nur die humanitäre Lage von knapp zwei Millionen Palästinensern angesichts der israelischen Verteidigungs-Offensive im Gazastreifen. Ebenfalls kaum erfassen lässt sich, wie quälend das Leid der von der Hamas entführten und gefolterten Geiseln ist, deren ungewisses Schicksal ihre Familien und Freunde auch in Deutschland bewegt. Eine von ihnen ist Carmel Gat, eine 39 Jahre alte Ergotherapeutin aus Tel Aviv. Ihre ebenfalls gekidnappte Schwägerin Yarden Romann kam während der Feuerpause in der vergangenen Woche frei – die Deutsch-Israelin und Nachfahrin von Holocaust-Überlebenden bangt nach dem eigenen Martyrium nun um ihre Verwandte.
Carmel Gat, die während des Hamas-Überfalls zu Besuch bei ihren Eltern im Kibbuz Be’eri war, musste die Ermordung ihrer Mutter erleben und wird seit nun 60 Tagen in Geiselhaft gehalten. Zuletzt berichteten andere freigelassene Geiseln, sie hätten Carmel Gat lebend gesehen. Immerhin diese Hoffnung bleibt für sie und für noch mehr als 100 unschuldig verschleppte Menschen. Jeden Montag wird in Berlins Synagogen bei Friedensandachten an ihr Schicksal erinnert.