Müllhalde oder Prestige-Projekt? Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg zieht erste Bilanz zum „Missoir” am Kotti

Zwei Monate gibt es die gratis Öko-Toilette schon. Während Nutzer über Dreck klagen, freut man sich beim Bezirk jedoch über weniger „Fremdnutzungen“ als andernorts. Von Lotte Buschenhagen und Thomas Lippold.

Müllhalde oder Prestige-Projekt? Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg zieht erste Bilanz zum „Missoir” am Kotti
Am Kottbusser Tor gibt’s nicht nur eine neue Öko-Toilette, sondern auch ein Pissoir und ein Missoir. Foto: Twitter/Clara Herrmann

Ein besonderes urbanes Kunstwerk bewundern Berlin-Touris derzeit in Kreuzberg. Das kostenlose, genderneutrale „Missoir“  direkt am Kotti (edle Idee, naive Ausführung) ist zur kreativen Müllhalde geworden – auf Boden, Klo und Türschwelle sammeln sich elegant drapiertes Klopapier, Tüten und Plastikabfall. Beweisfoto hier:


Was sagt das Bezirksamt zu den ersten zwei Klo-Monaten? „Die Toilette wird gut angenommen“, heißt es aus der Pressestelle. Ab und zu müssten Kabinen geschlossen werden, weil Türen defekt seien oder „Toilettenpapieraufhängungen“ die Räume zierten. Die würden aber schnell beseitigt. Im Vergleich zu anderen Standorten in Kreuzberg seien „wesentlich weniger Fremdnutzungen zu verzeichnen.“ Ob dies eine gute oder schlechte Nachricht ist, überlassen wir Ihnen.