Oziel Inácio-Stech über Mobbing

Das ist nichts dagegen, was Oziel Inácio-Stech offenbar erlebt hat. „Es ist ein Alptraum, was mir passiert ist“, sagt der Mann, der an der Carl-Bolle-Grundschule in Moabit als pädagogische Unterrichtshilfe arbeitet. Seine Berichte von homophoben Anfeindungen aus der Schülerschaft und Mobbing haben bundesweit schockiert – nun hat er unserer Kollegin Saara von Alten ein langes Interview gegeben.

Deutlich wird: Inácio-Stechs Alptraum hat mindestens drei Schichten, und die von ihm wiedergegebenen Aussagen von offensichtlich islamistisch beeinflussten Kindern („Du Schwuler, geh weg von hier. Der Islam ist hier der Chef“) sind noch sein kleinstes Problem. Danach eröffnet seine Schilderung ein Gewirr aus falschen Anschuldigungen aus dem Kollegium und eingestellten polizeilichen Ermittlungen gegen ihn. Und eine – aus seiner Sicht – kafkaesk agierende Verwaltung, die seine Beschwerden mehrfach durch einen Schulaufsichtsleiter bearbeiten ließ, der selbst Gegenstand dieser Beschwerden war.

Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat sich knapp drei Wochen nach Bekanntwerden des Falls dann auch mal geäußert – Abgeordneten-Auskunftsrecht sei Dank. Ihre Beteuerungen vor dem Bildungsausschuss am Donnerstag klangen angesichts der Schwere des Falls jedoch hohl – auch in den Ohren des Koalitionspartners. Sie habe sich bisher nicht äußern wollen, um keine Falschbehauptungen aufzustellen, sagte die Schulsenatorin. Inácio-Stechs Gesuche und Beschwerden seien immer „bearbeitet“ worden, sagte Günther-Wünsch. Kein Wort dazu, warum Inácio-Stech zwar Antworten bekam – aber niemals Hilfe.