Verrottende Baupläne in Berliner Amt: Digitalisierung von Akten habe sich „bisher nicht aufgedrängt“
In der Rangliste der Behördenprobleme schimmeln alte Gebäudepläne weit hinten vor sich hin – obwohl sie für energiefreundliche Umbauten dringend gebraucht werden. Was ist daran also „Abwägungssache“? Von Nina Breher und Thomas Lippold

Nachtrag zur (Nicht-)Digitalisierung von Bauakten im Bezirk Mitte (CP vom 17.10.2023): Stolze 22 Tage brauchte Mitte, um eine Presseanfrage von uns zu beantworten. Es ging um einen Aushang im Bauamt, auf dem steht, alte Bauakten würden nicht mehr für Kopieraufträge herausgegeben. Eine „interne politische Entscheidung“ ihrer Digitalisierung sei „zeitnah NICHT absehbar“, hatte der damalige Amtsleiter bemängelt.
Nach 22 Tagen Wartezeit waren wir flitzebogenhaft gespannt, was das Bezirksamt sagt! Die Wortwahl des ehemaligen Amtsleiters sei „vielleicht missverständlich“. Er habe doch bloß sagen wollen, „dass eine Digitalisierung alter Akten (…) aufwändig und technisch anspruchsvoll ist“, zumal der Aushang sich nur auf über 100 Jahre alte Akten beziehe.
Und in der Rangliste der Berliner Behördenprobleme schimmeln alte Akten nun mal vor sich hin: „In der Abwägung mit den vielen, herausfordernden Aufgaben des Stadtentwicklungsamtes hat sich eine Beschäftigung mit der Digitalisierung der Bauakten bisher nicht aufgedrängt.“ Na, wenn das so ist, drängen auch wir uns nicht weiter auf.