Berlins neue Verkehrssenatorin will Autoverkehr nicht durch Verbote eindämmen

Berlins neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) erklärt heute im großen Tagesspiegel-Interview, warum sie – wider dem verkehrswissenschaftlichen Konsens und den Erfahrungen anderer Städte – den Autoverkehr nicht durch Verbote eindämmen will: „Weil wir in einem freiheitlichen Land leben.“ Für Berlin mit seiner wachsenden Einwohnerzahl bei konstanter Fläche bedeutet dieser Freiheitsbegriff an vielen Stellen zwangsläufig, dass Kinder lieber nicht mehr Fahrrad fahren und dass an einer grünen Ampel auch weiterhin entweder fünf Autos mit sechs Insassen oder eine Tram mit 120 Fahrgästen über die Kreuzung kommen. Damit, dass sie als Fachfrau und Senatorin an der kurzen Leine der CDU-Fraktion hängt (ihre Überlegungen zur Kofinanzierung des ÖPNV musste sie nach einer Belehrung wieder einkassieren), hat Bonde nach eigenem Bekunden kein Problem.