Langer Atem für Vertriebene: In der Berliner Passionskirche sind die Namen von 51.000 toten Geflüchteten verlesen worden

Über 32 Stunden standen am Wochenende Zehntausende Kinder und Erwachsene im Mittelpunkt einer Gedenkveranstaltung. Sie alle sind bei der Flucht nach Europa gestorben. Von Ann-Kathrin Hipp

Langer Atem für Vertriebene: In der Berliner Passionskirche sind die Namen von 51.000 toten Geflüchteten verlesen worden
Bei der Aktion im Rahmen des Weltflüchtlingstags hat auch Bischof Christian Stäblein Namen vorgetragen. Foto: dpa/Jörg Carstensen

In der Kreuzberger Passionskirche wurden am Wochenende über 32 Stunden hinweg die Namen von 51.000 Kindern, Frauen und Männern vorgelesen, die seit 1993 auf ihrer Flucht nach Europa gestorben sind. Unpassend dazu liest sich folgende Meldung aus dem Berliner Amtsblatt: Der beim Amtsgericht Charlottenburg eingetragene Verein Mare Liberum e. V. „ist durch Beschluss der Mitgliederversammlung zum 1. Mai 2023 aufgelöst“. Nach fünf Jahren in der Ägäis haben sich die Seenotretter „schweren Herzens entschlossen“, ihre Aktivitäten aufgrund „zunehmender Repressionen“ einzustellen, um „die persönliche Sicherheit der für den Verein Aktiven nicht zu gefährden“.