Senat hat keinen Überblick über private Brunnen – und schont Großverbraucher

Die meisten Großverbraucher von Wasser sichern sich ihren Bedarf aus eigenen Brunnen. Wer? Seit wann? Wieviel? Wofür? Keine dieser von Katalin Gennburg (Linke) eingereichten Fragen vermochte der Senat zu beantworten. Auf CP-Nachfrage ermittelte die Umweltverwaltung immerhin die Zahl von 133 Unternehmen und Institutionen (deren Namen nicht genannt werden dürfen), die mehr als 6000 Kubikmeter fördern und dafür Grundwasserentnahme-Entgelt zahlen müssen – seit 20 Jahren konstante 31 Cent pro Kubikmeter, bei denen es der Senat trotz schwindender Reserven auch belassen will. Über die Abertausenden privaten Brunnen haben weder er noch die Wasserbetriebe (die an derselben Ressource saugen) einen Überblick.

Gennburg schäumt, der gerechte Zugang zu Wasser sei „eine Klassenfrage“, und die Ignoranz des Senats gefährde nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch den sozialen Frieden, „wenn mal wieder Menschen mit geringem Einkommen zur Nutzung von Waschlappen aufgefordert werden, während allein ein Berliner Golfplatz so viel Wasser verbraucht wie 3000 Berliner*innen im Schnitt zusammen“.