Geschützter Radweg auf der Invalidenstraße kommt kaum voran

Wegen Corona gibt es keine Präsenztreffen der Projektgruppe, heißt es aus der Verkehrsverwaltung. Nun ist ein Pop-up-Radweg im Gespräch. Aus dem Checkpoint. Von Ann-Kathrin Hipp

Geschützter Radweg auf der Invalidenstraße kommt kaum voran
Foto: Thilo Rückeis

Die Verkehrsgefahren in der Invalidenstraße sind spätestens seit dem Unfall im September vergangenen Jahres bekannt, bei dem ein SUV-Fahrer vier Menschen tötete. Ein geschützter Radstreifen steht bereits monatelang auf der Agenda. Passiert ist bisher nichts. Der Anwohner Julian Kopmann ist deshalb inzwischen schwer enttäuscht von der Politik. Die Planungen „schreiten fort“, teilt SenUVK-Sprecher Jan Thomsen auf Checkpoint-Anfrage mit. Die Projektgruppe habe Präsenztreffen coronabedingt vorerst absagen müssen, der Bezirk plane gleichwohl weiter. Eine aktuelle Idee: wie andernorts in Berlin einen Pop-Up-Radfahrstreifen errichten. Das Problem: Auch für diese provisorische Lösung müssten die Ampelanlagen an beiden Enden der Strecke umprogrammiert werden, damit an den jeweiligen Knotenpunkten Straßenbahn (mit Vorrangschaltung), Autoverkehr und Radfahrende einander nicht in die Quere kommen. „Dies ist komplex und wird einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Heißt: Weiter warten.

Berlins bereits errichtete Pop-up-Radspuren sollen über die bisherige Frist am 31. Mai hinaus erhalten bleiben – noch nicht für immer, aber auf jeden Fall für länger. „Das ist noch in der finalen Abstimmung“, sagt SenUVK-Sprecher Jan Thomsen. „Dass sie (möglichst) alle bleiben sollen, indem man aus der provisorischen Version (gelbe Markierung, Warnbaken) eine dauerhafte macht (weiße langlebige Markierung, Protektion wo Bedarf, ggf. Oberflächensanierung und Grünmarkierung) haben wir ja schon mehrfach betont.“ Für diesen Schritt bräuchte es dann allerdings eine eigene Anordnung und „etwas mehr Planungsaufwand“. Die FDP plant derweil die Rechtmäßigkeitspüfung der neuen Pop-ups (Q: Mopo). MdA Marcel Luthe hält sie für „unzulässig“. Weiter warten.