Kein Super-Kleber: Grüne Gremien lösen sich auf

während mancher Politiker dieser Tage durch Delo Monopox (härtester Klebestoff der Welt; konnte bereits einen 17,5 Tonner in der Luft halten) mit seinem Amt verbunden scheint, lösen sich die Grünen-Gremien zunehmend auf. Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands am Mittwochmorgen, erklärte der Vorstand der Grünen Jugend am Mittwochabend nicht nur geschlossen zurück- sondern auch aus der Partei austreten zu wollen. Die Entscheidung soll bereits vor Wochen getroffen worden sein und wird mit strategischen und inhaltlichen Differenzen begründet (Haushalt, Bundeswehr, Lützerath, Asyl). Statt sich innerparteilich aufzureiben, werde man „einen neuen, dezidiert linken Jugendverband“ gründen, schreiben „Svenja, Katharina, Jonathan, Jannika, Pia, Magda, Nicolas, Julia, Heinrich und Charlotte“ in einem Brief an den „alten“ Vorstand. Immerhin: Auseinandergehen wollen sie im Guten: „Es ist uns wichtig zu betonen, dass wir Euch nicht für schlechte Menschen halten.“

Für eine gute neue Vorsitzende (also der Grünen, nicht der Grünen Jugend) halten dem Vernehmen nach viele Franziska Brantner. Die Heidelberger Reala und Habeck-Vertraute gilt einigen als gesetzt. Ihr zur Linken stehen könnte der Neuköllner Abgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Audretsch. „Berlin hat ein riesen Potenzial – als vielfältige, offene Metropole“, sagte der noch kürzlich im Rahmen einer Tagesspiegel-Veranstaltung. Und: „Friedrich Merz wäre für Berlin eine Katastrophe.“ Gelernt hat Audretsch übrigens bei einer Genossin. Bis 2020 war er Pressesprecher von Franziska Giffey.