Was der Bundeskanzler von Frauen lernt: Debatten beim Netzwerk „Frauen 100“
Szenenwechsel: Was er von Frauen lernen könne, fragte die Unternehmerin Verena Pausder am Abend den Bundeskanzler. „Zuhören“, antwortete Olaf Scholz (SPD) und wurde dafür von vielen der mehr als 300 Gäste des Netzwerks „Frauen 100“ bejubelt. Mit dem Zuhören war es etwas schwierig im „Crackers“ an der Berliner Friedrichstraße, nach turbulenten Tagen (siehe oben) gab es im Publikum viel zu diskutieren.
Aktuelle und frühere Ministerinnen und Minister wie Lisa Paus (Grüne), Hubertus Heil (SPD) und Christine Lambrecht (SPD) waren ebenso gekommen wie die Autoren Benjamin von Stuckrad-Barre und Sascha Lobo. Jutta Allmendinger, Dunja Hayali, Karoline Herfurth, Düzen Tekkal, Barbara Slowik und Ricarda Lang (Grüne) plauderten bei Champagner und Cocktails, die Stimmung schwankte zwischen Fassungslosigkeit und „jetzt erst recht“.
Auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) wurde befragt, bevor er weiter musste zu Maybrit Illner. Im geschützten Raum der Frauen-Dominanz fiel es ihm und Scholz leicht, von der Abschaffung des Abtreibungsparagrafen und des Ehegattensplittings zu träumen. Doch im Saal dominierte die realistische Resignation über das, was nach der Bundestagswahl kommen könnte. „So ist das eben: zwei Schritte vor, einen zurück“, sagte Schauspielerin Karoline Herfurth. „Aber die Gegenbewegung startet bereits.“