Berlins Ex-Fraktionschefin Antje Kapek räumt Geheimurlaub im Lockdown ein

Berliner Weise: Besonders aus Berlin kam – allerdings auch erst nach dem Rücktritt – breite Unterstützung für die Partei-Linke Spiegel. Fraktionschef Werner Graf bezeichnete den erzwungenen Rücktritt als „Fehler“. Bettina Jarasch schrieb, Spiegel werde „weiter gebraucht“. Deutlicher wurde Ex-Fraktionschefin Antje Kapek. Sie sagte dem Checkpoint am Abend: „Was für ein scheiß Krisenmanagement meiner Partei.“ Schon vor dem Rücktritt hatte sich Kapek im Checkpoint-Podcast „Berliner & Pfannkuchen“ für einen Verbleib Spiegels ausgesprochen. Kapek machte einen eigenen Urlaub aus dem vergangenen Jahr öffentlich, der für Diskussionen sorgen dürfte.

Kapek erzählte meinen Kolleginnen Ann-Kathrin Hipp und Anke Myrrhe: „Ich stand letztes Jahr in den Sommerferien vor einer ganz ähnlichen Entscheidung wie Anne Spiegel. Auch ich hatte ein Kind, dem es nach fünf Monaten Lockdown extrem schlecht ging, und obwohl Michael Müller damals darum bat, dass kein Berliner in den Urlaub fährt, um die Pandemie im Griff zu behalten, haben wir uns trotzdem dafür entschieden“, sagte sie. Und weiter: „Es war eine Entscheidung für meine Familie, auch wenn es politisch unklug war.“ Wegen Journalisten-Anfragen (auch durch den Tagesspiegel) sei sie nach drei Tagen wieder abgereist. Heimlicher Urlaub einer Spitzenpolitikerin? Dazu interessiert uns Ihre Meinung: Schreiben Sie gern an checkpoint@tagesspiegel.de.