Vorrübergehender Leerstand: Deutsche Wohnen will Wohnungen sozialen Trägern anbieten

Ursprünglich wollte man Ausweichbleiben einrichten, nun bekommen soziale Träger den befristeten Vorzug. Was steckt hinter der Umplanung? Von Ann-Kathrin Hipp und Thomas Lippold.

Vorrübergehender Leerstand: Deutsche Wohnen will Wohnungen sozialen Trägern anbieten
Foto: Fabrizio Bensch/REUTERS

(Wohnungsmarkt-)Wahnsinn: Aller Notstandsmeldungen zum Trotz stehen in der Lankwitzer Eisenbahnsiedlung „bis zu hundert“ Wohnungen leer (CP vom 22.02.). Die „Deutsche Wohnen“ hält sie laut eigenen Angaben für geplante Sanierungsmaßnahmen als „Ausweichquartiere im direkten Umfeld“ frei und verweist auf eine Vereinbarung mit dem Bezirk, die das Unternehmen verpflichtet, Mieter:innen entsprechende Ersatzunterkünfte zur Verfügung zu stellen. Die Krux: Solange die Bauarbeiten „coronabedingt“ nicht fortgesetzt werden (seit mehreren Monaten der Fall), wird auch keiner die Wohnungen nutzen. „Aktuell laufen die Planungen zum Sanierungsfortschritt, teilt ein Unternehmenssprecher am Donnerstag auf Checkpoint-Anfrage mit. Und ein paar Stunden später: „Außerdem noch der Hinweis, dass wir bis zur Fortsetzung der Sanierung versuchen, die Wohnungen an soziale Träger für eine Zwischennutzung anzubieten.“ Man arbeite mit „verschiedenen Vereinen zusammen, die sich für Frauen aus häuslichen Gewaltsituationen einsetzen und hier immer wieder neue Übergangswohnungen benötigen“. Bedarf gibt’s bestimmt.