Angriff auf Solidaritätsaktion gegen Antisemitismus

Offensichtlich blenden sie außerhalb aus, dass Berlin nicht für jeden der Ort ist, an dem er gut und gerne leben kann. Das hat nicht zuletzt der Übergriff eines 19-jährigens Syrers auf einen kaum älteren Israeli gezeigt. Für diesen setzte es  Schläge mit dem Gürtel, weil er die jüdische Kopfbedeckung trug. „Berlin trägt Kippa“ hieß es deshalb am Mittwoch, und laut Polizei versammelten sich 2500 Menschen aus  Solidarität vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße, viele mit der Kippa. Auch auf dem Hermannplatz sollte es eine Aktion gegen Antisemitismus  geben. Doch die Organisatoren brachen nach 15 Minuten ab: Nach eigenen Angaben wurden sie bespuckt und als   "Terroristen" beschimpft; ein junger Mann entriss ihnen eine Israel-Fahne.

„Es reicht“, sagte Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland fast zur selben Zeit auf der Demo an der Fasanenstraße. Er zählte zahlreiche  antisemitische Vorfälle auf und kritisierte die Echo-Vergabe an die Rapper Kollegah und Farid BangZumindest in diesem Punkt droht keine Wiederholung: Der Musikpreis ist abgeschafft. Unverzüglich. Zu sehr war der Echo aus dem Lot geraten. Pech für alle Westernhagens: Jetzt hat‘s leider keinen Sinn mehr, die Preise zurückzugeben. Mal sehen, wann die ersten Trophäen bei Ebay auftauchen.