Warum ist psychische Gesundheit so oft ein Tabu?

Der Berliner SPD-Politiker Kevin Hönicke machte diese Woche seine schwere Depression öffentlich – aber er ist nicht der einzige, den der Politbetrieb aufgerieben hat. Von Lorenz Maroldt

Warum ist psychische Gesundheit so oft ein Tabu?
Politiker müssen jeden Tag mit Kritik, Stress und Belastungen umgehen. Foto: Imago/Westend61

Hinter dem Neuköllner Aktenzeichen KA/176/XXI verbirgt sich eine brisante Frage, die jüngst durch das Depressionsbekenntnis des Lichtenberger Stadtrats Kevin Hönicke an Bedeutung gewonnen hat. Sie lautet: „Wie lange darf ein Stadtrat oder eine Stadträtin erkrankt sein?“ Moment mal: „erkrankt sein dürfen?“ Ja, richtig erraten: Es handelt sich um eine perfide Unterstellung der AfD gegen die ungenannte, aber offensichtlich gemeinte Gesundheitsstadträtin Mirjam Blumenthal, krankgeschrieben seit dem 7.10.2022.

Das ernsthafte Problem, das dahintersteckt, ist allerdings riesengroß, und viele Fragen, die sich damit verbinden, sind ungeklärt – rechtlich, menschlich und politisch.

Im aktuellen Magazin des Otto-Suhr-Instituts sprechen Elke Breitenbach (Linke), Markus Kurth (Grüne) und Orkan Özdemir (SPD) unter dem Titel „Wenn Politik Dich krank macht“ offen über ihre Erfahrungen mit psychischem Druck – auch anhand Beispielen aus dem Checkpoint.

Und in unserem Podcast „Berliner & Pfannkuchen“ behandeln Ann-Kathrin Hipp und Anke Myrrhe am Freitag u.a.